

Hahn-Flughafen (zen). Auch nach dem Verkauf an die Frankfurter »Swift Conjoy GmbH« kommt der insolvente Flughafen Hahn nicht zur Ruhe: Nach Informationen des WochenSpiegel ist am Freitag die letzte Frist verstrichen, bis zu der die Swift Conjoy GmbH den vereinbarten Kaufpreis hätte zahlen müssen. Das ist allerdings nicht geschehen. Nach WochenSpiegel-Informationen hat der Gläubigerausschuss deshalb eine Fristverlängerung bis zum 15. November beschlossen. Nach unbestätigten Informationen sollen offenbar Investoren, die gemeinsam mit »Swift Conjoy« den Kauf durchführen wollten, abgesprungen sein. Sollte der Deal platzen, sind allerdings offenbar noch zwei weitere Kaufinteressenten im Rennen. Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner hat offenbar bereits Gespräche mit der Trierer Triwo AG und der NR Holding AG aufgenommen. Die Triwo AG hat bereits die Flughäfen in Zweibrücken und den ehemaligen Militärflughafen Mendig übernommen und erfolgreich entwickelt. Die NR Holding AG wiederum hatte 2016 den insolventen Nürburgring übernommen. Hauptaktionär ist der russische Pharma-Unternehmer Wiktor Charitonin.
Sollte der Deal wirklich platzen, wäre dies nicht der erste Verkauf, der in die Hose geht. 2016 hatte sich die Landesregierung von Rheinland-Pfalz von der - mutmaßlich betrügerischen - chinesischen Firma »Shanghai Yiqian Trading« bei einem ersten Verkaufsversuch der 82,5 Prozent an der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH über den Tisch ziehen lassen. Erst im letzten Moment zog die Regierung die Reißleine und rettete so viel Steuergeld. Ein Jahr später stieg der chinesische Konzern »HNA« als Großinvestor ein und übernahm die Mehrheitsbeteiligung vom Land Rheinland-Pfalz. Vier Jahre später folgte dann die Insolvenz des Flughafens.