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"March For Science": Demonstrieren für die Wissenschaft

Am 22. April wollen weltweit Menschen auf die Straße gehen, um für die Wissenschaft und fundierte Erkenntnisse zu demonstrieren. Hintergrund ist der Begriff der alternativen Fakten, der oft der US-Regierung von Donald Trump zugeordnet wird. Auch in Trier wird es einen sogenannten "March For Science" geben.
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Der "March For Science" startet in Trier an der Porta Nigra. Foto: Archiv

Das Anliegen der Initiatoren ist, zu demonstrieren, dass "wissenschaftliche Erkenntnisse als Grundlage des gesellschaftlichen Diskurses nicht verhandelbar sind". Es sei Aufgabe der Wissenschaft, die Welt zu erforschen und Ergebnisse einzuordnen. "Wenn jedoch wissenschaftlich fundierte Tatsachen geleugnet, relativiert oder alternative Fakten als gleichwertig gegenübergestellt werden, um daraus politisches Kapital zu schlagen, wird jedem konstruktiven Dialog die Basis entzogen", so die Initiatoren.

Wissenschaft kann keine absolute Wahrheit bieten

Der Begriff der alternativen Fakten wird oft der US-Regierung von Donald Trump zugeordnet. Dabei sei der öffentliche Zweifel an der Verlässlichkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse bereits länger ein Problem, sagt Anne-Kathrin Mayer vom Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID), das die Veranstaltung unterstützt. "Das liegt auch daran, dass Wissenschaft in vielen Bereichen keine 'absolute Wahrheit' bieten kann", erläutert Mayer.  "Unterschiedliche Befunde zu einer Forschungsfrage sind sogar die Regel, denn Ergebnisse von Studien sind abhängig von den Bedingungen, unter denen sie gewonnen werden. Diese Unterschiede sind oftmals systematisch - manche Menschen sehen sie aber als Widerspruch an." Das lasse sie dann an der Glaubwürdigkeit der Wissenschaft zweifeln.

Möglichkeiten und Grenzen der Wissenschaft erkennen

Ziel müsse es sein, Menschen zu befähigen, die Möglichkeiten und Grenzen von Wissenschaft zu erkennen, so Mayer: "Natürlich gibt es besser oder schlechter begründete Positionen zu einem Thema. Gleichzeitig sind Widersprüche für die Forschung aber etwas Nützliches. Sie regen an,  genauer hinzusehen und in neuen Arbeiten weitere Aspekte des Themas zu berücksichtigen. Scheinbare Widersprüche machen Wissenschaft also sogar vertrauenswürdiger."

"March For Science" in Trier

In Trier beginnt der "March for Science" am 22. April um 13 Uhr vor der Porta Nigra. Weitere Informationen zu der deutschlandweiten Aktion gibt es hier www.marchforscience.de und zum internationalen Aufruf hier.


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