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"Ahrtrüffel" – eine kriminelle Delikatesse mit Genuss

Auch wenn die Kombination ehemaliger Gymnasiallehrer und Erziehungswissenschaftlerin erst einmal Harmloses vermuten lässt, im Gespann sind dem Pilzexperten Frank Krajewski aus dem Rheinland und der saarländischen Autorin Marion Demme-Zech schon einige ausgekochte Kriminalgeschichten gelungen. Fast immer entführen sie die Leser dabei in die Welt der Mykologie. Viele ihrer Kurzgeschichten kann man bereits in diversen Anthologien lesen. Die erste ganz große Geschichte mit dem Titel „Ahrtrüffel“ erscheint am 8. April 2020 beim Gmeiner-Verlag.

"Der Roman "Ahrtrüffel" ist eine spannende Kombination", berichtet die Autorin Marion Demme-Zech hierzu. "Unser Ziel war es einen fesselnden, originellen, aber auch  köstlich unterhaltsamen Roman zu schreiben, der an wahre Hintergründe im Ahrtal anschließt."

Den vielleicht zu Beginn verrückt anmutenden Plan, eine Truffière mitten im Ahrtal zu errichten, wie es im Roman beschrieben wird, gab es nämlich wirklich und er wurde vor rund 15 Jahren in die Tat umgesetzt. Der Pilzexperte und Mitautor Frank Krajewski war einer der Pioniere. Begonnen hat damals alles mit dem der sensationelle Trüffelfund von knapp 1.000 Gramm Burgundertrüffel im Jahr 2002 im Ahrtal. Mit seinem Mischlingshund Max und einigen französischen Freunden bewies der Spitzenkoch Jean-Marie Dumaine, dass auch in deutschen Wäldern Trüffeln zu finden sind. In Deutschland allerdings ist aufgrund des Artenschutzgesetzes die Entnahme von Trüffeln aus dem Boden verboten.  Erlaubt jedoch ist die Kultivierung von Trüffeln auf Truffièren. Dies nahmen die Pilzfreunde 2005 in Angriff: Der Verein Ahrtrüffel e.V. wurde gegründet und man fand in Bad Bodendorf ein Pachtgrundstück mit besten Bodenverhältnissen für die Trüffelkultivierung. Hier entstand die Truffière, die als Handlungsspielort für den Kriminalroman dient. Krimi entführt mitunter in das Jahr 2034 Nun allerdings weben die beiden Autoren die realen Ereignisse in "Ahrtrüffel" noch ein wenig weiter und ergänzen einen Mord hinzu.  Das Buch erzählt dabei von einer Welt, die anders geworden ist. Der Klimawandel ist vorangeschritten und für die Trüffelkultivierung finden sich aufgrund des mediterranen Klimas im Ahrtal die besten Bedingungen vor. Obwohl die Geschichte mitunter ins Jahr 2034 führt, mutet der Roman nicht wie Science Fiction an. „Es war inspirierend, das Derzeitige weiterzudenken“, berichten Marion Demme-Zech und Frank Krajewski. „Das ist ein unglaublich spannender Erzählhintergrund, der uns Möglichkeiten für einen noch spannenderen Kriminalfall geboten hat. Auf der besagten  Truffière wird eine Leiche aufgefunden. Zwar stellt man fest, dass der Mord mehr als 10 Jahre zurückliegt, aber trotzdem bringt dieser Fund den Trüffelimperialisten Peter Siedenburg in ernsthafte Schwierigkeiten. Alle Indizien deuten auf ihn. In seiner Not macht er sich die junge, ehrgeizige Journalistin Greta Schönherr zunutze, die er überredet, im Mordfall in seinem Sinne zu recherchieren. Die junge Frau wittert eine Story, die sie beruflich voranbringen könnte, und so lässt sich auf den gefährlichen Deal ein.“ „Schreiben wir das Ding zusammen und werden berühmt!“ Die echte Geschichte, die den Rheinländer und die Saarländerin vor einigen Jahren zusammenführte, ist dabei fast schon wieder so spannend wie ein Krimi. 2017 schrieb Marion Demme-Zech ihren späteren Co-Autor Frank Krajewski zufällig per eMail an, um Näheres zum Thema Trüffel zu erfahren, da sie damals für eine Kurzgeschichte recherchierte. Dabei erzählte der Pilzexperte, dass er auch etwas zum Thema Trüffel verfasst habe. Seine Worte, die damals scherzhaft gemeint waren, klangen ungefähr so: „Schreiben wir das Ding zusammen und werden berühmt!“ Um „das Ding“ gemeinsam zu schreiben, brauchte es ein gutes halbes Jahr. Bis dahin hatten beide sich noch nie getroffen. Alles lief über Telefon und Mailverkehr und das funktionierte erstaunlich gut.
"Aber das war jedoch nur die halbe Miete, denn nachdem das Manuskript fertig war, musste ein Verlag gefunden werden", erzählt Frank Krajewski.  Wieder hieß es, fleißig und hartnäckig zu sein. Das Autorenteam schrieb zahlreiche Verlage an. Mehrere Monate hörte man nichts. Die beiden Autoren befürchteten schon, niemand würde ihr Manuskript verlegen wollen. Doch dann meldeten sich plötzlich gleich vier Verlage, die ihren Krimi, der damals noch den Titel „Trüffelmacher“ trug, veröffentlichen wollten. Damals entschieden sich die Autoren für den Gmeiner Verlag aus Meßkirch. „Das passte einfach. Gmeiner war von vorneherein mein Wunschkandidat“, berichtet die Autorin Marion Demme-Zech stolz.  Und auch Herr Krajewski scheint mit der Entscheidung sehr zufrieden. „Lokalkolorit, spannende Geschichten und ein engagiertes Team – das war und ist die richtige Mischung für unseren Kriminalroman.“   Auch für ihren im September erscheinenden Kriminalroman ist Marion Demme-Zech, die im Februar bereits den ungewöhnlichen Reiseführer "Glücksorte im Saarland" (Droste Verlag) veröffentlicht hat, dem Gmeiner Verlag treu geblieben. Mit "Letzter Ausstieg Saar" verbindet sie saarländische Glücksorte mit ihrer Leidenschaft für Krimiliteratur.

Nachdem Frank Krajewski und Marion Demme-Zech nun zwei Jahre lang der Veröffentlichung entgegengefiebert haben, finden sie, dass gerade jetzt eine seltsame Zeit für eine Buchveröffentlichung ist. "Es ist mehr als bedauerlich, dass wir unser Buch erst einmal nicht in den Regalen der Buchgeschäfte entdecken können. Die Tatsache jedoch, dass viele Buchgeschäfte derzeit kreative Bestellmöglichkeiten anbieten, stimmt uns hoffnungsvoll", sagen Marion Demme-Zech und Frank Krajewski. "Wir würden uns riesig freuen, wenn unsere Leserinnen und Leser, diese regionalen Angebot in Anspruch nehmen, um den lokalen Buchhandel zu unterstützen. Denn gerade jetzt ist die Zeit, um an andere zu denken und fest zusammenzustehen." red

  • Autoren: Marion Demme-Zech und Frank Krajewski 
  • 2020, 246 Seiten, Masse: 12 x 20 cm, Taschenbuch, Deutsch
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • ISBN-10: 3839225612
  • ISBN-13: 9783839225615
  • Erscheinungsdatum: 08.04.2020


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