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Jan Kreller

Nitteler Weinkirmes feiert Comeback

NITTEL. Was die Besucher bei der St. Rochus Weinkirmes Nittel und dem 15. deutsch-luxemburgischen Weinhappening erwartet.

Nach drei Jahren ist es wieder so weit: Vom 19. bis 22. August feiern die Nachbargemeinden Nittel und Machtum (Luxemburg) gemeinsam das größte Weinfest an der Obermosel. Die Freundschaft habe trotz der Pause nicht geruht, betonte Organisator Ralf Kienzle im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz, bei der das diesjährige Programm vorgestellt wurde. "Wir haben viel organisiert und es wird Zeit, dass es los geht", so Serge Goergen, Präsident der "Entante Meechtem", einem Zusammenschluss von Vereinen, die seit vielen Jahren das "Meechtemer Wain-Schmaachen" organisiert, dass inzwischen Teil des deutsch-luxemburgischen Wein-Happenings ist. Dabei haben Gäste die Möglichkeit für 8 Euro ein Glas zu erwerben und 40 Luxemburger Weine zu probieren.

 

Neue Brücke soll Gemeinden verbinden

 

Auch Nittels Ortsbürgermeister Peter Leo Hein freut sich über das Comeback. "Es ist immer wieder schön, dass Vereine, Kirmesgemeinschaft, Ortsgemeinde und Winzer so zusammenarbeiten können, dass wir so etwas hier stemmen". Dass die Freundschaft der beiden Dörfer über das Feiern hinausgeht, zeigt der Plan, eine gemeinsame Brücke für Fußgänger und Radfahrer über die Mosel zu bauen. "Wir haben immer gesagt, dass die Mosel nicht trennt, sondern uns verbindet", so der Ortschef. Den Gedankengang gab es schon seit dem ersten Weinhappening. Bislang existiert die Brücke aber nur auf dem Papier. "Da muss man ein bisschen Visionär sein", weiß auch Serge Goergen. Doch zunächst steht wieder die Kirmes im Mittelpunkt. Erstmals hat man mit den Luxemburger Jungwinzern von Domaines Winsmoselle auch Gastwinzer nach Nittel eingeladen, die einen Stand im Mühlengarten betreiben. Der Musikverein Moselland Nittel und der Sportverein betreiben dieses Jahr gemeinsam den Bierstand am Kirmesplatz. Für die Weinstände gibt es erstmals ein Einheitsglas mit dem neuen Logo der Ortsgemeinde. Noch vor Kirmesbeginn findet am 16. August um 18.00 Uhr wieder die Rochusprozession von der Pfarrkirche in Nittel zur Kapelle statt. In Machtum startet das Fest am Donnerstag, 18. August um 19.00 Uhr mit der Vernissage einer Kunstausstellung von sechs Luxemburger Künstlern. Auch auf Nitteler Seite wird es beim Empfang der Ehrengäste im Bürgerhaus am Samstagabend eine kleine Vernissage geben. Der Nitteler Künstler Maurizio Scassellati will mit seinen Werken die Villa Kunterbunt unterstützen und die ausgestellten Bilder für kleines Geld verkaufen. Der diesjährige Kirmeswein ist ein Grauburgunder Trocken, Jahrgang 2021 aus der Weinlage "Nitteler Gipfel" und kommt vom Weingut Peter Hein. Er wird vom Pastor im Rahmen eines Festgottesdienstes am Samstag (17.30 Uhr) in der Pfarrkirche St. Martin gesegnet.

 

Bei der anschließenden Eröffnung (19.30 Uhr) findet auch die Proklamation der 17. Saar-Obermosel Weinkönigin statt. Für das Amt bewerben sich mit Lena Hein, Luisa Befort und Lara Kockelmann drei Freundinnen aus Nittel. Auch die beliebte Segway Tour kommt zurück. Am Samstag und Sonntag um 11.00 und 14.00 Uhr können je 10 Besucher auf einer 14 Kilometer langen Tour die Weinberge von Nittel erkunden. Wer Interesse hat, kann sich online unter www.mosel-on-wheels.de anmelden. Die einstündige Tour kostet 59 Euro pro Person. Am Sonntag bieten Marktstände regionale Produkte aus der Region an, zum Beispiel Schmuck, Deko für Haus und Garten oder Spielzeug. Besonders viel Wert legen die Veranstalter auf das Thema Sicherheit. Es werden Fluchtwege ausgeschildert, ein Notstromaggregat für die Notbeleuchtung aufgestellt und alle Stände werden mit Verbandskasten, Feuerlöscher und Taschenlampe ausgestattet. Feuerwehr und Rettungsdienst gehen an allen Tagen auf Patrouille. Das Wichtigste sind jedoch die Straßensperren. Die Weinstraße wird während der Öffnungszeiten komplett gesperrt und nur im Notfall lässt sich die massive Straßensperre von den Rettungskräften mittels eines Codes zur Seite fahren. Bilder wie bei der Amokfahrt in Trier will man in Nittel nicht sehen. "Die Sicherheit der Gäste, Standbetreiber und Schausteller muss geschützt werden. Es kostet uns ein bisschen Geld, aber wir waren uns schnell einig, dass die Sicherheit vorgeht. Das war uns ein wichtiges Anliegen", betont Organisator Kienzle.

 

Zusätzliche Züge und Busse

 

Auch für die optimale An- und Abreise der Besucher ist vorgesorgt. Von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag fahren stündlich Züge der Deutschen Bahn von Perl nach Trier. Letzte Abfahrt ist jeweils um 23.50 Uhr. Für die Busverbindung nach Luxemburg wird am Bürgerhaus zudem eine Bushaltestelle eingerichtet. Besucher, die mit dem eigenen Auto anreisen, finden ausreichend Parkmöglichkeiten. Am Sonntag von 11 bis 22 Uhr gibt es wieder einen kostenlosen Schiffspendelverkehr zwischen Nittel und Machtum. Umrahmt wird das Fest auf beiden Seiten von Auftritten vieler Bands aus der Region und Musikvereine. Die Veranstalter rechnen mit rund 14000 Besuchern.

 

Das komplette Programm gibt es im Internet unter www.nittel-mosel.de

(mw)


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