Seitenlogo
SP

Stadtkapelle Hermeskeil feiert 100. Geburtstag

Die Stadtkapelle Hermeskeil feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Die offizielle Geburtstagsfeier findet am 22. März im Mehrgenerationenhaus statt.

Die Geschichte der Stadtkapelle Hermeskeil

1918 entstand der Gedanke eine Musikkapelle in Hermeskeil zu gründen, um vor allem gottesdienstliche Veranstaltungen musikalisch zu verschönern. Dass dieser Gedanke umgesetzt wurde, ist der Verdienst von drei Männern, die für das gesamte kulturelle Leben in Hermeskeil Großes geleistet haben: Dechant Wilhelm Greff, sein Organist Josef Buhr und Peter Weber-Göden. Auf ihre Anregung hin fand 1919 in der Gastwirtschaft Max Weber eine Versammlung statt, zu der etwa 40 Musikfreunde erschienen waren. Neben ihrem musikalischen Interesse bewiesen sie großes Engagement, indem jeder die damals sehr namhafte Summe von 50 Mark für die Anschaffung der notwendigsten Instrumente spendete. So wurde der Musikverein Hermeskeil gegründet, zu dessen Präsident Peter Weber-Göden und zum Dirigenten Josef Buhr einstimmig gewählt wurden. Der Verein machte sich bereits in den 30er Jahren einen Namen und gewann verschiedene Preise bei Wettbewerben. Leider brachte die Zeit des Nationalsozialismus auch dem Musikverein Hermeskeil Rückschläge. Im Winter 1933/34 musste die Kapelle auf höheren Befehl gleichgeschaltet werden, worauf der langjährige Dirigent, Johannes Weber-Göden, zurücktrat und Militärmusiker Zimpel das Dirigat übernahm. Die Dirigenten wechselten häufig; die Zahl der Musiker wurde, teils durch Interessenlosigkeit, teils durch Einberufung zum Wehrdienst immer geringer bis die Kapelle ihre Tätigkeit schließlich ganz einstellte.

Neugründung nach dem Krieg

Der 2. Weltkrieg forderte auch in den Reihen der Musiker schwere Opfer. 12 Gefallene und acht schwer Verwundete, die trotz ihrer zum Teil sehr starken körperlichen Behinderung dem Verein die Treue hielten. Doch bereits im Jahr 1945 sammelten sich die aus dem Krieg heimgekehrten Musiker erneut und musizierten gemeinsam. Lange dauerte es, bis von der Militär-Regierung die Genehmigung erteilt wurde und der Verein unter dem Namen Musikverein Hermeskeil wieder öffentlich auftreten durfte. Das Orchester brachte es wieder zu beachtlichen Leistungen und führte Ende der 40er Jahre mehrere gut besuchte Konzerte mit klassischer Musik unter Mitwirkung der "Sängergruppe Düpré" durch. Im Jubiläumsjahr 1950 feierte man das 30-jährige Stiftungsfest des Musikvereins gebührend – es war das erste größere Fest nach dem Krieg im Hochwald und es wurde in jeder Hinsicht ein Erfolg. Ein weiteres besonderes Ereignis in dieser Zeit war der Besuch des Musikkorps "St. Josef" aus Heerlen in Holland. In den Tagen, an denen die niederländischen Gäste in Hermeskeil weilten, wurde ein festes Band der Freundschaft geschlungen. Lobend ist zu erwähnen, dass der Musikverein insbesondere seit dem Kreisverbandsmusikfest 1964, bei dem man die höchste Auszeichnung im Wertungsspiel erzielt hatte, eine stetige Aufwärtsentwicklung erlebte. Einen gebührenden Anteil hieran hatte der damalige Dirigent Rudolf Buhr.

Musikverein wird Stadtkapelle

Schon bald wurde der 50. Geburtstag des Orchesters gefeiert. Die Festtage vom 21. bis 23. Juni 1969 unter der Schirmherrschaft des damaligen Regierungspräsidenten Konrad Schubach waren für Hermeskeil und die nähere Umgebung ein besonderes musikalisches Ereignis, bei dem viele Gastkapellen auftraten. Auf Initiative des damaligen Vorsitzenden Karl-Heinz Dahlke wurde am 5. November 1972 der Name "Musikverein Hermeskeil" in "Stadtkapelle Hermeskeil" umbenannt. Seit dem Jahr 1975 war die Stadtkapelle auch als Musikzug der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) zuerst auf Landesebene und später auch bundesweit unterwegs. Den Anstoß, eine solche doch anspruchsvolle Aufgabe zu übernehmen, gab Georg Prösch als damaliger Ortsbeauftragter des THW-Ortsverbandes Hermeskeil.

Stadtkapelle als Musikzug des THW

Seinen zielstrebigen Verhandlungen auf Landesebene ist es zu verdanken, dass die Stadtkapelle zunächst als Musikzug im Landesverband Rheinland-Pfalz und ab 1987 als einziger Musikzug in das THW eingegliedert wurde. Diese Verbindung ermöglichte es dem Orchester, viele öffentlichkeitswirksame Auftritte in ganz Deutschland zu absolvieren. Seit 1994 leitet Gerhard Piroth die Kapelle. Unter seinem Dirigat absolvierte die Kapelle in den nächsten Jahren gekonnt ihre Saisonauftritte, wie den jährlich stattfindende Rheinland-Pfalz-Tag, die Eröffnung der Stadtwoche, Gastauftritte bei Nachbarvereinen, kirchliche Fest- und Feiertage, Fastnachtsumzüge oder Weinfeste. Bei den Jahreskonzerten legte der neue Dirigent verstärkt den Fokus auf das Können seiner eigenen Musiker und Stadtkapellen-Solisten begeisterten das Publikum. Nachdem bereits 1982 eine Langspielplatte aufgenommen wurde, folgte im März 2004 nun eine professionelle CD-Aufnahme im Tonstudio des Saarländischen Rundfunks auf dem Halberg in Saarbrücken. Durch die finanzielle Unterstützung des THW konnte diese einmalige Gelegenheit wahrgenommen werden und die CD wurde als Produkt des THW-Bundesmusikzugs veröffentlicht.

