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Igeln über den Winter helfen
Igel-Helfer haben derzeit alle Hände voll zu tun. Aufgrund der warmen Temperaturen im Herbst haben viele Tiere ein zweites Mal Nachwuchs bekommen. Die meisten dieser Igelkinder sind allerdings noch zu klein und schwach, um über den Winter zu kommen. Damit die kleinen Säuger die kalte Jahreszeit gut überstehen, müssen sie mindestens 600 Gramm auf die Waage bringen. "Wer vorsorglich helfen will, gestaltet seinen Garten möglichst naturnah, indem er engmaschige Drahtzäune vermeidet und Totholz sowie Laubhaufen über den Winter liegen lässt", erklärte Vanessa-Viktoria Haloui von der Igelstation LOOKI. Die 37-jährige und ihr Team kümmern sich derzeit um 201 verletzte oder verwaiste Tiere.
Igel gefunden, was nun?
Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv. Sobald der Frost kommt, begeben sich die Insektenfresser für gewöhnlich in den Winterschlaf. Individuen, die jetzt tagsüber herumstreunen, abgemagert oder verletzt sind, benötigen in der Regel professionelle Hilfe. Zum Selbstschutz vor Stacheln und Krankheiten sollten Fundtiere nur mit Handschuhen oder einem Handtuch angefasst werden. Als Erstmaßnahme den Igel ins Warme (Zimmertemperatur!) tragen – unterkühlte Igel auf eine lauwarme, in ein Handtuch gehüllte Wärmflasche setzen. Sofern möglich: vorsichtig untersuchen. Niemals versuchen, das Tier gewaltsam zu entrollen. Da die meisten Igel unter Parasitenbefall leiden, den Kontakt zu Haustieren vermeiden. Zur kurzfristigen Unterbringung eignen sich Plastikbox, Pappkarton oder auch die Badewanne. Als Erstversorgung kommen Wasser und Katzen- oder Hunde-Nassfutter infrage. Keinesfalls Getreide- und Milcherzeugnisse reichen – das könnte tödlich enden! Sofern eine Küchenwaage vorhanden ist: den Igel wiegen. Insbesondere verletzte Tiere gehören in sachkundige Hände. Deshalb gilt: Grundsätzlich einen Tierarzt verständigen, der auf Wildtiere spezialisiert ist, oder eine Igelstation. Die Experten nehmen sich hilfsbedürftiger Igel an oder geben Tipps zur artgerechten Überwinterung. Wichtiger Hinweis: Igel sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt und dürfen nur in Ausnahmefällen in menschliche Obhut genommen werden. REDMeistgelesen
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