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Kulinarischer Herbstklassiker dehnt sich geografisch aus

Nach 20 Jahren werden aus aus den Hochwälder Kartoffeltagen die Kartoffeltage Saar-Hunsrück. Doch diese Veränderung schmeckt nicht jedem.
Mehr als 30 Gaststätten und Restaurants bieten noch bis 25. Oktober kulinarische Spezialitäten rund um die tolle Knolle an.

Mehr als 30 Gaststätten und Restaurants bieten noch bis 25. Oktober kulinarische Spezialitäten rund um die tolle Knolle an.

Was im Kleinen begann wurde später auf den Hochwald  - einschließlich des nördlichen Saarlands - ausgedehnt. Jetzt wird es noch größer: Im gesamten Gebiet rund um den Saar-Hunsrück-Steig  finden in diesem Jahr noch bis zum 25. Oktober die Kartoffeltage Saar-Hunsrück statt. Mehr als 30 Gastro-Betriebe aus acht rheinland-pfälzischen und acht saarländischen Kommunen bieten ideenreiche Kartoffelkreationen auf ihren Speisekarten an.   »Wir freuen uns, dass wir es geschafft haben, die Kartoffeltage auf den gesamten Hunsrück auszudehnen«, so Jörn Winkhaus, Geschäftsführer der Hunsrück-Touristik GmbH. »Damit wird die Veranstaltungsreihe überregional besser wahrgenommen.«  Doch nicht allen schmeckt diese Veränderung. Dieser Meinung schließt sich Doris Werhan vom "Hotel Doris" in Kell am See an: "Ich finde die Erweiterung sehr gut. Immerhin machen wir ja auch Werbung mit dem Saar-Hunsrück-Steig. Kleinkariertes Denken passt da nicht." Geht das Alleinstellungsmerkmal verloren?

»Ich bin sehr dafür, dass die touristische Vermarktung gebündelt und auf eine breite Basis gestellt wird. Ob man sich aber mit der Umbenennung der „Hochwälder Kartoffeltage“ in „Saar-Hunsrücker Kartoffeltage“ einen Gefallen getan hat, muss sich erst zeigen«, so Dittmar Lauer, der Vorsitzende des Keller Heimatvereins und »Erfinder« der Hochwälder Kartoffeltage. Vor nunmehr 20 Jahren wollte der Keller Heimatverein mit den „Hochwälder Kartoffeltagen“ eine kulturell-kulinarische Attraktion mit Alleinstellungsmerkmal für eine Region innerhalb des Hunsrücks schaffen, so Lauer, und das sei auch erreicht worden. "Im Übrigen wird es auch in Zukunft vor allem darauf ankommen, dass die Gastronomen des Hochwaldes, die bisher mit ihren Kartoffelkreationen die eigentlichen Träger der Kartoffeltage waren, sich auch weiterhin engagieren und zum dauernden Erfolg auch unter geändertem Namen beitragen", so Lauer weiter. Verständnis für die Argumentation Lauers hat auch Christoph Maßem, Gasthaus-Metzgerei-Pension Maßem: "Grundsätzlich finde ich die Sache sehr gut. Jedoch besteht die Gefahr, dass der Hochwald dabei ein wenig verloren geht", so der Gastronom.

Logische Konsequenz
Die Keller Tourismus-Chefin Walburga Meyer sagte: » Da wir eine Gesamtstrategie zur Vermarktung der Saar-Hunsrück-Region verfolgen, war dieser Schritt eigentlich eine logische Konsequenz, die sich im Vorfeld der diesjährigen Kartoffeltage auf keinen Fall nachteilig auf die bisherige Gebietskulisse ausgewirkt hat – im Gegenteil; ich bekam von der Gastronomie sehr viel positive Rückmeldung, was die Wahrnehmung durch die Gäste angeht, und die neuen Broschüren waren allenorts sehr schnell vergriffen und mussten in vielen Betrieben nachgeliefert werden.«

Sowohl Daniel Thiel, Leiter der Tourist-Info Thalfang, als auch Claudia Fuchs, Tourismus-Chefin aus Hermeskeil, begrüßen die Veränderung.  Daniel Thiel: »Die Kartoffel gehört einfach zur Region Saar-Hunsrück!es ist eine sehr gute Aktion und zeigt, wie vielseitig unsere Region die Kartoffel gehört einfach zur Region Saar-Hunsrück! Zur Resonanz kann ich aus heutiger Sicht noch nichts berichten. Generell erhoffen sich die Betriebe neue Gäste. Es ist auch eine gute Werbeplattform für sie."    Claudia Fuchs: » Die Ausweitung der beteiligten Betriebe auf die gesamte Saar-Hunsrück- Steig Kulisse von Perl bis Emmelshausen, halte ich für gut und sinnvoll.« FIS Kommentar: Gemeinsam sind wir stark Sicherlich ist es verständlich, dass man in Kell, - dem Ursprungsort der Hochwälder Kartoffeltage - befürchtet, durch  die geografische Ausdehnung ein Alleinstellungsmerkmal zu verlieren. Jedoch tut es der Region um den Saar-Hunsrück-Steig gut, über den Tellerrand hinauszublicken und ein gemeinsames touristisches Süppchen zu kochen, von dem alle etwas haben. Schließlich wird ja auch mit dem Saar-Hunsrück-Steig geworben. Unter dem Dach der „Hunsrück-Touristik“ können die Veranstaltungen auch professioneller vermarktet und beworben werden, als das bisher der Fall war.

Andrea Fischer
AndreaFischer@tw-verlag.de


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