Seitenlogo
SP

Verbraucherärger ohne Ende

Ärger mit unseriösen Schlüsseldiensten und Inkassoforderungen sowie Abzocke mit teuren Routenplanern: Die Verbraucherzentrale Trier zieht Bilanz für 2017.
Unseriöse Schlüsseldienste kassieren gnadenlos ab: ein Dauerbrenner für die Verbraucherzentrale. Foto: Imago/Paul von Stroheim

Unseriöse Schlüsseldienste kassieren gnadenlos ab: ein Dauerbrenner für die Verbraucherzentrale. Foto: Imago/Paul von Stroheim

Zu den unrühmlichen Dauerbrennern in der Beratung gehörten überteuerte Rechnungen unseriöser Schlüsseldienste. "Betrüger nutzen Notsituationen wie zugefallene Türen gnadenlos aus, um abzukassieren", berichtet Beraterin Renate Schröder. "Für eine einfache Türöffnung verlangen sie oft mehrere Hundert Euro und immer häufiger sogar vierstellige Beträge." In einem bundesweiten Marktcheck haben die Verbraucherzentralen Durchschnittspreise seriöser Schlüsseldienste erhoben.

Fragwürdige Inkassounternehmen

Besonders dreist gehen auch unseriöse Inkassodienstleister vor. Mit standardisierten Forderungsschreiben verlangen sie unverhältnismäßig hohe Gebühren. "Wer nicht bezahlt, erhält Mahnungen und wird mit Drohungen unter Druck gesetzt", so die Erfahrungen von Schröder. Die Verbraucherzentrale unterstützt Betroffene seit diesem Jahr mit einem Online-Tool. Hier können sie Inkassoforderungen kostenlos überprüfen lassen sowie erfahren, ob sie überhaupt zahlen müssen und ob die Höhe der Kosten gerechtfertigt ist. Außerdem lassen sich Musterbriefe erstellen, um sich zur Wehr zu setzen.

Ärger mit betrügerischen Fakeshops

Für reichlich Ärger und finanziellen Schaden bei Internetkäufern sorgten Bestellungen bei gefälschten Verkaufsplattformen. Diese Fakeshops locken mit vermeintlich günstigen Preisen. "Die Bestellung erfolgt gegen Vorkasse, aber auf die Lieferung warten die Kunden vergebens", berichtet Schröder. "Auf dem Schaden bleiben die Käufer in der Regel sitzen, weil die Internetseite über eine gestohlene Identität oder eine Fantasieadresse angemeldet ist oder die Seitenbetreiber nicht zu ermitteln sind." Die Verbraucherzentrale rät Betroffenen, Anzeige bei der Polizei wegen Betrugs zu erstatten.

Hilfestellung bei Stromschulden

Mit der Energiekostenberatung unterstützt die Verbraucherzentrale Trier Menschen mit geringem Einkommen, die Probleme haben, ihre Energierechnungen zu begleichen. "Vor allem, wer elektrisch sein warmes Wasser bereitet oder mit Strom heizt, produziert leichter Schulden", sagt Energiekostenberater Daniel Ollinger. "In vielen Fällen droht bereits eine Sperre, wenn die Ratsuchenden zu uns kommen." Trotz der prekären finanziellen Situation der Ratsuchenden konnte die Energiekostenberatung gemeinsam mit Energieversorger und Jobcenter oft eine Lösung finden. Auch die enge Zusammenarbeit mit dem Stromsparcheck der Caritas hat sich bewährt.

Den vollständigen Jahresbericht gibt es auf der Seite der Verbraucherzentrale. RED


Meistgelesen