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Menüservice für bedürftige Corona-Gefährdete gestartet

Frohe Osterbotschaft: Dank viel Unterstützung von Einzelspendern konnten die Trierer Johanniter am Ostermontag mit einer besonderen Hilfsaktion in der Corona-Krise starten. Ihr Menüservice beliefert jetzt besonders gefährdete Menschen mit sehr wenig eigener Rente sechs Wochen lang täglich mit gesunden warmen Vollwertmenüs. 15 Menschen sind jetzt versorgt. 30 weitere hoffen noch.
Der 67-jährige Karl-Heinz Kolb gehört zu einer Corona-Risikogruppe und hat Angst zu erkranken:

Der 67-jährige Karl-Heinz Kolb gehört zu einer Corona-Risikogruppe und hat Angst zu erkranken: "Für den Fall, dass ich das Haus doch einmal verlassen muss, habe ich mir extra eine Maske gemacht. Aber dank den Essens-Besuchen der Johanniter bin ich ja nun versorgt." Foto: Johanniter/Regina Lüders

Aktuell besteht eine massive Gefährdung für Menschen aus Corona-Risikogruppen, wenn sie sich unter Leute begeben. Hinzu kommt, dass so gut wie alle Verteilstellen und Suppenküchen in Trier wegen der Krise schließen mussten. "Delegierte Einkäufe oder die selbst finanzierte Nutzung von Liefer- und Gastrodiensten sind für Menschen mit sehr wenig Geld keine Option – auch wenn sie Gefahr laufen, sich sonst anzustecken", weiß der Trierer Johanniter-Regionalvorstand Daniel Bialas. Zusammen mit sozialen Anlauf- und Beratungsstellen sowie Bürgerhäusern habe man daher Listen von besonders gefährdeten Bedürftigen zusammengetragen. Denen möchten die Johanniter ihre bewährten, hygienisch verpackten Mittagessen, die sonst Senioren und Kranke selbst bestellen, täglich warm nach Hause bringen. "Dazu gehört dann auch nach weiterem Hilfsbedarf zu fragen und zu vermitteln", betont Bialas.   

15 Bedürftige versorgt – noch 30 hoffen

Pünktlich zu Ostern konnte jetzt die erste Tour mit den für die Betroffenen kostenlosen Menüs starten: "Mithilfe von vielen privaten Einzelspendern haben wir aktuell für vorerst sechs Wochen und 15 Menschen eine Versorgung gesichert. Aber auf den Listen stehen noch zweimal so viele Bedürftige mit gefährlichem Erkrankungsrisiko", berichtet der Regionalvorstand. Einer dieser Menschen ist Karl-Heinz Kolb. Der 67-Jährige aus Trier-Nord, der nach einer wechselvollen Lebensgeschichte mit sehr kleiner Rente auskommen muss, weiß dass er besonders gefährdet ist, schwer an Corona zu erkranken und hat großen Respekt vor der Krankheit: "Ich gehe fast gar nicht mehr vor die Tür, denn ich liebe das Leben sehr. Man muss dafür kämpfen - auch wenn man schon einmal ganz unten war", sagt er. Umso mehr freut sich der Rentner, jetzt täglich Besuch von den Johannitern zu bekommen mit einem gesunden und sicheren warmen Menü. "Das ist so eine tolle Aktion, die mir hilft konsequent zu bleiben! Ich bin unheimlich dankbar", sagt er und strahlt: "Jetzt habe ich endgültig die Hoffnung, gesund durch die Krise zu kommen." 

Info

Unterstützer finden weitere Informationen, Mailkontakt und Spendenmöglichkeit zur Trierer Corona-Hilfsaktion der Johanniter auf dem sozialen Crowdfunding-Portal "Betterplace". Bis Ende April erhöhen die Plattform-Betreiber jede Spende bis 200 Euro um weitere zehn Prozent.  RED


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