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Unwetter halten Region in Atem

Mit sintflutartigem Regen sind auch am vergangenen Wochenende und am Montag schwere Unwetter über die Region gezogen. Vielerorts wurden Straßen überspült und Häuser geflutet: für die Betroffenen eine Katastrophe.
Die braunen Wassermassen bahnen sich ihren Weg durch Hüttingen an der Kyll. Foto: Agentur Siko

Die braunen Wassermassen bahnen sich ihren Weg durch Hüttingen an der Kyll. Foto: Agentur Siko

Begonnen hatte die Unwetterserie Ende Mai. Dabei wurde unter anderem Trassem in der Verbandsgemeinde Saarburg schwer getroffen. Hier wälzte sich nach einem Hangrutsch eine Schlammlawine durch den Ort – zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen. Dramatisch sah es auch im Landkreis Birkenfeld aus: Fischbach und Herrstein riefen Katastrophenalarm aus. Auch in der ersten und zweiten Juniwoche setzte sich die Unwetterserie fort. Neben Gemeinden in der Region Trier waren besonders die Eifel und das Saarland von Starkregen, Überschwemmungen und Hangrutschen betroffen.

Stabile Wetterlage als Grund

Grund für die katastrophalen Wassermassen war die stabile Wetterlage ohne Höhenwinde: Dort, wo sich Gewitter aufbauten, hielten sich die Unwetter deutlich länger als bei den üblichen, schnell durchziehenden Tiefdruckgebieten. Innerhalb von Minuten haben einige Anwohner durch die schweren Unwetter Hab und Gut verloren und stehen vor den Trümmern ihrer Existenz.

Nothilfemittel für bedürftige Unwetteropfer

"Feuerwehr, THW, Polizei, Rettungsdienste und andere Helfer waren in den vergangenen Wochen unermüdlich Tag und Nacht im Einsatz, um anzupacken. Auch die Nachbarschaftshilfe ging weit über das normale Maß hinaus. Wer selbst nicht oder weniger betroffen war, half anderen. Dieser starke Zusammenhalt der Bevölkerung macht uns stolz. Allen Helfern gilt daher unser Dank", sagten Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz und kündigten an: Das Land Rheinland-Pfalz werde die besonders betroffenen Landkreise und Städte mit einem umfangreichen Hilfspaket unterstützen. Der Ministerrat habe zudem jetzt beschlossen, allein für die Unterstützung von bedürftigen Privatpersonen eine Summe von 3,5 Millionen Euro bereitzustellen. Zusammen mit den Fördermöglichkeiten des Landes bei Schäden an Einrichtungen der Kommunen und den Förderprogrammen in den Ressorts stehe damit ein millionenschweres Hilfsvolumen zur Verfügung.

Soforthilfe bis zu 1.500 Euro

Dreyer kündigte unter anderem eine Soforthilfe von bis zu 1.500 Euro für besondere Härtefälle an, um den vorübergehenden Verlust der Wohnung zu überbrücken, Ersatzkleidung oder Verpflegung zu besorgen oder die Versorgung von Kindern oder hilfsbedürftigen Familienangehörigen zu ermöglichen. Hilfe vom Land gebe es auch, wenn nach Abzug aller Versicherungsleistungen ein Schaden von mehr als 5.000 Euro verbleibe. Das Land übernehme dann bis zu einem Schadensbetrag von 50.000 Euro 50 Prozent der verbleibenden Summe. Erstmals helfe das Land auch bei versicherbaren Schäden.
Für die kommenden Tage gibt der Deutsche Wetterdienst erst mal Entwarnung. Es könne zwar wieder zu einzelnen Schauern oder Gewittern kommen – aber nur mit geringer Unwettergefahr.

Schutz vor Elementarschäden

Wer sein Haus oder Inventar gegen Starkregen oder Hochwasser absichern will, braucht den erweiterten Naturgefahrenschutz (Elementarschadenversicherung). Diesen gibt es als Zusatzbaustein zur bestehenden Wohngebäude- oder Hausratversicherung. In neueren Policen ist der Baustein oft schon enthalten. RED/CN


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