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IHK: Tourismusbetriebe brauchen Öffnungsdatum

Enttäuscht hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier auf die erneute Absage von Bundeskanzlerin Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder, die coronabedingten Schließungen in der Tourismusbranche aufzuheben.
Foto: Symbolbild/imago images/Geisser

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Lediglich der kleine Hoffnungsschimmer, dass nun an einem Öffnungskonzept gearbeitet werde, sei für die in ihrer Existenz bedrohten Betriebe zu wenig. "Wir hätten uns für die Unternehmen eine greifbarere Perspektive gewünscht. Sie brauchen ein konkretes Datum, zu dem sie wieder öffnen können", sagt Albrecht Ehses, Geschäftsführer Tourismus der IHK Trier. Dass die Branche lahm gelegt sei, wirke sich auf die Wirtschaft in der kompletten Region aus. Die Kammer schätzt die Umsatzverluste für Eifel, Mosel und Hunsrück schon alleine wegen entgangener Übernachtungen seit Mitte März auf rund 100 Millionen Euro. 

"Der gesamten Branche ermöglichen, wieder zu öffnen" 

Es brauche ein Gesamtkonzept, das neben Gastronomie und Hotels auch Campingbetriebe, Ferienparks, Wohnmobilstellplätze, die Flussschifffahrt, kulturelle Angebote, etc. einschließe, sagt Ehses. "Natürlich müssen wir dabei strenge Hygiene- und Abstandsregeln einhalten, und dazu sind die Betriebe sehr gerne bereit. Sie würden alles Erdenkliche tun – wenn sie nur dürften: Das ist das Signal, das uns vielfach erreicht. Dabei müssen wir uns auch ihre Erfahrungen aus der Praxis zunutze machen." Zudem appelliert Ehses: "Wir müssen es der gesamten Branche ermöglichen, wieder zu öffnen, um die Gäste zu erreichen. Und sie müssen sich darauf vorbereiten können." Er könnte sich mit Blick auf die niedrigen hiesigen Infektionszahlen vorstellen, innerhalb der rheinland-pfälzischen Grenzen wieder Übernachtungstourismus zu ermöglichen.

Vielen Gastbetrieben droht Insolvenz

In einer IHK-Umfrage Mitte März hatte jeder zweite Betrieb im Gastgewerbe in der Region Trier angegeben, dass ihm die Insolvenz drohe. Inzwischen dürfte sich die Lage nochmals verschärft haben.  Lob richtet die IHK Trier an die Landesregierung, die angekündigt hat, nun unabhängig von Größe und Sortiment allen Geschäften eine Öffnung der gesamten Verkaufsfläche zu ermöglichen. "Wir freuen uns, dass damit unsere Forderung grundsätzlich erfüllt wird, um Wettbewerbsverzerrungen aufzuheben", sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Glockauer. Wichtig sei ein funktionierender Ausgleich zwischen wirtschaftlichen und gesundheitlichen Anforderungen. Selbstredend müssten dabei die bestehenden und bewährten Schutzstandards weiter eingehalten werden, um eine zweite Infektionswelle zu verhindern. "Die Wirtschaft ist sich ihrer Verantwortung vollkommen bewusst." RED
  
 


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