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In Konz werden die Flüchtlinge spielend integriert

Sie kommen aus Eritrea, Afghanistan, Zentralafrika, aus Syrien und von anderen Krisenherden der Welt – und haben nun beim SV Konz eine sportliche Bleibe gefunden: Der Klub bietet Asylbegehrenden ein wöchentliches Fußballtraining und weitere Freizeitaktivitäten an.
Wolfgang Schwarz (rechts) bietet den Flüchtlingen gemeinsam mit Walter Baer (vierter von rechts) ein qualifiziertes Training an.

Wolfgang Schwarz (rechts) bietet den Flüchtlingen gemeinsam mit Walter Baer (vierter von rechts) ein qualifiziertes Training an.

Jeden Mittwoch Nachmittag, ab 16 Uhr, trifft sich die Multi-Kulti-Truppe auf dem Kunstrasenplatz im Konzer Schulzentrum und trainiert unter der Anleitung von Wolfgang Schwarz, dem Zweiten Vorsitzenden des SV Konz, und Vereinsmitglied Walter Baer, die überdies beide noch als Tormänner fungieren.

»Mit Feuereifer«

Ein buntes Sprachgewirr begleitet die Aktionen auf dem Platz;  die Asylbegehrenden sind mit Feuereifer bei der Sache, scheinen die Abwechslung vom oft grauen Alltag und den Gedanken an eine noch nicht gesicherte Zukunft zumindest für gut eineinhalb Stunden zu vergessen.  Ob Ehsan und Muhammed  aus Syrien, Yannick aus Zentralafrika – sie finden das Training und die Betreuung durch Wolfgang Schwarz und Walter Baer »very good«, wie sie auf Englisch zu verstehen geben.
In der Konzer Außenstelle der Kreisvolkshochschule (KVHS) können die Flüchtlinge zudem einen Deutsch-Sprachkurs belegen. Der SV Konz wiederum bietet die Fußball-Arbeitsgemeinschaft in Kooperation mit der KVHS an.  »Es geht neben der menschenfreundlichen Willkommenskultur, die wir somit unterstreichen wollen, um eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung für die Asylbegehrenden, ein generelles Sportangebot, aber auch um den Versuch, Menschen unterschiedlicher Herkunft als Mannschaft zusammen zu schweißen und dabei auch Regeln einzuhalten und nicht zuletzt um die Anwendung der deutschen Sprache«, zählt SVK-Vize Schwarz gleich eine ganze Reihe von  Zielen auf. Optimal ist die  Integration in den Sportverein – so wie bei Fikret, der vor 17 Jahren als Flüchtling vom Kosovo nach Deutschland kam und  ein fester Bestandteil  der zweiten Mannschaft des SV Konz in der Kreisliga A ist.   »Einige von unseren Jungs wollen es demnächst in der dritten Mannschaft probieren«, kündigt Wolfgang Schwarz an.  Ein Zeichen setzen wollte vor kurzem auch die Fußball-Trainingsgemeinschaft Konz (FTG) und trug anlässlich ihres 40-jährigen Bestehens ein Spiel gegen die seit Mai bestehende Fußball-AG aus. Das von vielen Zuschauern besuchte und sehr fair geführte Match endete schließlich verdient 2:1 für die Mannschaft der Asylbegehrenden. Die Trikots hatte das Konzer Schuhhaus Holbach gestiftet. Schuhe und Trainingskleidung waren vorher schon vom SV Konz selbst oder seinem Umfeld gekommen.

Zu Gast bei der Eintracht

Beim Willkommensempfang nach dem Freundschaftsspiel sprach  der Konzer Bürgermeister Karl-Heinz Frieden dem SV Konz für die »beispielgebende Initiative zur Integration von Asylbegehrenden« seine Anerkennung aus. Ein positives Signal gab es am Samstag auch von der Trierer Eintracht, die die rund 20-köpfige Gruppe zum Regionalliga-Schlager gegen den 1. FC Saarbrücken eingeladen hatte. Auf weitere Begegnungen und besonders  Fußballspiele freut sich die AG. Kontakt: Wolfgang Schwarz: Telefon: 06501/75 55.             AA 


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