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Trump trübt Wirtschaftsbeziehungen bislang nicht

Während die Außenpolitik von US-Präsident Donald Trump die Unternehmen in der Region sehr besorgt, bleibt der Handel mit den Vereinigten Staaten weiter rege. Das zeigte die Veranstaltung zur Zukunft der US-Wirtschaftspolitik, zu der die Industrie- und Handelskammern (IHK) Trier und Koblenz zusammen mit der Vereinigung Trierer Unternehmer eingeladen hatten.
(Von links) Frank Natus, Marc Licharz, Moderator Markus Appelmann (SAT.1), James W. Herman und Dietmar Rieg. Foto: FF

(Von links) Frank Natus, Marc Licharz, Moderator Markus Appelmann (SAT.1), James W. Herman und Dietmar Rieg. Foto: FF

IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Glockauer kritisierte die protektionistische Haltung Trumps, der unter dem Motto "America first!" den Freihandel infrage stellt. "Abschottung und Alleingänge schaden deutschen wie amerikanischen Unternehmen." Die USA sind der zweitwichtigste Handelspartner für die rheinland-pfälzischen Unternehmen. Aus der Region Trier werden vor allem Maschinen, Wein und Lebensmittel exportiert.

"Deutsch-amerikanische Beziehungen haben gelitten"

Bislang ist allerdings keine Eintrübung der Handelsgeschäfte zu spüren. Dietmar Rieg, Hauptgeschäftsführer der deutsch-amerikanischen Handelskammer, nahm die Ergebnisse einer noch unveröffentlichten Umfrage unter in den USA tätigen deutschen Unternehmen vorweg. Demnach sei die Stimmung so gut, "dass es uns selbst überrascht hat". Insgesamt habe sich die US-Wirtschaft seit der Wahl Trumps gut entwickelt, die geplante Deregulierung und Steuerreform seien in der Tat dringend nötig, um international wettbewerbsfähiger zu werden und der Abwanderung von Unternehmen entgegenzuwirken. Dies sei aber nicht isoliert vom gesamten Gebaren Trumps zu betrachten, sagte Marc Licharz, Geschäftsführer aus Buchholz. Unternehmer und VTU-Vorsitzender Frank Natus warf dem Präsidenten vor, er hinterlasse "in der Außenpolitik einen großen Scherbenhaufen" – mit unabsehbaren Folgen. "Die deutsch-amerikanischen Beziehungen insgesamt haben wegen seiner extremen Positionen in den vergangenen Monaten gelitten", so Licharz.  

Generalkonsul ruft zur Gelassenheit auf

James W. Herman, Generalkonsul der USA, sieht weder die persönlichen noch die wirtschaftlichen Verbindungen in Gefahr und ruft zur Gelassenheit auf. "Wir haben die gleichen Ideale, wenn auch nicht immer die gleichen Ziele." Viele ihrer Pläne habe die Trump-Regierung nicht umgesetzt, stattdessen bereits einige Aussagen revidiert. Sie lerne ja dazu. 


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