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Halbzeit beim "Insektensommer": Steinhummel auf Platz eins

Die Steinhummel führt in Rheinland-Pfalz die Liste der am häufigsten gemeldeten Insekten bei der Mitmachaktion "Insektensommer" des NABU an. Auf den weiteren Plätzen folgen Hainschwebfliege, Asiatischer Marienkäfer, Lederwanze und Gemeine Florfliege. Das ist der Stand zur Halbzeit der ersten großen deutschlandweiten Insektenzählung des NABU.
Steinhummel. Foto: NABU/Helge May

Steinhummel. Foto: NABU/Helge May

Obwohl beim "Insektensommer" von der Wiese bis zum Fluss überall beobachtet werden kann, entschieden sich zwei Drittel der Teilnehmenden für den eigenen Garten als Beobachtungsort. "Viele Naturfreunde haben das nähere Wohnumfeld ausgewählt: Ein Schritt vor die Tür und schon kann ich Insekten beim Fliegen, Herumkrabbeln und Schweben beobachten und zählen", sagt Kerstin Schnücker vom NABU Rheinland-Pfalz. Mit der Zählaktion will der NABU auf die enorme Bedeutung von Insekten für die Natur und uns Menschen aufmerksam machen. Die Sechsbeiner sind stark gefährdet – von der Ameise über die Wildbiene bis zum Schmetterling. Beim "Insektensommer" kann jede und jeder mithelfen, Daten zur Artenvielfalt und Häufigkeit zu sammeln. In Deutschland gibt es etwa 33.000 Insektenarten. Über die meisten liegen noch keine Daten vor.

Mehr als 1600 Beobachtungen im Land

Knapp 3.000 Meldungen von 5.800 Teilnehmern deutschlandweit sind bislang bei NABU und LBV in Bayern eingegangen. In Rheinland-Pfalz wurden mehr als 1.600 beobachtete Insekten gezählt in über 180 Meldungen. Warum Steinhummel und Hainschwebfliege vorne liegen, kann unterschiedliche Gründe haben. Die Steinhummel ist durch ihre Größe gut zu entdecken und durch ihr Aussehen recht leicht zu bestimmen. Im Gegensatz zu Schmetterlingen fliegt die Hummel gezielt und emsig Blüten an, wodurch sie einfach zu beobachten und zu zählen ist. Die Hainschwebfliege mit ihrer auffällig gelb-schwarzen Färbung als Nachahmung einer wehrhaften Wespe ist ebenfalls leicht zu erkennen. Sie kann wie ein Hubschrauber in der Luft stehen und in alle Richtungen fliegen.

Zurückhaltung bei Insektenbeobachtung

Noch seien die Naturfreunde bei den Insektenbeobachtungen etwas zurückhaltender als bei den anderen Mitmachaktionen des NABU, da sie nichts Falsches melden wollen, weil sie ein Insekt nicht kennen oder es nicht genau bestimmen könnten. Dabei sei es aber ohne weiteres möglich, zum Beispiel nur  Biene oder Schmetterling anzugeben. Außerdem lernen die Teilnehmer beim Zählen automatisch auch unsere Insekten besser kennen: "Beim Beobachten erfahren Naturinteressierte ganz nebenbei, auf welcher Lieblingspflanze etwa der Kleine Kohlweißling, ein häufiger Schmetterling in unseren Gärten, Nahrung findet. Und so können gezielt insektenfreundliche Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon angepflanzt werden", sagt Schnücker.

Zweiter Zählzeitraum vom 3. bis 12. August

Innerhalb von 14 Tagen wurde die NABU-App "Insektenwelt" 30.000 Mal heruntergeladen. Die App ist kostenfrei hier erhältlich und bietet ausführliche Insektenporträts der 122 bekanntesten Arten in Deutschland. Die Daten der Zählaktion "Insektensommer" werden in Zusammenarbeit mit der Plattform Naturgucker erfasst. Nach der ersten Etappe Anfang Juni sind Naturfans erneut vom 3. bis 12. August aufgerufen, in ihrer Umgebung Insekten zu beobachten und hier oder per App "Insektenwelt" zu melden. RED


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