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Miezen feiern Last-Minute-Sieg in Schwaben

Die Trierer Miezen haben ihre weiße Auswärtsweste behalten und ihr Spiel in der Zweiten Frauenhandball-Bundesliga beim TSV Haunstetten mit 25:24 gewonnen.

Beim Ertönen der Schlusssirene kannte die Freude der Moselstädterinnen in der Augsburger Albert-Loderer-Sporthalle keine Grenzen - zu groß war die Begeisterung über einen Auswärtserfolg, den Interimstrainer Dirk Florian als "Sieg durch Wille und Teamleistung" kategorisierte. So lief es für die Mannschaft von Florian, der am sonnabend die aus familiären Gründen verhinderte Cristina Cabeza Gutiérrez vertrat, in der Anfangsphase keineswegs nach Plan. Der in rot-weiß spielende TSV rollte richtig los und setzte sich von Beginn an ab (3:0, 3 Min.). Beim 7:2 (12 Min.) -für Trier trafen Müller und Welter -wurde es dem B-Lizenzinhaber an der Trierer Seitenlinie dann zu bunt, er zog die grüne Karte und nahm das Team-Time-Out.

Miezen investieren mehr

Die Worte wirkten, die Miezen investierten nun mehr in die Partie, erhöhten die Schlagzahl und lieferten eine bessere Darbeitung. In den verbleibenden 18 Minuten kam Haunstetten auf sechs Tore, die Miezen zu sieben Treffern. Nichtsdestotrotz ging der Gastgeber mit einer vier Tore Führung aus den ersten 30 Minuten (13:9). Innerhalb der zweiten Halbzeit kam der Miezenmotor immer mehr auf Touren, beim 12:13 (35 Min.) schien ein Punktgewinn nicht mehr komplett ausgeschlossen. Zwar führte das Team von Herbert Vornehm weiterhin, doch ein Vier-Tore-Lauf von 19:14 auf 19:18 (48.) ebnete den Weg für eine vollkommen ausgeglichene Begegnung. So besorgte MJC-Linkshänderin Yevheniya Knoroz den 20:20 Ausgleich (51.), Ramona Constantinescu erzielte 40 Sekunden später gar die erste Miezenführung: 20:21. Die 180 Zuschauer staunten nicht schlecht, die Triererinnen hatten die Partie gedreht.

Partie endet mit einem Krimi

Die finalen Minuten der Partie wurden zum Krimi, beide Mannschaften hatten ihr Visir hochgeklappt, so fielen in der 59 Minute noch drei Treffer. Anderthalb Minuten vor Abpfiff zog Dirk Florian ein weiteres Time-Out (22:23). Doch die Miezen verloren den Ball, noch 41 restliche Sekunden waren auf der Uhr als sich Saskia Putzke im TSV-Trikot postwendend bedankte (23:23). Der Ball wurde schnell herausgespielt, Lucia Weibelova zog ab - und traf (23:24, 59:42 Min.). Die Rot-Weißen warfen nun alles nach vorne, als Sarah Irmler sich sieben Sekunden vor Abpfiff über den Ausgleich zum 24:24 freute, waren sich die Zuschauer einer Punkteteilung gewiss. Doch weit gefehlt, wenige Augenblicke vor dem finalem Ende in der Fuggerstadt konnte sich MJC-Rückraumschützin Linsey Houben nochmals durchtanken und wurde zu Boden gerissen, mit dem resultierenden Strafwurf sorgte Dora Simon Varga für großen Jubel auf Trierer Seite. "Haunstetten spielte eine sehr intensive und bewegliche 5-1/3-2-1 Abwehr", analysierte Dirk Florian den Gegner, "die war uns zwar bekannt, aber wir haben insgesamt zu wenig Bewegung investiert. Erst nach der ersten Auszeit bei 3:9 konnten wir die Bereitschaft erhöhen und so ins Spiel kommen. In der zweiten Halbzeit haben wir, vor allem in Unterzahl, immer mehr an Selbstvertrauen und Intensivität gewonnen, sodass wir das Spiel zunehmender kontrollieren konnten." "Die letzten 90 Sekunden mit vier Toren waren nicht mehr beeinflussbar", so der gebürtige Essener an der Trierer Seitenlinie zum packenden Finale der Partie.

Passendes Geburtstagsgeschenk

"Das war nur noch Bauch und Leidenschaft", freute sich der 50-jährige, "dazu war das Glück auf unserer Seite. Der Punktgewinn ist auch ein großer Verdienst von Salina und dem Team um die Mannschaft. Cristina hat der Mannschaft in den letzten Monaten die nötige Stabilität gegeben". Ganz nebenbei, schenkten die Moselstäterinnen ihrer Kreisläuferin Andrea Czanik passenderweise zwei Punkte zu ihrem 37. Geburtstag. Mit den zwei Punkten aus der Fuggerstadt belegen die Moselstädterinnen nun den vierten Platz der Zweiten Frauenhandball-Bundesliga und können mit 9:5 Punkten Anschluß ans obere Drittel der Tabelle halten. Ihre nächste Partie bestreiten die Trierer Miezen am Samstag, 12. November, ab 19.30 Uhr, in der Arena gegen den TV Beyeröhde aus Wuppertal. Für die Miezen am Ball: Kockler, Eckelt - Constantinescu (1), Czanik (3), Greinert, Houben, Knoroz (5), Müller (3), Petrovska, Simon Varga (6/4), Weibelova (4), Welter (3). Quelle: DJK/MJC Trier


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