Seitenlogo
SP

Schnelles Internet für alle

Wer gerne schnell im Internet unterwegs ist und bisher dabei Probleme hatte, kann sich freuen: Mit der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages mit der innogy TelNet GmbH startet Landrat Günther Schartz gemeinsam mit Michael Arens von innogy und Jürgen Stoffel von der Westnetz GmbH in die digitale Zukunft des Landkreises Trier-Saarburg. Insgesamt rund zehn Millionen Euro werden dabei bis Ende Februar 2020 in den Breitbandausbau im Landkreis Trier-Saarburg investiert.
Landrat Günther Schartz (vorne rechts) und Lothar Oelert, RWE Rheinland Westfalen Netz AG, haben den Ausbauvertrag für das Breitbandnetz im Beisein von Vertretern der VGs unterschrieben. Foto: Freund

Landrat Günther Schartz (vorne rechts) und Lothar Oelert, RWE Rheinland Westfalen Netz AG, haben den Ausbauvertrag für das Breitbandnetz im Beisein von Vertretern der VGs unterschrieben. Foto: Freund

Die Digitalisierung bestimmt heute sämtliche Lebensbereiche und bietet gleichzeitig eine große Chance für ländliche Räume. "Die Versorgung mit schnellem Internet ist aber nicht nur längst ein entscheidender Standortfaktor in den Gemeinden, sondern auch für unsere Unternehmen und Schulen von größter Wichtigkeit", erläuterte Landrat Günther Schartz beim Termin der Vertragsunterzeichnung. Bereits seit mehreren Jahren ist der Landkreis Trier-Saarburg zusammen mit den kreisangehörigen Verbands- und Ortsgemeinden aktiv bemüht, den Breitbandausbau weiter voranzutreiben. Dadurch ist es gelungen, in weiten Teilen des Landkreises bereits eine gute Breitbandinfrastruktur aufzubauen.

Förderprogramme für schnelles Internet

Die Netzbetreiber haben bisher jedoch nur dort Ausbaumaßnahmen durchgeführt, wo diese durch eine ausreichende Anzahl an Kunden auch lukrativ waren – dies ist in strukturschwachen Gebieten und in vielen kleineren Ortschaften oftmals nicht der Fall. Hier entstehen sogenannte "Wirtschaftlichkeitslücken", die gedeckt werden müssen, damit ein Anbieter einen Ausbau realisieren kann. Um diese Wirtschaftlichkeitslücken zu schließen und einen flächendeckenden Ausbau mit Highspeed-Internet zu gewährleisten, haben Bund und Länder Ende 2015 Förderprogramme auf den Weg gebracht. In Rheinland-Pfalz wurde dazu ein sogenannte Kreiscluster-Ansatz verfolgt, wonach Fördermittel nur auf Kreisebene beantragt werden können. Der Landkreis Trier-Saarburg war mit einer der ersten in Rheinland-Pfalz, der sich um diese Fördermittel beworben hat.

Finanzierung des Internet-Ausbaus gesichert

Mit den inzwischen eingegangenen Förderbescheiden von Land und Bund ist die Finanzierung des kreisweiten Ausbaus des schnellen Internets gesichert. Die Westnetz GmbH, Netzbetreibergesellschaft und Tochter der innogy, setzt den Breitbandausbau im Landkreis Trier-Saarburg flächendeckend um. Voraussichtlich bis Ende Februar 2020 werden rund 500 Kilometer neue Glasfaserleitungen gelegt und etwa 11.200 Adressen von Industrie, Gewerbe und Haushalten sowie 53 Schulen im Kreis mit schnellem Internet versorgt. Der sogenannte NGA-Breitbandausbau umfasst die Erschließung von insgesamt 86 ganz oder teilweise unterversorgten Ortsgemeinden. "Mit der modernen Informationsgesellschaft wird breitbandiges Internet immer wichtiger", erläutert Michael Arens, Leiter der Region Trier bei innogy. "Es freut mich, dass wir bei diesem geförderten Projekt partnerschaftlich mit dem Landkreis Trier-Saarburg zusammenarbeiten und beim Bau und Betrieb des Breitbandnetzes unterstützen können."

Über fünf Millionen Euro vom Bund

Der Ausbau erfolgt mit Hilfe von regionalen Tiefbauunternehmen, was auch die Wirtschaftskraft vor Ort stärkt. Den Breitbandausbau des Netzbetreibers innogy TelNet GmbH unterstützt der Landkreis Trier-Saarburg durch eine Investitionshilfe, an der sich der Bund mit über 5,7 Millionen Euro und das Land Rheinland-Pfalz mit 2,86 Millionen Euro beteiligen. Den Eigenanteil von 950.000 Euro finanzieren der Landkreis und die sieben Verbandsgemeinden gemeinsam. "Damit die Bürger im Landkreis möglichst schnell vom neuen Internet profitieren können, erfolgt der Ausbau in vielen Gemeinden parallel", erklärt Jürgen Stoffel, Leiter des Verteilnetzbetreibers Westnetz, der für die Planung und die Bauausführung vor Ort verantwortlich ist. Das Einbringen der ersehnten Glasfaserkabel hat bereits am 17. August an sieben Standorten gleichzeitig begonnen.

Bandbreiten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde

Nach Abschluss der Arbeiten werden an allen Adressen innerhalb des Ausbaugebietes Bandbreiten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde verfügbar sein, 95 Prozent der Anschlüsse werden sogar mit bis zu 100 Mbit/s erreicht werden können. Zudem wird rund ein Viertel aller Privathaushalte einen Glasfaserhausanschluss erhalten, über den die innogy TelNet Telefonie- und Internetdienstleistungen mit bis zu 300 Mbit/s anbietet. Zusätzlich erhalten alle Schulen im Ausbaugebiet und circa 600 Gewerbebetriebe in ausgewiesenen Gewerbegebieten einen Glasfaserhausanschluss. Diesen Geschäftskunden steht mit der VSEnet ein weiterer Anbieter zur Verfügung, der den Gewerbetreibenden individuell zugeschnittene Lösungen bis hin zu Gigabitverbindungen anbietet.

Ausbau in technisch modernster Variante

Dabei realisiert innogy den Breitbandausbau vielerorts – darunter auch an zahlreichen Aussiedlungen und Gehöften - in der technisch modernsten Variante: ein Glasfasernetz mit direkter Glasfaseranbindung in das Gebäude. Man spricht auch von "Fiber to the Building" (FTTB), da die komplette Anbindung ohne Kupferkabel auskommt. Somit können die dortigen Einwohner Übertragungskapazitäten von bis zu 300 Megabit pro Sekunde beziehen, für Gewerbe und Industrie auch im Gigabitbereich.

Info

Weitere Informationen über den Bauzeitenplan sind auf der Internetseite des Landkreises zu finden. Dort sind in einer Übersichtskarte die Ausbaugebiete des Förderverfahrens mit den jeweiligen Projektständen einsehbar. RED


Meistgelesen