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Insektensommer geht in die zweite Runde

Der Naturschutzbund (Nabu) rufz zur zweiten Insektenzählung auf. Gezählt werden kann alles, was sechs Beine oder mehr hat. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Schmetterlingen, denn das Insektensterben macht sich auch bei ihnen bemerkbar.
Der Tagpfauenauge. Foto: Pixabay

Der Tagpfauenauge. Foto: Pixabay

Rund die Hälfte aller Schmetterlingsarten ist vom Aussterben bedroht, bereits ausgestorben oder verschollen. Das Bundesamt für Naturschutz in Bonn meldet, dass bereits mindestens 60 Schmetterlingsarten in Deutschland vollständig ausgestorben sind. 494 weitere Arten seien vom Aussterben bedroht oder stark gefährdet. „Schmetterlinge sind faszinierende und schützenswerte Insekten. Jeder erste Schmetterling, den man im Frühling nach einem langen Winter sieht, beglückt die Menschen und stellt sie auf die anstehenden warmen Monate ein“, so Fiona Brurein vom NABU Rheinland-Pfalz. „Jetzt im Sommer kann man die anmutigen Insekten in den Wildblumenwiesen beobachten.“ Bei der Insektenzählung können alle mitmachen und sich Schmetterlinge und weitere Insekten einmal für eine Stunde lang genauer ansehen. Die Natur auf diese Weise zu entdecken, ist eine schöne Unternehmung für die ganze Familie. Mit dem Insektensommer möchte der NABU den Menschen die Augen für die Wunder direkt vor ihrer Haustür öffnen. Gleichzeitig helfen die gesammelten Daten dem NABU dabei, die Insektenentwicklung in Deutschland besser zu verstehen. Am besten zählt es sich an einem warmen, sonnigen Tag draußen. Gezählt werden kann alles, was sechs Beine oder mehr hat. Es braucht nicht viel mehr als eine Stunde Zeit, einen Stift und Zettel oder die praktische Zählhilfe mit den häufigsten Arten, die auf der NABU-Website runtergeladen und ausgedruckt werden kann. Steinhummel, Florfliege, Hainschwebfliege, Tagpfauenauge, Lederwanze, Blutzikade und Admiral – der NABU bietet viele Materialien an, um die Sechsbeiner besser kennenzulernen und unterscheiden zu können. „Wer diese Tiere nicht kennt, kann sie ganz einfach mit dem NABU-Insektentrainer unterscheiden lernen. Das tolle am Insektensommer ist, dass alle, völlig unabhängig von Vorkenntnissen, mitmachen können“, so Brurein. Der NABU engagiert sich seit Jahren für den Schutz der Insekten. Sie sind unverzichtbar für uns Menschen und die gesamte Natur. In unseren Ökosystemen tragen sie zur Vermehrung von Pflanzen sowie zur Fruchtbarkeit des Bodens bei. Studien zeigen, dass die Insekten in Deutschland deutlich zurückgehen. Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und die Ausräumung der Landschaft sind nur einige Gründe für den Insektenschwund. Die  Daten der Zählaktion Insektensommer werden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst. Die Ergebnisse werden vom NABU ausgewertet und zeitnah veröffentlicht. Der Insektensommer findet dieses Jahr zum dritten Mal statt. Im vergangenen Jahr beteiligten sich 16.300 Menschen mit über 6.300 Beobachtungen. (RED)


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