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So gehen Wildtiere mit Rekordhitze um

Der Deutsche Wetterdienst warnt derzeit vor sehr starker Hitzebelastung. Die hohen Temperaturen machen aber nicht nur Menschen zu schaffen. Wildtiere haben deshalb ihre ganz eigenen Strategien gegen Hitze entwickelt. Gefährlich werden können lange Dürreperioden allerdings für Rehe.
Gerade für Rehe können lange Dürreperioden gefährlich werden. Foto: Symbolbild/Pixabay

Gerade für Rehe können lange Dürreperioden gefährlich werden. Foto: Symbolbild/Pixabay

Zwar sind heimische Wildtiere gut angepasst, andauernd hohe Temperaturen und Trockenheit bedeuten allerdings Stress. Ausgedörrte Wiesen und ausbleibende Taubildung: Besonders betroffen sind Tiere wie Rehe, die fast den gesamten Flüssigkeitsbedarf durch die Nahrung decken. Jäger helfen Wildtieren mit künstlich angelegten Wasserstellen, davon profitieren auch zahlreiche Insekten- oder Vogelarten. Darauf macht der Deutsche Jagdverband aufmerksam (DJV) und bittet Erholungssuchende, Rücksicht auf Wildtiere zu nehmen: Zusätzlicher Stress, etwa durch stöbernde Hunde, sollte vermieden werden.

Verendete Rehe, wenig Wildschweinnachwuchs

Während der extremen Hitzeperiode 2018 erreichten den DJV zahlreiche Meldungen von verendet aufgefundenen Rehen. Viele waren stark abgemagert oder überdurchschnittlich stark von Parasiten befallen. In einigen Regionen Deutschlands haben Jäger 2018 zudem sehr wenig Wildschweinnachwuchs registriert. Experten vermuten als eine Ursache ebenfalls die lang anhaltende Dürrephase.

Tiere haben unterschiedliche Strategien

Gegen Hitze haben heimische Wildtiere unterschiedliche Strategien entwickelt: Hirsche genießen es, wenn ihnen das Wasser sprichwörtlich bis zum Hals steht. Wildschweine wälzen sich gern im Schlamm, in der sogenannten Suhle. Das erfrischt und hilft gegen blutsaugende Plagegeister wie Zecken oder Stechmücken. Sie bleiben in der abtrocknenden Schlammschicht kleben und werden am nächsten Baum abgescheuert.

Schattige Plätze beliebt

Wie Haushunde hecheln auch Füchse und Wölfe, um überschüssige Körperwärme abzugeben. Ihnen fehlen Schweißdrüsen, die dem Menschen Abkühlung verschaffen. Schattige Plätze sind auch in der Tierwelt beliebt: Dachse, Füchse oder Wildkaninchen dösen in ihrem unterirdischen Bau, umgeben von feuchter und kühler Erde. Feldhasen pumpen mehr Blut in ihre langen Ohren. Die überschüssige Wärme wird so über die dünne Haut an den wenig behaarten Ohren abgegeben. Auch Vögel leiten Wärme ab, sie nutzen dazu einen Luftzug um die Beine oder stellen sich mit den Füßen in kühlendes Wasser.

Rehe machen keine Pause

Bei großer Hitze sinkt bei fast allen Lebewesen der Bewegungsdrang. Die große Ausnahme bildet das eigentlich dämmerungsaktive Rehwild: Sie haben im Juli und August Paarungszeit. Der Rehbock folgt auch tagsüber seiner verehrten Ricke viele Kilometer und kommt kaum zur Ruhe.


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