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Scheitert neue Eishalle am Zeitbudget des Dezernenten?

Ihr großes Ziel lautet weiterhin: "Wir wollen eine neue Eiszeit für die Stadt und die ganze Region einläuten." (Der WochenSpiegel berichtete mehrfach.) Ihr Problem ist aber aktuell, mit den Verantwortlichen bei der Stadt Trier nicht ins Gespräch zu kommen. Beim "Förderverein Eishalle" macht sich immer mehr Unmut breit.
Der Erste und der Zweite Vorsitzende des

Der Erste und der Zweite Vorsitzende des "Fördervereins Eishalle Region Trier", Stefan Berenz (rechts) und Bert Klockner (links), kämpfen weiter um ein neues Eldorado für die Eissportfans, vermissen aber dabei die Unterstützung durch die Stadt. Foto: Arens

"Wir wollen weder Geld von der Stadt, noch geht es uns darum, ein Grundstück von ihr geschenkt zu bekommen. Vielmehr wollen wir eine Beratung haben", betonen Stefan Berenz und Bert Klockner, die als Erster und Zweiter Vorsitzender die Spitze des vor gut zwei Jahren gegründeten "Fördervereins Eishalle Region Trier" bilden. In der Grundstückssuche sei man aktiv und erfolgreich gewesen, lassen die beiden durchblicken: "Wir haben von privater Seite beziehungsweise von einem Trierer Unternehmer Flächen angeboten bekommen, wollen aber momentan zum Schutz derjenigen noch keine Namen oder genaue Lagen nennen."

Noch kein Gespräch

Der nächste Schritt sei nun, mit dem Baudezernenten Andreas Ludwig ein Gespräch zu führen, um die offerierten Parzellen dort vorzustellen und mit ihm als Mitglied des Stadtvorstands zu klären, ob man dort die Genehmigung zum Betrieb einer Sportstätte bekäme. Der Schriftwechsel mit dem Beigeordneten ist aber aus Sicht des Fördervereins derzeit alles andere als zielführend. "Wir haben den Eindruck, dass unser Anliegen auf die lange Bank geschoben wird, womöglich gar kein Interesse an unserem Vorhaben besteht", klagen Berenz und Klockner an.

Baudezernet kann Initiative "nicht mit höchster Priorität" begleiten

Das Schreiben vom 18. September beantwortete Baudezernent Ludwig kurz darauf und erwähnte "eine erste lose Idee, die jedoch noch in keinster Weise konkretisiert wurde". Nach einem weiteren Brief der Initiative stellt Ludwig dann aber fest: "Neben großen Baumaßnahmen im Hoch- und Tiefbau sind weitere, wichtige Sportbauvorhaben geplant." Diese würden finanzielle und personelle Ressourcen in seinem Dezernat "auf längere Zeit binden". Insofern könne er die Initiative "momentan nicht mit höchster Priorität" begleiten...

Viele Probleme

Als Bürgerinitiative, die ihre Berechtigung nicht zuletzt auf eine Umfrage der Stadt begründet (2015 äußerten zwölf Prozent der Befragten den klaren Wunsch nach einer neuen Eishalle) will man ernst(er) genommen werden. "Die Stadt hat unter anderem mit dem Theater und maroden Sportstätten ohne Zweifel viele Probleme. Trotzdem sollten uns die Verantwortlichen zumindest etwas Zeit entgegenbringen", so Stefan Berenz. Sein Kollege im Fördervereinsvorstand, Jürgen Fring, ist mit den konkreten Plänen der Eishalle befasst und hat auch Wirtschaftlichkeitsberechnungen angestellt: "Wir gehen von einem fast ganzjährigen Betrieb an sieben Tagen die Woche aus. Mit 40.000 Besuchern kalkulieren wir. Das ist allerdings noch relativ niedrig angesetzt."

10.000 Millionen Euro notwendig

Rund zehn Millionen Euro sind nach Darstellung des Fördervereins notwendig, um eine Multifunktionsarena auf einem Stand zu errichten, der auch den aktuellen Service- und Sicherheitsanforderungen entspricht. Große Hoffnung setzt man in EU-Fördermittel in Millionenhöhe. "Um hier eine Anfrage starten zu können, wäre es aber auch wichtig, Klarheit über den Standort zu haben", betont Berenz.

WochenSpiegel-Anfrage bleibt unbeantwortet

Eine am Dienstag, 22. November, über das Presseamt der Stadt an den Beigeordneten Ludwig gerichtete Anfrage, inwiefern er die erwähnte "lose Idee" erläutern und ob er den Zeitrahmen, in dem er sich mit der geplanten Eishalle befassen will, näher umreißen kann, blieb bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe am Mittwochmittag ohne konkrete Antwort. Nach nochmaliger Nachfrage richtete Pressesprecher Ralf Frühauf aus: "Wegen ganztägigen Etatsitzungen im Steuerungsausschuss ist Herr Ludwig unabkömmlich. Er hatte mir noch sagen können, dass er mit den Initiatoren doch im Kontakt ist und es auch Korrespondenz gibt..." AA


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