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Wenn Birke, Buche und Erle zum Feind werden

Der Frühling ist endlich da. Viele Menschen merken das in diesen Tagen vor allem an ihren tränenden Augen und der juckenden Nase. Denn mit dem Frühjahr zusammen kommen auch Jahr für Jahr die Pollen. Sicher kennt jeder in seinem Umfeld jemanden, der in dieser Zeit schnieft, schnupft und leidet. Nicht viel anders geht es da unseren Haustieren.
Auch Hunden und Katzen bereiten Pollen oft große Probleme. Foto: TASSO e.V.

Auch Hunden und Katzen bereiten Pollen oft große Probleme. Foto: TASSO e.V.

"Auch Hunden und Katzen bereiten die Pollen oft große Probleme", weiß die für die Tierschutzorganisation TASSO tätige Tierärztin Dr. Bettina Schmidt. Bei ihnen zeigen sich die Symptome jedoch etwas anders. Deshalb spricht man bei Hunden und Katzen nicht von Heuschnupfen, sondern von einer Atopie, einer allergischen Reaktion auf Stoffe aus der Umwelt wie zum Beispiel Blütenpollen. Zwar haben die Vierbeiner selten auch mit Niesreiz und tränenden Augen zu kämpfen, sehr viel häufiger tritt aber massiver Juckreiz auf. "Das erste Anzeichen für eine Atopie ist ein starker Juckreiz, der zu Beginn ohne Hautveränderungen auftritt", erklärt die Tierärztin.

Allergene sorgen für starkes Jucken

Die allergieauslösenden Stoffe, die sogenannten Allergene, dringen durch die Poren in die Haut ein und sorgen für ein starkes Jucken. Hund und Katze versuchen, sich durch Kratzen und Schubbern Erleichterung zu verschaffen und knabbern und lecken viel an den erreichbaren Stellen. Besonders bei Tieren mit einem dichten Fellkleid bleibt eine allergische Reaktion auf der Haut oft lange Zeit unbemerkt.
Die am meisten betroffenen Stellen sind das Gesicht und die Ohren, aber auch die Innenseiten an den Beinen, die Leisten und der Zwischenzehenbereich. Die Haut reagiert mit Rötungen und Pusteln und kann sich durch zunehmende Pigmentierung auch dunkler verfärben. "Die geschwächte Haut kann sich nun leichter mit Bakterien und Hefepilzen infizieren, und es kann eine massive Hautentzündung entstehen", erklärt Dr. Bettina Schmidt. Atemwegssymptome, ähnlich dem Heuschnupfen beim Menschen, treten bei Hunden und Katzen selten auf.

Für die Diagnose unbedingt zum Tierarzt

Die Diagnose "Pollenallergie" kann nur ein Tierarzt stellen. Er führt dazu verschiedene Untersuchungen durch, wertet die Symptome aus und fragt die Krankheitsgeschichte des Tieres ab. Dazu gehört zum Beispiel die Frage, wann die Symptome auftreten. Ist das vorwiegend im April und Mai sowie im September und Oktober, ist das ein Hinweis darauf, dass der Vierbeiner unter einer Pollenallergie leiden könnte. Die genaue Untersuchung ist jedoch in jedem Fall wichtig, schließlich könnte auch eine andere Ursache für Juckreiz und Hautveränderungen bestehen.

Kein Grund zur Panik

Sollte die Diagnose "Pollenallergie" lauten, ist das aber kein Grund zur Panik, da diese Allergie gut behandelt werden kann. "Dafür gibt es verschiedene Methoden und Medikamente. Einige mildern die Symptome, andere bekämpfen die Ursache", erklärt Dr. Bettina Schmidt. Und: Auch bei Haustieren ist eine sogenannte Hyposensibilisierung möglich. Dabei wird den Tieren über einen langen Zeitraum immer wieder eine geringe Dosis der Allergene gespritzt. Die Dosis wird schrittweise erhöht, so dass sich das tierische Immunsystem an die Allergene gewöhnt und die Reaktion darauf nicht mehr so heftig ausfällt.

Zusätzlich kann den betroffenen Tieren mit einigen einfachen Maßnahmen die Allergiezeit erleichtert werden. Zum Beispiel sollten die Spaziergänge mit Hunden nicht allzu lang werden und am besten dann stattfinden, wenn der Pollenflug nicht so stark ist. Außerdem sollte bei langhaarigen Tieren das Fell in dieser Zeit möglichst kurz gehalten werden. Weiterhin ist es wichtig, Decken und Kissen, auf denen die Tiere viel liegen, regelmäßig zu waschen. RED


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