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Unwetter in Trier: Keller vollgelaufen, Ampeln ausgefallen

Ein Unwetter mit Starkregen und Hagel hat am späten Donnerstagnachmittag, 11. Juli, in Trier für vollgelaufene Keller, überschwemmte Straßen und umgestürzte Bäume gesorgt. Menschen kamen nicht zu Schaden. Berufsfeuerwehr und alle freiwilligen Löschzüge der Stadt, Mitarbeiter der Stadtwerke und weiterer städtischer Ämter waren mit über 200 Einsätzen bis in den späten Abend hinein beschäftigt.

Eine amtliche Unwetterwarnung kurz nach 17 Uhr war kaum eingegangen, da stand das Gewitter auch schon über Trier. Innerhalb gut einer halben Stunde gingen große Mengen Starkregen und Hagel nieder. Laut Deutschem Wetterdienst fielen in der Gewitter-Stunde 37 Liter pro Quadratmeter in Trier, die dafür sorgten, dass zahlreiche Keller vollliefen. Im Stadtgebiet fielen mehrere Ampelanlagen aus. Kanaldeckel wurden hochgedrückt, Straßen überschwemmt. In Trier-West kippte ein Baum auf ein Fahrzeug, ein anderer auf ein Haus. Das Dach wurde dadurch schwer beschädigt und musste am späten Abend über die Drehleiter der Berufsfeuerwehr provisorisch verschlossen werden.

Keller im Brüderkrankenhaus vollgelaufen

Einer der Einsatzschwerpunkte war das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, in dem die Keller mehrerer Gebäudeteile vollliefen. Patienten und Neuaufnahmen waren dadurch nicht beeinträchtigt. Die Arbeiten zum Abpumpen dauerten bis 22.30 Uhr. Der Einsatz der Feuerwehr wurde durch eine große Zahl Krankenhausmitarbeiter unterstützt. Im Stadtteil Olewig waren zahlreiche Einsätze nötig. Im Kleeburger Weg lief in drei Häusern komplett der Keller voll, und auch im Erdgeschoss stand bereits das Wasser. Auch öffentliche Gebäude waren betroffen: Im Keller des MPG stand das Wasser. Die Parkhäuser Basilika und Konstantin mussten gesperrt werden und konnten erst um 22.30 Uhr wieder angefahren werden. In Olewig konnten Busse der Stadtwerke zeitweise nicht durch den Ortskern fahren. Auch die Tiefgarage des MPG lief voll Wasser. Mehrere Einsätze gab es auch im Bereich der Deutschherrenstraße – am Pferdemarkt befindet sich der tiefste Punkt der Innenstadt.

Ampeln ausgefallen, Parkhäuser gesperrt

Insgesamt sechs Ampeln fielen aus, wie beispielsweise in der Südallee. Durch das Unwetter flogen sechs Kanaldeckel auf die Straße. Die Parkhäuser Basilika und Konstantin wurden wegen des Unwetters gesperrt (die Zufahrt zu den Parkhäusern ist mittlerweile wieder frei. Insgesamt rund 20 Parkplätze fallen aktuell noch weg bis die Reinigungsarbeiten abgeschlossen sind). Auch das Parkhaus Hauptmarkt war betroffen, aber noch befahrbar. Die Stadtbusse fuhren zeitweise nicht durch den Ortskern von Olewig, sondern nur über die Riesling-Weinstraße umgeleitet.

Baum stürzt auf Gleis

Probleme gab es durch das Unwetter auch bei der Bahn. Zwischen Ehrang und Karthaus war ein Baum auf ein Gleis gestürzt ist. Deshalb verspäten sich die Züge im Streckenabschnitt ab etwa 19 Uhr in beiden Richtungen. Gegen 19.25 Uhr teilte die Bahn mit, dass der Bahnhof Trier wegen dem Unwetter aktuell nicht angefahren werden könne.

Schäden im Weißhauswald

Im Weißhauswald hat das Unwetter ebenfalls Schäden angerichtet, unter anderem am Wildgehege und am Waldlehrpfad. Die entsprechenden Bereiche wurden durch Flatterband abgesperrt und werden schnellstmöglich repariert.

Alle Feuerwehren im Einsatz

Im Einsatz waren bis in die Nacht hinein die Berufsfeuerwehr Trier sowie sämtliche freiwilligen Löschzüge der Stadt mit insgesamt rund 160 Wehrleuten. Auch Mitarbeiter der Amtes StadtGrün unterstützten die Aufräumarbeiten. Die Stadtwerke Trier waren mit 30 Mitarbeitern aus den Sparten Strom, Wärme, Erzeugung, Wasser, Telekommunikation, Parkhaus und Kanal in rund 50 Einsätzen aktiv. Unterstützung leisteten auch das Technische Hilfswerk Trier und Saarburg. Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Feuerwehrdezernent Thomas Schmitt informierten sich vor Ort über die Einsätze und dankten den hauptamtlichen wie ehrenamtlichen Helfern, die teils bis nach 23 Uhr im Einsatz waren, ausdrücklich für ihren Arbeit. 

Einsatzfahrzeug beschädigt

Während des Einsatzes wurde ein Feuerwehrwagen (Mercedes Benz Vito) zwischen 19 und 1.45 Uhr beschädigt. Die Wehrleute bemerkten zum Ende des Einsatzes, dass vermutlich ein anderes Fahrzeug beim Ein-/Ausparken oder Wenden gegen die Beifahrertür des Feuerwehrwagens gefahren war. Das Feuerwehrfahrzeug befand sich an folgenden Einsatzstellen: Tempelweg/Eurener Straße -Fleischstraße 46 -Fleischstraße 5 -Sichelstraße Höhe Moccamedia -Windstraße / Predigerstraße. Zeugen werden gebeten, sich mit der Polizeiinspektion Trier, Telefon 0651/ 9779-3200, in Verbindung zu setzen.

Aufräumarbeiten laufen

Die Lage hat sich mitterweile weitgehend beruhigt. Das StadtGrün-Amt war am Abend mit einer kompletten Kolonne unterwegs, um Gefahrenstellen zu beseitigen. Im Tempelweg war ein Baum auf ein Wohnhaus gestürzt, die Feuerwehr dichtete das Dach notdürftig ab, StadtGrün beseitigte den Baum. In der Anton-Caspary-Straße schlug der Blitz in einen Baum ein und zerstörte ihn komplett. Die Äste wurden entsorgt, allein der Stamm steht noch und wird später gefällt. Auf dem Hauptfriedhof wurde eine Fichte so in Mitleidenschaft gezogen, dass der Flachwurzler gefällt werden muss. StadtGrün beseitigte außerdem viele herabgefallene Äste auf dem Straßen. Der Einsatzschwerpunkt des Amts lag im Innenstadtbereich entlang des Alleenrings und am Palastgarten, Kontrollfahrten fanden aber auch in anderen Stadtgebieten wie zum Beispiel der Luxemburger Straße statt. Am heutigen Freitag ist das StadtGrün-Amt mit zwei kompletten Kolonnen und jeweils einem Baumkontrolleur unterwegs, um weitere Schäden am städtischen Grün zu identifizieren und zu beseitigen. RED/PA, Fotos: Agentur Siko


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