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Segel gesetzt: Trier und Straßburg in einem Studiengang

Die Universität Trier stellt sich internationaler mit einem neuen Studiengang auf. Das Bewerbungsportal ist geöffnet: Geschichte kann man nun zeitgleich in Trier und Straßburg studieren. Kommt die Universität Trier damit der Idee des französischen Staatspräsidenten Macrons von der europäischen Universität nah?
Studierende und Dozenten bauen zusammen an Römerschiff. Bald auch mit Straßburgern. Foto: Sheila Dolman

Studierende und Dozenten bauen zusammen an Römerschiff. Bald auch mit Straßburgern. Foto: Sheila Dolman

Die Universität Straßburg und die Universität Trier haben zusammen einen neuen Studiengang entwickelt. Ab sofort können sich Geschichtsinteressierte für "TRISTRA" bewerben. Die Abkürzung steht für "Trier und Straßburg". Wer eingeschrieben ist, pendelt nicht ständig zwischen Straßburg und Trier. Die Bachelor- und Masterstudierenden aus Frankreich und Deutschland haben jedes Semester zusammen ein Blockseminar in einer der beiden Partneruniversitäten. Außerdem verbringen sie einen Teil ihres Studium an der jeweils anderen Universität.

"Ich hätte mich direkt eingeschrieben"

Initiator ist Professor Dr. Eckhard Wirbelauer von der Université Straßbourg. Dem Historiker gefiel der Gedanke, gerade mit dem nur zweieinhalb Autostunden entfernten Trier ein gemeinsames Studienprogramm zu etablieren. Sein Kooperationspartner an der Universität Trier, Professor Dr. Christoph Schäfer, war direkt begeistert: "Hätte es diesen Studiengang zu meiner Zeit gegeben, hätte ich mich direkt eingeschrieben." Der Historiker und Experte für experimentelle Archäologie war in seinem Studium für ein Semester in Dijon. Heute baut er an der Universität Trier zusammen mit Studierenden das erste römische Handelsschiff originalgetreu nach. Bald auch mit Straßburger Studierenden.

Drei Zeugnisse zum Abschluss

Die Deutsch-Französische Hochschule (DFH) fördert genau solche länderübergreifenden Studiengänge. Doch in Trier gab es bis jetzt davon keinen. Als erster deutsch-französischer Studiengang startet TRISTRA im Wintersemester 2018/19. Interessant ist er vor allem für Studieninteressierte der Geschichte, die im Studium den internationalen Charakter schätzen und sich für den europäischen Arbeitsmarkt aufstellen möchten. Die DFH unterstützt mit Geldern Sprachkurse und Reisen. Für das Studium werden Französisch- und Englischkenntnisse benötigt. Zum Abschluss des Studium erhalten die Absolventen gleich drei Zeugnisse: eines der Trierer Universität, eines der Straßburger Universität und das TRISTRA-Zertifikat der Deutsch-Französischen Hochschule.

Uni im Herzen Europas

Im Sinne des französischen Staatspräsidenten ist die Universität Trier noch keine europäische Universität. Sie ist aber eine Universität im Herzen Europas, die sogar mit vier Ländern im Verbund der Universität der Großregion organisiert ist. Studierende der Universität Trier können nicht nur in Straßburg, sondern mit ihrer Einschreibung gleichzeitig im belgischen Liège, im französischen Lorraine und in Luxemburg studieren, genau wie Studierende der deutschen Partneruniversitäten, Technische Universität Kaiserslautern und Universität des Saarlandes. Weitere Infos gibt es hier. RED


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