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Rallye in der Region: Alle sind startklar

"Wir wollen auf jeden Fall wieder vorne mitmischen", so lautete die Kampfansage von Hyundai Motorsport-Pilot Thierry Neuville beim offiziellen Pressegespräch im Vorfeld der ADAC Rallye Deutschland. Im vergangenen Jahr hatte Volkswagen Motorsport den deutschen Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft mit einem Dreifach-Sieg dominiert. Keine einfache Aufgabe also für Neuville, aber der schnelle Belgier aus dem nahen Sankt Vith weiß, wie man in Deutschland gewinnt: 2014 konnte er den deutschen Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft schon einmal für sich entscheiden.

Neben Thierry Neuville stellten sich auch der WRC-Star Mads Østberg (NOR), der ADAC Stiftung Sport Förderpilot Fabian Kreim (GER) und der Lokalmatador Johannes Dambach (GER), der im ADAC Opel Rallye Cup antreten wird, den Fragen der zahlreichen Journalisten. Komplettiert wurde die Gesprächsrunde im Frankenturm von Trier durch den Rallye-Leiter Alfred Rommelfanger sowie durch den dreifachen ADAC Rallye Deutschland Sieger (1994, 1996, 1997) Dieter Depping, der mit dem Weltmeister-Golf II GTI von 1986 alle Wertungsprüfungen der ADAC Rallye Deutschland eröffnen wird und bis heute nach Sébastien Loeb der erfolgreichste Pilot bei der Rallye Deutschland ist. Mit großer Vorfreude blickten alle Gesprächsteilnehmer auf die anstehenden Rallye-Tage - allen voran Alfred Rommelfanger. Der Leiter des Organisationsteams gab bekannt, dass alle Vorarbeiten erfolgreich abgeschlossen sind. "Die ADAC Rallye Deutschland ist startklar. Um den Fans, von denen viele ja schon angereist sind, ein möglichst abwechslungsreiches Motorsport-Spektakel zu bieten, haben wir die Rallye erneut weiterentwickelt."    Zu den wichtigsten Neuerungen gehört die Wertungsprüfung Ollmuth am frühen Freitagabend. Bei dem "knackigen Rundkurs", wie Rommelfanger die Prüfung charakterisiert, erwartet der Rallye-Leiter viele begeisterte Zuschauer: "Die Strecke liegt ganz in der Nähe von Trier und ist schnell zu erreichen. Der relativ späte Startzeitpunkt macht es auch für Kurzentschlossene möglich, der Rallye einen schnellen Feierabend-Besuch abzustatten und maximale Action zu erleben."   Eine weitere Neuerung ist die Wertungsprüfung Freisen-Westrich, die das letzte Mal 2010 im Streckenplan stand. Am Samstag bildet die Strecke zwischen Saarland und Pfalz den Auftakt für den Highlight-Tag mit den berühmt-berüchtigten Panzerplatten-Prüfungen. Am Schlusstag gibt es mit der Wertungsprüfung Sauertal nahe der luxemburgischen Grenze eine neue Power Stage. Hier fällt die Entscheidung über den Sieg bei der ADAC Rallye Deutschland.

