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Marktcheck: Woher kommt das Ei in den Nudeln?

Erhebliche Kennzeichnungslücken bei eihaltigen Lebensmitteln hat die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz in einem Marktcheck entdeckt. Im Dezember und Januar hat sie untersucht, ob die Haltungsform der Hennen auf der Verpackung angegeben ist. Bislang ist diese Kennzeichnung freiwillig.

Von den 359 überprüften Produkten enthielt nur knapp die Hälfte einen entsprechenden Hinweis. Schaut man nur bei den Eiernudeln genauer hin, sieht die Bilanz besser aus. "Bei knapp zwei Drittel der 78 untersuchten Eiernudeln ist die Haltungsform angegeben. Die verwendeten Eier stammten dabei überwiegend aus Bodenhaltung", stellt Susanne Umbach, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale fest. "Übrigens: Bei den ganzjährig angebotenen gefärbten Eiern waren sogar alle gekennzeichnet." Die Verbraucherzentrale fordert mehr Transparenz bei den verarbeiteten Lebensmitteln und eine verpflichtende Kennzeichnung, denn immer mehr Konsumenten bevorzugen Eier aus tiergerechter Haltung.

Keine Kennzeichnungspflicht bei Fertigprodukten

Mehr als ein Drittel aller verzehrten Eier verstecken sich in Fertigprodukten. Wer frische Eier aus Kleingruppenkäfigen ablehnt, will diese auch nicht in Fertiglebensmitteln verzehren. Bei frischen Eiern ist die Angabe der Haltungsform Pflicht, bei verarbeiteten Produkten hingegen ist eine Kennzeichnung nicht vorgeschrieben.

Käfighaltung verboten

Die klassische Käfighaltung ist in der EU seit 2012, in Deutschland bereits seit 2010, verboten. Den Tieren müssen inzwischen "ausgestaltete Käfige" mit etwas mehr Platz pro Huhn, Sitzstangen, Nestern und einem abgetrennten Scharrraum zur Verfügung stehen. Dort leben sie in Gruppen. Diese Eier sind mit der Zahl 3 gekennzeichnet und inzwischen aus den Sortimenten der Supermärkte fast verschwunden. Schätzungen zufolge landen sie jedoch besonders häufig in Nudeln, Mayonnaise, Fertigbackwaren, Eierlikör und Co. Nur wenn auch diese Produkte entsprechend gekennzeichnet sind, haben Verbraucher eine tierschutzgerechte Wahl beim Ei(n)kauf. Den kompletten Bericht gibt es hier. Foto: Symbolbild/Achiv


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