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Mehr als 400 Zuschauer sagen "Tschüss, Erwin!"

Die Resonanz übertraf die Erwartungen bei weitem. In Erinnerung an den verstorbenen Trainer des SV Tälchen Krettnach, hatte ein sechsköpfiges Organisationsteam zu einer Benefizveranstaltung eingeladen, bei der sich viele Weggefährten Bergs in den Teams "Erwins Eleven" und "Kicker gegen Krebs" gegenüberstanden. Der Reinerlös der Veranstaltung kommt zu gleichen Teilen der Villa Kunterbunt, der Hospizstiftung Trier und der Palliativstation im Mutterhaus der Borromäerinnen zugute.

 

Zum Glück spielte das Wetter mit an diesem frühherbstlichen Abend im schmucken Stadion in Konz-Niedermennig, wo der SV Tälchen Krettnach seine Heimspiele austrägt. Mit 200 bis 250 Zuschauern hatten die Veranstalter gerechnet - es kamen fast doppelt so viele. "Das zeigt, welche Wertschätzung Erwin in der Region zukommt", sagte Bernd Marx, Präsidiumssprecher der Tälchen-Fußballer. Und: "Diese Veranstaltung war hundertprozentig ganz nach Erwins Wunsch. Er hätte seine Freude daran gehabt." Auch daran, dass ein mittlerer vierstelliger Betrag - die genaue Summe wird erst in den nächsten Tagen ermittelt - den genannten Institutionen zukommen wird. Schließlich war Berg selbst über viele Jahre Mitglied der "Sterntaler" und Mitbegründer der "Kicker gegen Krebs".

Bergs Witwe überreicht Medaillen

Den Auftakt des Veranstaltung machte ein Dreierturnier der Bambini, an dem der SV Krettnach, die DJK St. Matthias und der SV Konz teilnahmen. Schon die Nachwuchskicker spielten auf einer ungewohnt großen Kulisse - während des Turniers füllte sich die Anlage des SV Tälchen Krettnach zusehends. Am Ende der Bambini-Spiele bekamen alle Knirpse von Erwins Witwe Andrea in Erinnerung an diesen Tag Medaillen um den Hals gehängt. Der Tag war für die Kleinsten damit noch nicht beendet, während des nachfolgenden Spiels betätigten sich die jungen Fußballer als Spendensammler. Unter der Schirmherrschaft von Dr. Peter Krapf, der viele Jahre als Arzt für die Schützlinge von Berg tätig gewesen war, versammelten sich dann die beiden Mannschaften. Viele von ihnen hatten lange Jahre in Vereinen gespielt, in denen Berg als Trainer gewirkt hatte, als Zuschauer waren fast alle aktiven Krettnacher Fußballer und viele Freunde, Bekannte, Vereinsvertreter und natürlich seine Familienangehörigen anwesend. Obwohl der Anlass an sich traurig war, lieferten sich die Kicker ein interessantes und torreiches Spiel, an dem die Besucher ihre Freude hatten. Am Ende siegten Erwins Eleven mit 7:3 - die Torschützen für den Sieger waren Michael Fleck (3), Manuel Hubo (2), Nico Hubo und Robert Palikuca. Die Leitung der Partie hatte der frühere Bundesliga-Schiedsrichter Alfons Berg übernommen, als Assistenten fungierten Alexander Rausch und Bernd Maxheim.

Viel Geld für den guten Zweck

Während des Spiels begann dann schon die Sammlung für den guten Zweck, nach dem Schlusspfiff wurde dann die Spendenbereitschaft öffentlich. Zur Versteigerung kamen Trikots der Trierer Miezen, aus dem Jahr der deutschen Meisterschaft 2003, das für mehr als 300 Euro einen neuen Besitzer fand. Das Eis war gebrochen, einige Herren hatten gut gefüllte Geldbörsen und die Bereitschaft mitgebracht, sie auch zu öffnen. Auch für die Trikots von Borussia Dortmund, des 1. FFC Frankfurt, des 1. FC Kaiserslautern und von Dominik Kohr wurden jeweils dreistellige Summen erlöst. Den höchsten Betrag erzielten - wie erwartet - die Fußballschuhe des Dortmunder Mittelfeldspielers Shinji Kagawa. Philipp Henn ersteigerte sie für 500 Euro und verschenkte sie an Hans-Peter Behrs Sohn Luca. Dieter Hennen brachte eine Spende von 500 Euro mit, die Spieler von Erwins Eleven sammelten in der Halbzeitpause in der Kabine 600 Euro. Nach der launigen Versteigerung die die beiden Moderatoren Andreas Arens und Willi Rausch souverän über die Bühne brachten. Danach ging es in die dritte Halbzeit, bei der viele der Aktiven dieses Tages, die sich zum Teil länger nicht mehr gesehen hatten, die Gelegenheit nutzten, um über alte Zeiten zu plaudern. Und wie in den Stunden zuvor, waren Erwin Berg und die mit ihm verbrachten Jahre das Hauptthema.

Andrea Berg ergriffen

Das Schlusswort gehörte Bernd Marx: "Ich bedanke mich bei allen, die heute dagewesen sind. Besonders natürlich bei denen, die aktiv mitgemacht haben. Diese Veranstaltung hat die Wertschätzung für Erwin gezeigt, der leider viel zu früh von uns gegangen ist. Er wird immer Teil unseres Vereins bleiben und seine Familie stets willkommener Gast bei uns im Tälchen sein." Andrea Berg war ergriffen: "Ich bin sehr dankbar, dass es zu dieser Veranstaltung gekommen ist. Ich weiß, dass alle, die geholfen haben, dieses Ereignis möglich zu machen und es so perfekt organisiert haben, sich sofort bereit erklärt haben, mitzumachen. Dieses Event gibt mir Kraft und hätte Erwin mit Stolz erfüllt."


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