Nationalpark hat die Region bekannt gemacht
„In der Region Hunsrück-Hochwald wurden viele Aufgaben in Angriff genommen und Projekte gestartet. Damit ist der Nationalpark aber noch lange nicht fertig, denn wir haben einen so genannten Entwicklungsnationalpark, der über 30 Jahre hinweg entsteht“, erklärte Höfken. Im ersten Jahr wurden bereits 12,5 Hektar Moore renaturiert und auf fast 150 Hektar 265.000 junge Buchen unter Fichten gepflanzt. Neben der Entstehung der Wildnis sei auch die Entwicklung der Region auf Jahrzehnte angelegt, so Höfken. Das Umweltministerium habe in den vergangenen zwei Jahren 23 Millionen Euro Fördermittel gebündelt und gezielt in die Region Hunsrück-Hochwald fließen lassen. Zudem wurden fast 10 Millionen Euro für Leader-Gruppen, Stadtentwicklung, Tourismus oder Breitbandausbau bereitgestellt. Bis 2020 seien aus Umweltministerium und EU-Programmen weitere 42 Millionen Euro vorgesehen.
Ministerin Höfken bedankte sich beim Nationalpark-Team um Harald Egidi für das herausragende Engagement und die gute Zusammenarbeit mit dem Saarland. Seit einem Jahr sei der Nationalpark fast an jedem Wochenende auf Messen, Märkten und anderen Veranstaltungen präsent, um für die Natur- und Kulturschätze der Region Hunsrück-Hochwald zu werben. „Das Besondere an unserem Nationalpark ist, dass er von den Menschen in der Region getragen und entwickelt wird“, stellte die Ministerin fest. Die breite Bürgerbeteiligung bei der Gründung des Parks sei Grundlage dafür, dass die Menschen vor Ort weiterhin aktiv mitwirken, zum Beispiel in der Nationalparkversammlung: „Die Bürgerinnen und Bürger identifizieren sich mit dem Projekt und wollen die Chancen für die Region nutzen.“ Ein schönes Beispiel dafür sei die Verwendung des Nationalpark-Logos, der Keltenkatze, inder örtlichen Schmuckindustrie.
17 Ranger führen auf rund 200 Touren durch das Naturschutzgebiet
Im vergangenen Jahr führten 17 Ranger fast 200 Touren durch die Wälder des Nationalparks. Zur aktuellen Saison wurden weitere neun Ranger ausgebildet. Zudem bieten 57 zertifizierte Nationalparkführer so genannte Erlebnistouren an zum Beispiel auf den Spuren der Kelten oder Fackelwanderungen. Als fester Programmpunkt hat sich auch die Nationalpark-Akademie etabliert, wo einmal monatlich bis zu 200 Teilnehmer über Themen wie Mobilität, Jagd oder Moorrenaturierung diskutieren. Mit verschiedenen Angeboten zur Umweltbildung wird Kindern, Jugendlichen und Lehrkräften das Wechselspiel von Mensch und Natur im Nationalpark vermittelt. Zudem wurde ein Netzwerk von 20 Forschungseinrichtungen geknüpft, das die Renaturierung des Gebiets begleitet.
Am kommenden Donnerstag, 26. Mai, steigt in Schwollen das Fest zum einjährigen Bestehen, zu dem die Kommunen und der Freundeskreis Nationalpark eingeladen haben:
Hohe Akzeptanz des Nationalparks
„Hier zeigt sich die hohe Akzeptanz des Nationalparks in der Region und die Bereitschaft, daran mitzuwirken“, so Höfken. Dies sei eine gute Basis, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Zunächst stehe der Aufbau der drei Nationalparktore am Hunsrückhaus, der Wildenburg und am Keltenpark in Otzenhausen an. Gleichzeitig arbeite die Landesregierung gemeinsam mit den Kommunen daran, den Nationalpark besser an öffentliche Verkehrsmittel anzubinden. Zudem müsse das Angebot von Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten in der Region verbessert werden. Dazu baut das Nationalparkamt derzeit ein Netzwerk von Partnerbetrieben auf.
red/fis