Neuvilles Lieblingstermin

 
Für Thierry Neuville zählt Deutschland zu den Lieblingsterminen im WRC-Kalender: "Ich mag die ADAC Rallye Deutschland sehr. Ich komme ganz aus der Nähe, daher ist sie eine Art Heimspiel für mich. Was sie allerdings ein bisschen kniffliger macht als andere Asphalt-Rallyes, sind die vielen Abzweige. Aber auch das mag ich, denn ich kenne solche Verhältnisse aus meiner Heimat Belgien. Die Prüfungen sind sehr abwechslungsreich, von den engen, eher langsamen Weinbergen bis zu den schnellen Landstraßen im Saarland oder im Sauertal." Eine Einschätzung, die auch Ford-Pilot Mads Østberg teilt: "In den Weinbergen ist es sehr eng. Permanent gibt es Tempo- und Richtungswechsel. Für die Zuschauer, die hier ganz nah am Geschehen sind, ist das toll. Für uns, die wir im WRC-Auto extrem genau durch die vielen Haarnadelkurven zirkeln müssen, ist es eine konstante Herausforderung."  
Ein Saisonhighlight ist die ADAC Rallye Deutschland für Fabian Kreim. Der 23-jährige Förderpilot der ADAC Stiftung Sport tritt im SKODA Fabia R5 an. Damit belegte er 2015 beim deutschen WM-Lauf als bester Deutscher dem 21. Gesamtrang und den neunten Platz in der WRC2-Kategorie: "Die ADAC Rallye Deutschland ist für mich etwas ganz Besonderes. Ich mag die Prüfungen und möchte die Rallye erneut dazu nutzen, um mich in einem hochklassigen, internationalen Umfeld zu beweisen." Premiere und Heimspiel zugleich ist die Rallye für Johannes Dambach. Das 23-jährige Talent aus Altlay im Landkreis Cochem-Zell gehört zum Starterfeld des ADAC Opel Rallye Cup und tritt zum ersten Mal im Rahmen der ADAC Rallye Deutschland an. "Bisher kenne ich das Spektakel nur aus der Fan-Perspektive. 2015 war ich als Divisionsführender beim ADAC Rallye Masters eingeladen, um einen Blick hinter die Kulissen des WM-Laufs zu werfen. Dieses Jahr selbst mitfahren zu dürfen, ist einfach nur großartig!"

Großer Rahmen

 
Die Besucher der ADAC Rallye Deutschland können sich auf vier packenden Motorsport-Tage mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm freuen. Bereits am Donnerstag (18. August) steht dabei die Innenstadt von Trier im Mittelpunkt: Ab 19:30 Uhr ist die Weltelite des Rallye-Sports auf dem Hauptmarkt versammelt und gibt Autogramme. Um 20:15 Uhr beginnt der offizielle Show-Start: Alle Teilnehmer werden vor der illuminierten Porta Nigra vorgestellt. Ergänzt wird das Programm durch Live-Interviews, Show-Einlagen, Video-Trailer und DJ-Begleitung. An gleicher Stelle findet am Sonntag (21. August) die offizielle Siegerehrung statt. Ein attraktives Fan-Programm gibt es auch am Samstag (20. August) auf der Panzerplatte, wo unter anderem historische Korsofahrten und zahlreiche Promotionsstände für Abwechslung sorgen werden. An allen Rallye-Tagen viel geboten ist im Servicepark auf dem Messegelände Trier. Hier sind die Fans hautnah dabei, wenn die Teams ihre Fahrzeuge vorbereiten, sondern können wahre Erlebniswelten der verschiedenen Hersteller erkunden. Passend zum 50-jährigen Jubiläum von Volkswagen Motorsport ist beispielsweise eine Ausstellung mit historischen Rallye-Fahrzeugen zu sehen, die auch bei Korso-Fahrten auf der Panzerplatte am Samstag für nostalgische Rallye-Emotionen sorgen werden. Erinnerungen weckt auch das offizielle Vorausfahrzeug der ADAC Rallye Deutschland - ein originalgetreues Replica-Modell des 1986er Golf II GTI Gruppe A, mit dem Kenneth Eriksson/Peter Dieckmann 1986 Gruppe A Weltmeister wurden. Pilotiert wird es von der deutschen Rallye-Legende Dieter Depping, der sich schon sehr auf seinen Einsatz freut: "Es ist eine große Ehre, das offizielle 0-Fahrzeug der ADAC Rallye Deutschland zu fahren - noch dazu, wenn es sich um so ein tolles Auto handelt."
 
Die wichtigsten O-Töne des Pressegesprächs
 
Alfred Rommelfanger (Rallye-Leiter ADAC Rallye Deutschland):
"Die Planungen für die diesjährige ADAC Rallye Deutschland liefen sehr gut. Unser Ziel ist es, den Fahrern und Fans immer etwas Neues zu bieten - ich bin mir sicher, dass uns das auch in diesem Jahr gelungen ist. Zu den größten Herausforderungen bei den Planungen gehört die Koordination der über 3.000 ehrenamtlichen Helfer. Bei der ADAC Rallye Deutschland sind alle 18 Regionalclubs des ADAC beteiligt. Es freut mich jedes Mal, wenn so viel Engagement aufeinandertrifft und an vier Tagen zu einem erfolgreichen Ergebnis führt. Dazu gehört auch unser Einsatz für maximale Sicherheit und Umweltschutz - zwei Themen, die uns bei der ADAC Rallye Deutschland sehr wichtig sind. Das wollen wir auch den Fans an der Strecke vermitteln: Jeder Zuschauer ist ein Teil der Veranstaltung und trägt eine Mitverantwortung für den Erfolg."
 
