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Tschernobyl-Jahrestag: AntiAtomnetz informiert

Das AntiAtomnetz Trier veranstaltet anlässlich des 33. Jahrestags der Atomkatastrophe in Tschernobyl am Freitag, 26. April, ab 10 Uhr einen Infostand am Pranger in der Trierer Grabenstraße. Auch über 30 Jahre nach dem Super-GAU ist das Thema noch immer aktuell.
Foto: Symbolbild/Imago

Foto: Symbolbild/Imago

Die Folgen der Katastrophe dauern bis heute an - nicht nur für die durch die Strahlung erkrankten Menschen in Weißrussland, Russland und der Ukraine. Der damals unter schwierigsten Bedingungen oberhalb des zerschmolzenen radioaktiven Inventars des Reaktors errichtete Sarkophag droht einzustürzen. Der internationale "Shelter Implementation Plan" hat als Ziel, einen neuen, haltbareren Sarkophag ("New Safe Confinement", NSC) über der Ruine zu errichten. Neben der Schutzhülle wurden und werden weitere Gebäude und Einrichtungen gebaut, die nach der Fertigstellung des NSC-Projekts die Demontage des Atomkraftwerks ermöglichen sollen.

Alter Sarkophag soll entfernt werden

Als Vorbereitung für den neuen Sarkophag wurde zunächst das Dach des ursprünglichen Sarkophags verstärkt und seine Belüftungsanlage verbessert. Der neue Sarkophag wurde anschließend zwischen 2010 und 2016 circa 200 Meter neben dem zerstörten Reaktor aufgebaut und schließlich vom 14. bis zum 29. November 2016 auf Kunststoffgleitschienen über den alten Sarkophag gefahren. Der Plan ist es, den alten Sarkophag mit Hilfe von zwei Kränen, die unter hoher Strahlenbelastung speziell vor Ort dafür hergestellt wurden, zu entfernen ohne weitere radioaktive Stoffe freizusetzen. Die Installation der technischen Ausrüstung dafür wurde Ende 2017 abgeschlossen. Allerdings wurde die angekündigte Inbetriebnahme aufgrund der hohen Strahlenbelastung zunächst auf Ende Mai 2018, dann auf Dezember 2018 verschoben.

Teil-Systeme seit Januar in Betrieb

Seit Januar 2019 sind verschiedene Teil-Systeme nun in Betrieb, darunter das Strahlungsüberwachungssystem, das Notstromversorgungssystem, das Brandschutzsystem sowie Beleuchtung, Kommunikation, Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen. Die endgültige Inbetriebnahme lässt jedoch aufgrund widrigster Umstände durch die noch immer extrem hohe Strahlenbelastung auf sich warten.

"Tschernobyl wird Menschheit lange beschäftigen"

"Das Thema 'Tschernobyl' und die Folgen davon werden die Menschheit noch sehr lange beschäftigen. Daher kann die einzige Konsequenz aus dieser Katastrophe nur der sofortige und endgültige weltweite Ausstieg aus der Atomenergie sein", so das AntiAtomnetz Trier, das sich für die Abschaltung aller Atomanlagen und eine nachhaltige Zukunft mit erneuerbaren Energien einsetzt. Weitere Infos gibt es hier.   RED


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