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Wald in Gefahr: Ein Funke genügt

Die Trocken- und Hitzeperiode hält weiter an. Alleine in dieser Woche kletterte das Thermometer vielerorts auf fast 40 Grad Celsius. Die Forstämter und Gemeinden weisen die Bevölkerung deshalb auf die steigende Waldbrandgefahr hin.
Die Trocken- und Hitzeperiode hält weiter an. Dadurch steigt die Waldbrandgefahr. Im Bild: der große Waldbrand zwischen Dreieck Potsdam und Fichtenwalde im Juli 2018 Foto: imago images / Future Image

Die Trocken- und Hitzeperiode hält weiter an. Dadurch steigt die Waldbrandgefahr. Im Bild: der große Waldbrand zwischen Dreieck Potsdam und Fichtenwalde im Juli 2018 Foto: imago images / Future Image

"Da die Trocken- und Hitzeperiode weiter anhält, steigt die Waldbrandgefahr rund um Trier und im Moseltal deutlich", hierauf weist Forstdirektor Gundolf Bartmann, Leiter des Forstamtes Trier, hin. Der zweithöchste Gefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes sei inzwischen mit Stufe vier erreicht. "Unsere Wälder, die Tiere und Pflanzen können im Brandfall nicht evakuiert werden. Sie sind schutzlos dem Feuer ausgeliefert, Totalverluste der Lebensräume sind neben dem wirtschaftlichen Schaden die bittere Folge", so Bartmann.

Natürlicher Waldbrandschutz

Besonders gefährdet sind Nadelholzreinbestände mit trockenem Unterholz und Wälder mit starkem Besucherandrang. Aufgrund des seit Jahrzehnten planmäßig entwickelten hohen Laubholzanteils und der Vielfalt in den heimischen Wäldern gibt es laut Forstamt Trier hier einen natürlichen Waldbrandschutz, weswegen großflächige Brände nicht zu befürchten sind. "Die Zusammenarbeit zwischen den sehr gut ausgerüsteten Feuerwehren, Forstämtern und sonstigen Einsatzkräften wird regelmäßig geübt und strategische Einsatzpläne vorbereitet", so Bartmann.

Unvorsichtiger Umgang

Circa 90 Prozent aller Wald- und Flurbrände gehen auf den unvorsichtigen Umgang der Menschen mit offenem Feuer im Wald und in Waldesnähe zurück. Waldbrände können auch durch Blitzschlag oder weggeworfenes Glas entstehen. Das Forstamt Trier weist gemeinsam mit den Feuerwehren eindringlich alle Naturfreunde und Waldbesucher auf einige Verhaltensregeln hin. "Die ökologischen und ökonomischen Folgewirkungen eines Waldbrandes sind schwerwiegend", betont Bartmann. So vernichten auch kleinere Bodenfeuer durch die Temperaturentwicklung und die Schädigung der Wurzeln und Stammanläufe den Wald und seine Lebewesen. "Die Revierförster der örtlichen Förstereien, die Feuerwehr und die Polizei sind bei ihren Bemühungen zum aktiven Waldschutz auf die Mithilfe aller Bürger angewiesen", so der Appell des Forstamtes.

Das passiert im Ernstfall

Bei kleineren Wald- und Flächenbränden sind die Verbandsgemeinden zuständig. Die dortigen Feuerwehren werden nach Alarm- und Ausrückeordnung alarmiert. Sie werden entsprechend der vorgefundenen Lage tätig. Spätestens ab Alarmstufe 3 wird der Kreisfeuerwehrinspekteur zur fachlichen Beratung in die Einsatzleitung hinzugezogen und berät die betroffene Verbandsgemeinde. Erst ab Alarmstufe 4 ist die Einsatzleitung beim Landkreis. Dies wäre zum Beispiel bei einem großflächigen Waldbrand der Fall, bei dem Einsatzkräfte aus mehreren Verbandsgemeinden zusammenarbeiten müssten und weitere Unterstützung benötigt würde.

Löschzüge für große Brände

Der Landkreis Trier-Saarburg hat große Brände entsprechende Löschzüge für den Wassertransport sowie die Wasserförderung aufgestellt. Diese sind in der Lage, den eingesetzten Feuerwehren vor Ort die notwendigen Wassermengen an die entsprechenden Verteilpunkte zu bringen. Die Löschzüge sind dezentral aufgestellt und können autark eingesetzt werden. Der Landkreis ist aktuell in der Erstellung eines weiteren Konzeptes, um unter anderem Material für mögliche Wald- und Vegetationsbrände zu beschaffen und entsprechend einzusetzen.

Richtiges Verhalten im Wald

  • Das Rauchen im Wald ist strengstens verboten. Raucher höflich darauf aufmerksam machen.
  • Das Grillen und Anlegen offener Feuer ist im Wald und in Waldesnähe verboten. Nur offizielle Grillplätze benutzen und auch hier größte Vorsicht wegen Funkenflug. Eine besondere Gefahr geht von flexiblen Einmalgrills aus.
  • Benutzen Sie nur ausgewiesene Parkplätze; trockene Grasflächen können sich durch heiße Katalysatoren unter den Autos entzünden.
  • Halten Sie Zufahrten zu Wäldern und die Waldwege für die Rettungsfahrzeuge frei.
  • Jede, auch kleinere Rauchentwicklung melden, Notruf 112 (Feuerwehr) oder 110 (Polizei). Rettungspunkte (grüne Tafeln mit weißem Kreuz und einer Nummer) angeben.
RED/SP


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