Jubiläum: 75 Jahre

1993 wurde Bernd Mühlhaus zum Vorsitzenden der Stadtkapelle gewählt, der sogleich die Vorbereitungen zur 75. Geburtstagsfeier der Stadtkapelle im August 1994 in Angriff nahm. Nach der großen Geburtstagfeier legte Alfred Bauer den Dirigentenstab nieder und an seine Stelle trat der bisherige Co-Dirigent, der damals 38-jährige Trompeter Gerhard Piroth. Unter Gerhard Piroths Dirigat absolvierte die Kapelle in den nächsten Jahren gekonnt ihre Saisonauftritte, wie den jährlich stattfindende Rheinland-Pfalz-Tag, die Eröffnung der Stadtwoche, Gastauftritte bei Nachbarvereinen, kirchliche Fest- und Feiertage, Fastnachtsumzüge oder Weinfeste. Bei den Jahreskonzerten legte der neue Dirigent verstärkt den Fokus auf das Können seiner eigenen Musiker und Stadtkapellen-Solisten begeisterten das Publikum. Nachdem bereits 1982 eine Langspielplatte aufgenommen wurde, folgte im März 2004 nun eine professionelle CD-Aufnahme im Tonstudio des Saarländischen Rundfunks auf dem Halberg in Saarbrücken. Durch die finanzielle Unterstützung des THW konnte diese einmalige Gelegenheit wahrgenommen werden und die CD wurde als Produkt des THW-Bundesmusikzugs veröffentlicht. 

Zur Steupenparade nach New York

Am Jahreskonzert 2010 entstand die Idee zur Teilnahme an der Steubenparade 2011 in New York. Und tatsächlich marschierte die Stadtkapelle als THW-Orchester am 17. September 2011 über die 5th Avenue in New York. Und nicht nur das – die Musiker gestalteten sogar den Gottesdienst zur Parade in der St. Patricks Cathedral musikalisch mit, eröffneten als erstes Orchester die Parade und spielten die deutsche und die amerikanische Nationalhymne vor der Ehrentribüne. Die bisher weiteste Reise in der Geschichte der Stadtkapelle war ein voller Erfolg und wird den 69 mitgereisten Musikern und Begleitpersonen noch lang in Erinnerung bleiben.  

Projekt Mukis - das Grundschulorchester

Nach den Sommerferien 2016 startete ein neues Ausbildungs-Projekt der Stadtkapelle: Mukis – das Grundschulorchester. In Zusammenarbeit mit der Kreismusikschule, der Grundschule Hermeskeil und der Karl-und-Katharina Heil-Stiftung wurde das Projekt ins Leben gerufen. Schüler der 3. Klassen können seitdem parallel zum Musikunterricht ein Blasinstrument erlernen. Gerhard Piroth und zwei weitere Lehrer der Kreismusikschule übernahmen die Probenarbeit in einzelnen Registergruppen und nach nur zwei Jahren konnten 2018 bereits die ersten Mukis in der Jugendkapelle begrüßt werden.

Extra

Veranstaltungen in 2019
  • 22. März: Offizielle Geburtstagsfeier, Mehrgenerationenhaus 
  • 27. März: Konzert der Big Band der Bundeswehr, Hochwaldhalle
  • 14.Juli: Blasparade #2 auf dem Hermeskeiler Stadtfest 
  • 23. November: Jubiläumskonzert mit aktiven und ehemaligen Musikern der Stadtkapelle
Konzert der Big Band
  • 27. März: Konzert der Big Band der Bundeswehr, Hochwaldhalle
  • Die Big Band der Bundeswehr unter der Leitung von Bandleader Timor Oliver Chadik zählt gleich aus mehreren Gründen zu den ungewöhnlichsten Show- und Unterhaltungsorchestern Deutschlands. So sticht das Ensemble bereits unter den insgesamt 14 Klangkörpern des Militärmusikdienstes der Bundeswehr im Auftrag, Auftreten und Sound einer klassischen Big Band Besetzung deutlich hervor. Gewöhnliche Marsch- und Orchesterliteratur sind hier Fehlanzeige. Darüber hinaus reist das Show- und Unterhaltungsorchester mit einer hochmodernen, multimedial aufbereiteten Bühnenshow durch Deutschland und die Welt. Die Musiker aus Nordrhein-Westfalen präsentieren sich sowohl als modern klingende Visitenkarte der Bundesrepublik Deutschland als auch hochkarätiger musikalischer Botschafter der Bundeswehr - selbstverständlich in Uniform.
  • Preise im Vorverkauf: 21.50 Euro / 16.50 Euro ermäßigt unter www.ticket-regional.de/bigband oder bei Schmuck&Uhren Haag und Buchhandlung Lorenzen in Hermeskeil
RED


Meistgelesen