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Jan Brandscheid: Fast tragischer Held, dann Matchwinner

Das war einfach richtig klasse, SV Mehring! Am Freitag Abend gewann das Team von Trainer Frank Meeth im Derby der Fußball-Rheinlandliga beim FSV Trier-Tarforst knapp, aber hoch verdient mit 3:2 und macht dank des dritten Sieges in Serie weiteren Boden in der Tabelle gut.
Foto: Nils Arens

Foto: Nils Arens

„Ganz ehrlich: Auch, wenn wir verloren hätten, wäre ich unheimlich stolz auf meine Jungs gewesen. Ballsicher, laufstark – ich habe uns selten so gut gesehen“, schnalzte der SVM-Coach hinterher mit der Zunge. Sein Gegenüber Christian Esch erkannte den gerechten Sieg der gerade in der ersten Hälfte unheimlich dominanten und geradezu drückend überlegenen Gäste an, haderte aber auch: „Wir führen zur Pause mit 2:0, dann leistet sich Philipp Galle, der sonst gut spielt, einen Fauxpas. Und  vor dem zweiten Tor winkt Schiedsrichter Alexander Rausch Sven Haubrich nach einer verletzungsbedingten Behandlung erst nach etlichen Sekunden wieder aufs Spielfeld. Die Lücke konnte Mehring eiskalt ausnutzen…“

München stellt Klasse unter Beweis

Die dickste Möglichkeit, in Führung zu gehen, hatte der SV Mehring vor 300 Zuschauern auf dem Rasenplatz an der Kohlenstraße in der 23. Minute: Ausgerechnet der Ex-Mehringer Yannik Thömmes hatte Philip Meeth im Strafraum von den Beinen geholt. Jan Brandscheid, der neben Moritz Jost und Sebastian Schmitt großen Anteil am Offensivfeuerwerk hatte, trat an – und scheiterte am per Fuß abwehrenden Johannes München im Tarforster Kasten, der auch damit unter Beweis stellte, dass er zu einem der besten Torleute in der gesamten Rheinlandliga zählt. Auf beiden Seiten fehlten einige Stammspieler. Beim FSV traten die Unpässlichkeiten deutlicher zu Tage als beim SVM. Christian Esch musste auf Jason Thayaparan (Knochenabsplitterung am Knie), Marc Picko (Aufbautraining), Martin Gorges (Gesichtsverletzung), Nicola Rigoni (muskuläre Probleme) und Kapitän Bernhard Heitkötter (Knie-Verletzung) verzichten. Frank Meeth hatte drei Akteure nicht an Bord, nämlich neben dem Langzeitausfall Matija Jankulica noch Johannes Diederich (berufliche Gründe) und den verletzten  Sebastian Dietz. Schneller als erwartet feierte so Marc Mees sein Comeback, der  eigentlich in dieser Saison bis gegen Ende der Hinrunde aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung stehen wollte – und sich nach dem Abpfiff über „ein super Spiel von uns“ freuen durfte. Ob Brandscheid, Jost, Schmitt oder auch Albutrin Aliu: Der Gast verzeichnete einige hochkarätige Chancen. In der 40. Minute fiel aber das überraschende 1:0 für Tarforst. Nach einer nach innen gezirkelten Ecke war Michael Hassani aus kurzer Distanz zur Stelle. Ein Fehlpass von Schmitt leitete das 2:0 ein; André Thielen vollstreckte gekonnt per Drehschuss ins lange Eck.

Hassani fliegt vom Platz

Mit der bereits von Esch beschriebenen Begünstigung durch den FSV markierte Albutrin Aliu in der 53. Minute das 2:1-Anschlusstor. Mehring blieb das spielbestimmende Team. Zunächst rettete Keeper München noch Brandscheid (71.) und Gjergj Prebreza (72.), war dann aber machtlos, als Moritz Jost nach gelungener Kombination vollendete (74.). Damit hatte der SVM noch nicht genug. Vielleicht fühlte sich der eine oder andere im blau-weißen Dress auch an die vorletzte Saison erinnert, als man ebenfalls mit 0:2 in Tarforst zurück lag und dann noch mit 3:2 siegte. Seinerzeit war Andreas Hesslein drei Mal in der Schlussphase erfolgreich. Diesmal blieb der dritte Treffer just jenem Akteur vorbehalten, der schon zur tragischen Figur zu avancieren drohte: Brandscheid zirkelte einen Freistoß (in dessen Entstehung FSV-Akteur Hassani für ein Foul Gelb-Rot gesehen hatte, 80.) in die Maschen des FSV-Gehäuses. „Solch ein Spiel kann einem für eine ganze Weile einen richtigen Push geben“, hofft Frank Meeth auch auf einen länger anhaltenden Effekt, den das rasante Derby nach sich ziehen soll. Während Tarforst am Freitag, 23. September, 20 Uhr, bei der SG 2000 Mülheim-Kärlich antritt, empfängt Mehring am Sonntag, ab 14.30 Uhr, die SG Mendig/Bell.AA


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