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IHKs formulieren Forderungen für zukunftsfähigen Tourismus

Mit jährlich mehr als 26 Millionen Übernachtungen, 150 Millionen Tagesgästen und einem Bruttoumsatz von 7,18 Milliarden Euro, ist der Tourismus in Rheinland-Pfalz ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Stetig wachsende administrative Anforderungen, der Fachkräftemangel und erschwerte Unternehmensübergaben bringen Hoteliers und Restaurantbesitzer zunehmend an den Rand ihrer Leistungsbereitschaft.
Foto: Symbolbild/Archiv

Foto: Symbolbild/Archiv

Die Industrie- und Handelskammern (IHKs) in Rheinland-Pfalz haben daher die Lage im Tourismus in ihren Vollversammlungen analysiert und daraus fünf konkrete Forderungen an Politik und weitere Akteure abgeleitet. Das Papier soll außerdem Grundlage für die Arbeit der IHKs als beratendes Mitglied in der Enquete-Kommission Tourismus des rheinland-pfälzischen Landtags und auch für die Entwicklung der Tourismusstrategie des Landes sein.

Tourismusbranche zukunftssicher machen

Albrecht Ehses, tourismuspolitischer Sprecher der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland Pfalz, sagt: "Wir möchten deutlich machen, dass der Tourismus übergreifend in nahezu alle Wirtschaftsbereiche wirkt und dringend weiter professionalisiert und gestärkt werden muss." Ziel der Politik müsse es sein, die Tourismusbranche zukunftssicher zu machen. Dazu rufen die IHKs Fachministerien und Referate auf der Landesebene auf,  intensiver zusammenzuarbeiten und fordern in den Regionen zwingend den Ausbau ortsübergreifender Organisationsstrukturen, um Ressourcen besser bündeln und Synergien intelligenter nutzen zu können. Die daraus entstehenden Einsparungen sollten in enger Absprache mit allen Beteiligten in ein gemeinsames, thematisch gut abgestimmtes und modernes Marketing investiert werden.

Bestehende Rahmenbedingungen optimieren

Die Industrie- und Handelskammern appellieren an die Landesregierung und die Kommunen, auf zusätzliche Bürokratie und finanzielle Belastungen zu verzichten. Demnach lehnen die IHKs zusätzliche Abgaben und Steuern ab und möchten stattdessen die bestehenden Rahmenbedingungen optimieren. Ehses betont, dass die Arbeit in Gastronomie und Hotellerie Freude bereiten soll, keinesfalls aber von Dokumentations- und Meldeverpflichtungen erschwert werden dürfe. Besonders mit Blick auf den ländlichen Raum scheint der Handlungsbedarf dringend. In Zukunft stehen immer mehr Betriebe vor der Übergabe an die nächste Generation. "Ausreichend Nachfolger finden wir aber nur, wenn wir im Land Rheinland-Pfalz Lust auf Selbstständigkeit machen und Existenzgründern die Unternehmensübernahme in der Startphase massiv erleichtern."

Bedeutender Beschäftigungsmotor

Der Tourismus treibt Rheinland-Pfalz als bedeutender Beschäftigungsmotor an. Knapp 13.500 Gastronomie- und Hotelleriebetriebe sichern insgesamt knapp 150 000 Arbeitsplätze im Land und sind für die Ausbildung von derzeit 2.600 jungen Menschen verantwortlich.  Das komplette tourismuspolitische Positionspapier "Wirtschaftsmotor Tourismus – Nötige Weichenstellungen für eine Zukunftsbranche" gibt es hier. RED


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