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Merz: „Es geht um unsere offene, freiheitliche Gesellschaft"

Nach seinem Auftritt als Festredner am Freitagabend auf dem VTU-Neujahrsempfang in der Trierer Europahalle, hielt Friedrich Merz (CDU) auf Einladung von Thorsten Wollscheid (Vorsitzender CDU Trier) und Andreas Steier (CDU-Bundestagsabgeordneter für Trier und Trier-Saarburg) am Samstagmorgen seinen Vortrag "Die Zukunft Deutschlands in einer sich wandelnden Welt" im Balkensaal der Weinwirtschaft Friedrich-Wilhelm.

„Es geht in den nächsten Jahren darum, unsere offene und freiheitliche Gesellschaft zu bewahren“, so der Vizepräsident des Wirtschaftsrates der CDU Deutschland, Friedrich Merz (64), am Samstagvormittag auf Einladung der CDU Trier bei seinem Vortrag „Die Zukunft Deutschlands in einer sich wandelnden Welt“. In dem mit über 100 Gästen überfüllten Balkensaal der Weinwirtschaft Friedrich-Wilhelm forderte der frühere Europaabgeordnete (1989 bis 1994) und Vorsitzende der CDU/CSU Bundestagsfraktion (2000 bis 2002), dass Deutschland seine Rolle in der Welt neu definieren muss. Dies dürfe aber nicht im Alleingang geschehen, sondern müsse im Rahmen einer gemeinsamen europäischen Außen– und Sicherheitspolitik geschehen. Nur wenn Europa mit einer Stimme dazu bereit sei, an der Lösung der Probleme in der Welt mitzuarbeiten, könne es den führenden Nationen USA und China auf Augenhöhe begegnen und seinen Einfluss geltend machen. „Das wird entscheidend sein in der Frage, ob die Weltpolitik künftig von einer G2 (USA und China) oder G3 (USA, China und Europa) maßgeblich bestimmt wird“, so der gelernte Rechtsanwalt, der  Russland eine ähnlich gewichtige Rolle momentan nicht zurechnet, da es „wirtschaftlich zu unbedeutend sei“.

Übereinstimmung mit AKK

Merz betonte, dass er in den außen- und sicherheitspolitischen Fragen  mit den Äußerungen der CDU-Vorsitzenden und  Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer übereinstimme, die bei verschiedenen Anlässen gefordert hatte, dass Deutschland mehr Verantwortung in der Welt übernehmen müsse.  Der dreifache Familienvater zeigte sich davon überzeugt, dass die politischen Entwicklungen in der Welt – ähnlich wie bei der derzeitigen Irankrise – uns in Zukunft noch öfters den Atem stocken lassen werden und derartige Auseinandersetzungen zum ständigen Begleiter des nächsten Jahrzehnts werden könnten.

Krim-Annexion, Brexit, Trump und Seidenstraße

Im Rückblick mache er dafür vor allem vier Daten beziehungsweise Ereignisse verantwortlich, die die 2010-er Jahre entscheidend geprägt hätten. Die völkerrechtswidrige  Annexion der Krim durch Russland im Februar/März 2014, die Brexit-Abstimmung in Großbritannien im Juni 2016, die Wahl Trumps zum 45. Präsidenten der USA im November 2016 und Chinas Beschluss im Oktober 2017 das Projekt Seidenstraße wieder aufleben zu lassen – alles  Entscheidungen die nicht nur aus europäischer Sicht einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der Weltpolitik hatten und den Einfluss Europas geschwächt hätten. Den Bericht zu dem, was Friedrich Merz zur innenpolitischen Entwicklung im Vorfeld der kommenden Bundestagswahlen 2021 gesagt hat folgt.         Fin/Fotos: Finkenberg


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