Seitenlogo
SP

Zwei Länder – eine gemeinsame Erinnerung

Bisher lief die Aufarbeitung der NS-Geschichte in Deutschland und Luxemburg eher getrennt voneinander: Das soll sich nun ändern. Der von der Universität Trier initiierte Arbeitskreis "Erinnerung der Großregion" lädt am 4. Juli zu einer Podiumsdiskussion ins Studihaus. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Frage, wie eine grenzüberschreitende Erinnerungsarbeit aussehen kann.
Foto: Symbolbild/Archiv

Foto: Symbolbild/Archiv

Erinnerungsarbeit findet an vielen Orten der Großregion statt: in luxemburgischen Schulen, in der Gedenkstätte Hinzert oder in Heimatvereinen im Saarland. An der Universität Trier kommen nun das erste Mal verschiedene Akteure zusammen, um die gemeinsame Erinnerungsarbeit zu verstärken und zu diskutieren. Mit dabei sind Forscher – aber nicht ausschließlich. Auch Studierende und geschichtsinteressierte Bürger engagieren sich in dem Arbeitskreis "Erinnerung der Großregion", der nicht zuletzt aus einer Gruppe des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) entstanden ist.
Als ein Ergebnis des Arbeitskreises soll es bald einen digitalen Erinnerungsatlas geben, in den jeder kleinere Erinnerungsorte, wie Gedenktafeln, aber auch größere, wie Museen, eintragen kann. Gleichzeitig sollen dazu auch didaktische Materialien bereitgestellt werden, die für die Erinnerungsarbeit genutzt werden können. Das gemeinsame Projekt der Universität der Großregion wird vom Präsidenten der Universität Trier finanziell gefördert. Perspektivisch soll das Projekt auch auf angrenzende Gebiete in Frankreich und Belgien ausgeweitet werden.

Gemeinsame Erinnerungsarbeit stärken

Gerade da Zeitzeugen sterben und rechtsextremes Gedankengut wieder verstärkt auftritt, sieht es der Arbeitskreis als wichtige Aufgabe, die gemeinsame Erinnerungsarbeit zu stärken. Im kommenden Semester wird es eine Lehrveranstaltung geben, die allen Studierenden der Universität der Großregion offensteht. Weitere gemeinsame Aktivitäten sind geplant und werden bei der Podiumsdiskussion erörtert. Teilnehmer an der Diskussion sind Prof. Dr. Mechthild Gilzmer (Universität des Saarlandes), Dr. Sabine Graf (Landeszentrale für Politische Bildung des Saarlandes), Dr. Eva Klos (Universität der Großregion), Dr. Beate Welter (Leiterin der Gedenkstätte Hinzert), Thomas Zuche (AG Frieden) und Dr. Frank Schroeder (Leiter des nationalen Resistenzmuseums in Esch). Moderiert wird die Podiumsdiskussion von Georg Mertes (Gedenkstätte Hinzert e.V.). Die Podiumsdiskussion "Potential für eine grenzüberschreitende Erinnerungsarbeit" findet am Mittwoch, 4. Juli, um 19 Uhr im Studihaus der Universität Trier statt. RED


Meistgelesen