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Ministerin besucht Trierer Gesundheitsamt

Die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler hat heute das Gesundheitsamt Trier besucht. Anlass der Stippvisite war der persönliche Austausch mit den Entscheidungsträgern. Mit ihnen erörterte die Ministerin "Hürden und Schwierigkeiten" sowie Möglichkeiten zur Verbesserung im Bezug auf die Bewältigung der Corona-Pandemie. Mit im Gepäck war die Zusage des Landes über 260.000 Euro (je 1 Euro für jeden Einwohner im Bereich der Stadt Trier und Landkreis Trier-Saarburg) zur Unterstützung ehrenamtlicher Tätigkeit, die im Zusammenhang mit dem Gesundheitsamt steht.
Die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler. Foto: Kreller

Die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler. Foto: Kreller

"Es gibt keine normalen Wochenenden oder Feierabende mehr", umriss Bätzing-Lichtenthäler die Situation der Mitarbeiter der Gesundheitsämter. Der Alltag der Menschen habe sich auf den Kopf gestellt - auch außerhalb der Behörden. Deshalb sei es in der Phase der "Normalität der Krise" nun Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen und den Mitarbeitern Dankeschön zu sagen. "Ziel muss es sein, die Infektionskette so schnell wie möglich zu durchbrechen", so die Ministerin. Vorbereitet sei man für diese Aufgabe. So stünden den Kommunen bei Bedarf 300 ehrenamtlich Freiwillige und 750 Landesbedienstete als "Infektionsschutzhelfer" zur Verfügung. Über den individuellen Einsatz dieses Personals können die Gemeinden selbstständig entscheiden. Zur Unterstützung der Freiwilligen erhielt Landrat Günther Schartz sogleich die Zusage über 260.000 Euro als "einmalige Sonderzahlung" des Landes Rheinland-Pfalz. Dieser betonte, dass sich Förderalismus und Kleinteiligkeit in der Krise bewährt hätten. "Nach jetziger Lage der Dinge haben wir die Krise im Griff", so Schartz. Gleichzeitig warnte er aber ebenso vor der Unberechenbarkeit der Pandemie. Auch Dezernent Thomas Schmitt, Leiter des Dezernats III und unter anderem  verantwortlich für den Bereich städtischer Sicherheit und Ordnung, ist verhalten positiv: "Angesichts der Fallzahlen schaue ich positiv in die Zukunft." Das ist nicht unbegründet: Der derzeitige niedrige Reproduktionswert (R) von 0,56 in Rheinland-Pfalz (Deutschland: 0,7) stimmt zuversichtlich.

Corona-Tests werden nicht vollständig gemeldet

Etwas überraschend ist der Umstand, dass Corona-Tests nicht vollumfänglich statistisch erfasst werden. Über die Gesamtzahl der im Geltungsbereich des Gesundheitsamts Trier durchgeführten Corona-Tests liegen keine Daten vor, wie dessen Leiter Dr. Harald Michels erklärte. "Für negative Testergebnisse besteht keine Meldepflicht", so Michels auf Nachfrage. Automatisierte Meldungen beispielsweise aus den Krankenhäusern fänden nicht statt. Statistisches Material gelangt allenthalben per Fax oder Mail an die auswertenden Stellen. Zwar sei das Robert-Koch-Institut um eine Softwarelösung bemüht, wann diese aber einsatzbereit sein könnte, ist derzeit noch ungewiss. Immerhin habe sich das Gesundheitsamt Trier eine Software beschafft, die entsprechende Kompatibilität bereitstelle; ohne Anbindung an ein notwendiges Netzwerk ist der Nutzen aber gleich Null. "Wir sind untereinander noch nicht so vernetzt, wie es sein sollte. Da ist noch viel Luft nach oben", erklärte Landrat Schartz hierzu. Der nicht einwandfreie Austausch von Daten sei zudem auch den strengen Datenschutzvorschriften geschuldet.


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