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Jetzt gegen Grippe impfen lassen

In der Saison 2017/18 kam es in Deutschland zu einer außergewöhnlich schweren Grippeepidemie. Sowohl in den Krankenhäusern, als auch bei niedergelassenen Ärzten gab es Versorgungsprobleme. Das kann vermieden werden, wenn sich möglichst viele gegen Grippe impfen lassen. Dafür werben das Trierer Gesundheitsamt und die RÖMERSTROM Gladiators jetzt.
Foto: Symbolbild/Imago

Foto: Symbolbild/Imago

Nach Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft "Influenza" am Robert Koch-Institut (RKI) geht man von neun Millionen influenzabedingten Arztbesuchen aus - zwei Millionen mehr als in den schon als schwer zu bezeichnenden Saisonen 2012/13 und 2014/15. "Heruntergerecht auf den Landkreis und die Stadt Trier bedeutet das: 30.000 Arztbesuche nur wegen der Grippe. Dazu Engpässe beim Krankentransport, zeitweiliger Aufnahmestopp in Krankenhäusern, hohe Krankheitsraten in Betrieben und circa 100 bis 300 geschätzte Todesfälle infolge der Grippe", rechnet Dr. Harald Michels, Leiter des Gesundheitsamtes Trier, vor. "Besonders für ältere Menschen sowie chronisch Kranke empfehlen wir dringend eine Grippeschutzimpfung", so Michels. Doch bei dieser Personengruppe waren 2016 in Deutschland nur 34,8 Prozent der Personen über 60 Jahre geimpft. Aber auch Menschen mit viel Personenkontakt sollten sich schützen. So beklagte das RKI bereits im Juli über viel zu niedrige Impfquoten in Krankenhäusern. In der Grippesaison 2016/17 waren bundesweit 61,4 Prozent der Ärzteschaft geimpft, beim Pflegepersonal waren es jedoch nur 32,5 Prozent, bei sonstigen therapeutischen Berufen 34,2 Prozent.

In der Grippesaison 2016/17 waren dem Gesundheitsamt in der Stadt Trier 204 Fälle gemeldet worden, im Landkreis 118, insgesamt 322 Fälle. In 2017/18 waren in der Stadt Trier 432 Fälle und im Landkreis Trier-Saarburg sogar 544 Fälle, insgesamt 976 Fälle gemeldet worden. Dabei war eine höhere Sterblichkeitsrate als bei vorangegangen Grippewellen zu bemerken.

Grippeimpfung empfohlen

In Rheinland-Pfalz ist die Grippeimpfung für die gesamte Bevölkerung, unabhängig vom Risiko einer chronischen Erkrankung oder vom Alter, öffentlich empfohlen. Kinder haben ein höheres Erkrankungsrisiko bedingt durch die häufigeren und engeren sozialen Kontakte in Kindertagesstätten und Schulen. Sie tragen dann, auch wenn sie nicht schwer erkranken, die Erkrankung in die Familien hinein. Dort kann es zur Ansteckung chronisch kranker und älterer Menschen kommen, was dann zu einem fatalen Zyklus führen kann.

Nicht alle Krankenkassen zahlen

Die Impfempfehlung führt allerdings nicht dazu, dass alle Krankenkassen bereit sind, die Impfstoffkosten auch außerhalb der vom Robert Koch-Institut formulierten Risiken zu übernehmen. Im Verhältnis zu einer schweren Erkrankung oder dem Tod sind jedoch dann die Kosten für eine beim Hausarzt oder Kinderarzt durchgeführte Grippeschutzimpfung verschwindend gering. Die Impfung ist im Allgemeinen sehr gut verträglich und führt zu einem guten Schutz vor der Grippeerkrankung, insbesondere bei Verwendung des jetzt nur noch vermarkteten Vierfachimpfstoffs. Auch wenn die Grippeimpfung nicht zu 100 Prozent wirksam ist und es trotz Grippeimpfung zu Grippeerkrankungen kommen kann, verläuft im Allgemeinen die Erkrankung dann deutlich harmloser.

Behandlung mit Medikamenten

Ein zweites Standbein bei der Grippe ist bei typischen Symptomen eine rasche Behandlung mit spezifischen Medikamenten, die die Virusvermehrung im Körper bremsen und so auch eine Erkrankung verhindern oder aber in ihren Verlauf deutlich abmildern können. Diese Medikamente sollten aber in aller Regel so schnell wie möglich nach Beginn der Symptomatik, spätestens bis 72 Stunden nach Beginn der Symptome gegeben werden. Bei Auftreten solcher typischer Symptome während der Grippesaison, sollte der Haus- oder Kinderarzt aufgesucht und auf diese spezifische Therapie angesprochen werden. Ein Arztbesuch sollte vorher telefonisch angekündigt werden, damit in der Praxis Maßnahmen ergriffen werden können, um die Infektion nicht vor Ort weiterzuverbreiten. Viele Haus- und Kinderärzte richten während der Influenzasaison spezielle Fiebersprechstunden ein oder leiten die Patienten in einen separaten Warteraum, um Zweiterkrankungen in der Praxis zu vermeiden.

"Bleiben Sie kein Impfmuffel"

Landrat Günther Schartz, Bezirksärztekammerpräsident Dr. Walter Gradel, Dr. Harald Michels, Joachim Christmann sowie das Team der RÖMERSTROM Gladiators Römerstrom werben dafür: "Bleiben Sie kein Impfmuffel, machen Sie mit und sprechen Sie Ihren Haus- oder Kinderarzt auf eine Grippeimpfung an. Zu ihrer eigenen Gesundheit und die ihrer Mitbürger." RED


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