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Trierer Weinkönigin Bärbel I. im Amt

In Anwesenheit von rund 700 Gästen, darunter 37 Weinmajestäten aus der Großregion sowie zahlreiche Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Medien, wurde Bärbel Ellwanger am Mittwochabend, 2. August, im Olewiger Klostergarten von ihrer nunmehr Vorgängerin Ninorta Bahno in das Amt der 69. Trier Weinkönigin erhoben. Ihre Rede begann Ellwanger dabei etwas unorthodox: auf Chinesisch.

Peter Terges ist nicht nur der Vorsitzende der Olewiger Winzervereinigung und damit maßgeblich für die Auswahl der Trierer Weinhoheit mitverantwortlich, sondern auch Namensvetter des Trierer Stadtpatrons. Dass letzterer nach dem Starkregen der vorangegangenen Tage ausgerechnet am Krönungsabend den Wasserhahn zugedreht hatte, kann deshalb nicht unter Glück verbucht werden. Wenig mit Glück, sondern vielmehr mit gutem Gespür hatte die Wahl Ninortas zur Weinkönigin 2016/2017 zu tun. Ihr Charme und nicht zuletzt auch ihre syrische Herkunft verhalfen sowohl dem Amt der Weinkönigin als auch der Stadt Trier zu großer internationaler Beachtung, die von einem entsprechenden Medienecho begleitet wurde. Nach einem Jahr ist nun dieses „Abenteuer“, so Terges, zu Ende gegangen. Kritik an seiner Entscheidung habe es durchaus gegeben, lässt er durchblicken. „Aber wir haben sie ausgehalten und damit alles richtig gemacht“, gibt er energisch zu verstehen. Und so werde er sich „mit Wehmut im Herzen von der Weinkönigin verabschieden“. Für Bahno selbst dürfte es eine durchaus anstrengende Zeit gewesen sein. Da sie parallel zu ihrer Amtszeit in der Berufsausbildung steckte, waren Termine in ihrer Funktion als Weinkönigin unter der Woche erst abends möglich. So ganz spurlos ging das nicht an ihr vorbei: „Ich hatte die Gelegenheit, die deutsche Kultur besser kennenzulernen“, sagt Ninorta. Darüber hinaus habe sie erkannt, „wie wichtig der Wein in Deutschland ist“. Diesem werde sie auch weiterhin verbunden bleiben. Und sie versichert: „Es war ein sehr wichtiger Schritt in meinem Leben.“ Den ersten Schritt als amtierende Weinkönigin ist Bärbel Ellwanger unterdessen mit ihrer Krönungsrede gegangen. „Voller Stolz und Freude stehe ich heute vor ihnen“, sagte die 23-Jährige Studentin, die ihre Ansprache zunächst auf Chinesisch begann und kurz zuvor die Krone der Tradition entsprechend von ihrer Vorgängerin aufgesetzt bekam. Ihr großes Interesse an fremden Kulturen führte zum Sinologie-Studium an der Universität Trier. Bei ihren Aufenthalten in China und Taiwan verfeinerte sie ihre Sprachkenntnisse und stellte fest, dass der „Wein in China immer mehr an Bedeutung gewinnt“. Insbesondere die Chinesen genießen ihn jedoch auf ihre ganz spezielle Weise, wie Bärbel verrät: gemischt mit Cola oder Eistee. Als Chinesisch sprechende Weinkönigin ist sie zudem die perfekte Begleitung für den Trierer Oberbürgermeister, wenn im kommenden Karl-Marx-Jahr Veranstaltungen unter chinesischer Beteiligung stattfinden werden. Ein anstregendes, aber auch interessantes Jahr hat begonnen. Fotos: Kreller


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