Seitenlogo
SP

Regenbogenpastoral: Bistum und Homosexuelle suchen Dialog

Im Bistum Trier hat sich der Arbeitskreis "Sexuelle und geschlechtliche Identitäten – Regenbogenpastoral" gegründet. Ihm gehören Mitarbeitende des Bistums sowie Personen und Initiativen, die sich in diesem Bereich engagieren, an. Darunter die Queeren Christen Saar-Pfalz, die AG Homosexuelle und Kirche (HuK) oder das SCHMIT-Z (Schwul-lesbisches Zentrum Trier).
Foto: Symbolbild/Pixaby

Foto: Symbolbild/Pixaby

Der Name "Regenbogenpastoral" wurde gewählt wegen der eigenen Bezeichnung von LSBTI (lesbisch/schwul/bisexuell/transsexuell/intersexuell)-Menschen als "Regenbogenmenschen". Fanden die ersten Treffen ab Oktober 2017 noch in losem Rhythmus statt, hat der Arbeitskreis für das Jahr 2019 pro Quartal ein Treffen vereinbart.    Anlass für die Bildung der Gruppe ist das Abschlussdokument der Trierer Diözesansynode. Es regt einen kontinuierlichen Dialog und Zusammenarbeit mit gleichgeschlechtlich orientierten Menschen und ihren Verbänden an sowie die Entwicklung von seelsorglichen Angeboten für gleichgeschlechtlich orientierte Menschen, deren Kinder und das gesamte familiäre Umfeld.  

Brücken bauen

"Es ist erfreulich, dass im Nachgang zur Synode Ende 2017 katholische LSBTI-Menschen auf das Bistum zugegangen sind. Sie haben das Angebot gemacht, sich einzubringen, wenn es darum geht, den Dialog zu pflegen und pastorale Angebote zu entwickeln. Das haben wir selbstverständlich gerne aufgegriffen", erklärt Mechthild Schabo, Direktorin für den Bereich Pastoral und Gesellschaft im Bistum Trier. Alexius Klein, Mitglied der HuK und im Lesben- und Schwulenverband, erklärt die Beweggründe, auf das Bistum zuzugehen und im Arbeitskreis mitzuwirken: "Ich bin getauft und homosexuell – beides macht mich gleichermaßen aus. Für viele ist das jedoch immer noch ein Widerspruch. Wir wollen helfen, Brücken zu bauen, damit wir auf der Basis von Respekt, Mit-Fühlen und Empathie zueinander finden und erkennen, dass wir alle Gottes Kinder sind." 

Viele Berührungspunkte

Sehr schnell habe man im Austausch festgestellt, dass es in der Praxis viele Berührungspunkte gebe, beispielsweise in Kindertagesstätten oder in der Jugendpastoral. "Für uns geht es etwa darum, Mitarbeitende in der Pastoral oder den Kitas für das Thema zu sensibilisieren und sprachfähig zu machen", betont Schabo. Das Thema Homosexualität sei längst in der Seelsorge angekommen. In vielen Familien, Freundes- oder Kollegenkreisen gebe es gleichgeschlechtlich orientierte Menschen. "Sie selbst, aber oft auch die Eltern, Großeltern oder Geschwister wünschen sich für ihre Familienangehörigen einen guten Platz in unserer Kirche", sagt sie. "Es sind getaufte, glaubende Menschen, die aber leider allzu oft von der Kirche enttäuscht worden sind."   RED


Meistgelesen