Thierry Neuville (Hyundai Motorsport):
"Nach meinem Sieg bei der Sardinien-Rallye im Juni gehe ich mit großem Selbstbewusstsein in jeden neuen Lauf. Bei der ADAC Rallye Deutschland geht es diesmal gleich am ersten Tag in die Weinberge. Wir werden dort von Anfang an alles geben und angreifen. Für mich wird es entscheidend sein, schnell in einen guten Rhythmus zu kommen. Wenn die Balance aus Angriff und Konzentration stimmt, ist alles möglich! Wir freuen uns auf die vielen Fans, die uns jedes Jahr an den Wertungsprüfungen anfeuern."
 
Mads Østberg (M-Sport Ford World Rally Team)
"Grundsätzlich mag ich Herausforderungen, insofern freue ich mich sehr auf die ADAC Rallye Deutschland. Vor allem die Prüfungen auf der Panzerplatte sind immer ein besonderes Spektakel mit einer unglaublichen Fan-Kulisse. Selbst in einem WRC-Fahrzeug bekommt man einiges von der Atmosphäre mit. Dabei sollte man sich aber besser auf seine Aufgaben fokussieren. Denn auf diesem Terrain unterläuft einem sehr schnell ein Fehler, der viel Zeit kosten kann. Daher wird es unsere Strategie sein, die Rallye ganz konzentriert anzugehen - von Wertungsprüfung zu Wertungsprüfung."
 
Fabian Kreim (SKODA Auto Deutschland / Förderpilot ADAC Stiftung Sport)
"2016 bin ich schon zum vierten Mal bei der ADAC Rallye Deutschland am Start. Mein Ziel für dieses Jahr wird es sein, mein super Ergebnis vom Vorjahr noch einmal zu toppen. 2015 war ich bester Deutscher beim deutschen WM-Lauf - das ist ist natürlich ein großartiges Gefühl, aber noch lange nicht die Endstation, wie ich hoffe. Ich will mehr! Neben der Unterstützung durch SKODA Auto Deutschland ist die ADAC Stiftung Sport dabei ein wichtiger Partner für mich. Bei der ADAC Rallye Deutschland bietet sich wieder einmal die Gelegenheit für eine wertvolle Standortbestimmung in einem hochklassigen internationalen Umfeld."
 
Johannes Dambach (ADAC Opel Rallye Cup / ADAC Mittelrhein e.V.)
"Ich freue mich schon sehr auf unsere Wertungsläufe, die wir im Rahmen der ADAC Rallye Deutschland austragen werden. Für meine Co-Pilotin Lisa Kiefer und mich ist es die erste Saison im ADAC Opel Rallye Cup und wir sind beide rundum begeistert. Die Leistungsdichte in dem Markenpokal ist sehr hoch. Eine tolle Plattform, um sich weiterzuentwickeln, wie man ja unter anderem an Fabian Kreim sehen kann. Der Start beim deutschen WM-Lauf wird sicher ein besonders emotionales Erlebnis. Ich komme aus der Region und es werden viele Freunde und Familienmitglieder an den Strecken sein, um uns anzufeuern."
 
Dieter Depping (ADAC Rallye Deutschland Sieger 1994, 1996, 1997)
"Meine Vorfreude auf die ADAC Rallye Deutschland ist riesig. Diese Rallye war schon immer etwas ganz Besonderes für mich. Als ich sie in den 1990-er Jahren dreimal gewinnen konnte, hatte sie zwar noch kein WM-Prädikat, aber auch damals waren schon sehr viele internationale Top-Piloten am Start. Ich freue mich sehr auf den 1986er Golf II GTI Gruppe A, den ich als 0-Fahrzeug fahren werde. Damit über die Wertungsprüfungen zu fahren, wird eine Art Zeitreise für mich, denn als das Auto rauskam, habe ich auch meine Rallye-Karriere begonnen. Wir gehören sozusagen der gleiche Rallye-Generation an."
 
 

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