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Gladiators: Niederlage mit der Schlusssirene

Am 27. Spieltag der Barmer 2. Basketball Bundesliga traten die RÖMERSTROM Gladiators beim Tabellendritten aus Jena an. Nach der Niederlage in Paderborn am vergangenen Spieltag ging es für die Trierer nicht nur um wichtige Punkte im Rennen um die Playoffs, sondern auch um einen guten Start in den März, der mit einem vollgepackten Spielplan die Zielgrade der regulären Saison darstellt.Nach einer intransparenter Entscheidung der Unparteiischen verloren die Gladiators aber mit 84:85.
Foto: Simon Engelbert/PHOTOGROOVE

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Gladiators-Coach Christian Held schickte Rupert Hennen, Jordan Geist, Kyle Dranginis, Stefan Ilzhöfer und Till Gloger als Starting Five auf das Parkett der Sparkassen-Arena Jena. Beide Teams starteten defensiv sehr fokussiert in die Partie und zwangen sich gegenseitig zu einigen Ballverlusten und eng verteidigten Abschlüssen. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes erstes Viertel, nach sechs gespielten Minuten stand es 14:14. Während die Thüringer versuchten über schnelles Umschaltspiel zu leichten Punkten zu kommen, ließen die Gladiatoren viele Angriffe über Jordan Geist laufen, der sich gewohnt treffsicher zeigte und seine Mitspieler gut in Szene setzte. Am Ende eines kurzweiligen und intensiven ersten Viertels traf Kevin Smit mit der Schlusssirene von Downtown zum 23:20 aus Sicht der Gladiators.

Offensiv und defensiv ansprechender Basketball

Die Gäste aus Trier starteten auch im zweiten Spielabschnitt mit aggressiver Defensivarbeit, Gladiators-Forward Jermaine Bucknor ließ die Führung mit zwei getroffenen Würfen schnell auf acht Punkte wachsen (30:22, 12. Spielminute). Zur Mitte des zweiten Viertels standen beide Centerspieler der Jenaer bereits bei zwei persönlichen Fouls, weswegen die Trierer nun vermehrt den Drive zum Korb suchten. Die Defense der Gladiatoren blieb auch in dieser Phase der Partie hochklassig, doch die starke Ballbewegung der Jenaer führte dennoch nun vermehrt zu Wurferfolgen. Mit einem Lauf von Science City und einem Ergebnis von 38:38 endete die erste Halbzeit, in der beide Teams offensiv wie defensiv ansprechenden Basketball zeigten.

Schnelle Punkte auf beiden Seiten

Nach der Halbzeitpause kamen die Jenaer nun deutlich besser in ihre Transition und auch die Trierer erhöhten offensiv etwas das Tempo, was zu schnellen Punkten auf beiden Seiten führte. Ein Dreier von Chase Adams egalisierte einen weiteren kleinen Lauf der Jenaer und stellte auf 49:49 nach gut vier Minuten im dritten Viertel. Beide Teams präsentierten sich weiterhin auf Augenhöhe und fanden fast immer eine direkte Antwort auf erfolgreiche Aktionen des Gegners. Eine etwas wilde Phase, kurz vor Schluss des vorletzten Spielabschnitts, endete erneut mit einem Buzzer-Beater, diesmal per Tip-In durch Kilian Dietz. Somit gingen die Trierer mit einer Vier-Punkte-Führung (64:60) ins letzte Viertel der Partie.

Mit starker Defense ins letzte Viertel

Mit weiterhin starker Defense begannen die Gladiators das entscheidende, letzte Viertel und zwangen Science City mehr und mehr zu Fehlern, welche die Gäste von der Mosel auf der anderen Seite des Feldes mit Punkten bestrafen konnten. Nach nur drei Minuten hatten die Trierer mit zehn Punkten die bisher höchste Führung der Partie erspielt (70:60). Dennoch zeigten die Spieler von Science City weiterhin guten Einsatz und fanden trotz der starken Gladiators-Defense immer wieder Wege, um zu Punkten zu kommen. Zu Beginn der entscheidenden Phase der Partie war der Vorsprung der Gäste auf nur noch drei Zähler geschrumpft (77:74, 37.Spielminute).

Proteste nach Entscheidung der Unparteiischen

Die letzten zwei Spielminuten waren von vielen Fouls und darauffolgenden Freiwürfen geprägt. Obwohl die Gladiatoren im gesamten Spielverlauf einige Probleme von der Freiwurflinie hatten, gelang es Jordan Geist mit zwei Treffern auf 82:78 zu stellen. Trotzdem wurde es noch einmal spannend, als nach zwei getroffenen Freiwürfen der Jenaer ein einfacher Ballverlust für den erneuten Ausgleich der Gastgeber bei nur noch 14 Sekunden Restspielzeit sorgte. Jordan Geist nahm erneut die Verantwortung auf sich und traf einen schwierigen Mitteldistanzwurf gegen seinen Verteidiger. Die Jenaer hatten nun große Probleme, den Ball per Einwurf ins Feld zu bringen, da die Trierer erneut stark verteidigten. Nach einer Diskussion am Kampfgericht mit dem Technischen Kommissar entschieden die Unparteiischen, die Restspielzeit beim finalen Einwurf für Jena von 0,1 Sekunden auf 0,4 Sekunden hochzusetzen – trotz Trierer Proteste. Nach dem Einwurf gelang es dem Jenaer Dennis Nawrocki, den Ball zu fangen, sich zum Wurf zu Drehen und  einen Drei-Punkte-Wurf loszulassen der mit der Schlusssirene durch das Netz flog und die knappe Niederlage der Gladiators in einem kontroversen Spiel besiegelte.

Stimmen zum Spiel

Christian Held, Headcoach RÖMERSTROM Gladiators Trier: "Ich möchte in aller Deutlichkeit sagen, dass wir ein solches Spiel so nicht verlieren dürfen. Schon zum zweiten Mal in dieser Saison – nach dem ersten Spiel der Hauptrunde gegen Karlsruhe – werden wir zum Opfer einer sehr streitbaren Entscheidung. Die Liga muss aus meiner Sicht drastische Maßnahmen ergreifen. Die Liga muss entscheiden, wie wir mit solchen Situationen zukünftig umgehen. Die Liga darf nicht erlauben, dass es nur noch darum gehen kann, die Schiedsrichter von seiner Sichtweise zu überzeugen. Meine Mannschaft hat eine Reaktion auf das Paderborn-Spiel gezeigt. Sie hat sich den Arsch aufgerissen und über weite Strecken gut gespielt. Bei allem Respekt vor Jena, aber am Ende haben heute leider nicht die Spieler das Spiel entschieden." Achim Schmitz, Geschäftsführer RÖMERSTROM Gladiators Trier: "Es kann nicht sein, dass ein Technischer Kommissar über den Spielausgang entscheidet. Die erste Frage ist, wieso die Uhr von 0,1 Sekunden Restspielzeit auf 0,4 Sekunden Restspielzeit hochgesetzt wird? Und dann ist es schlichtweg nicht möglich, in 0,4 Sekunden einen Ball zu fangen, sich zu drehen und den Ball dann noch auf den Korb zu werfen."

Statistik

Für Trier spielten: Chase Adams (9 Punkte), Kyle Dranginis (2), Kevin Smit (8), Jermaine Bucknor (8), Rupert Hennen (5), Lucien Schmikale (0), Kilian Dietz (4), Thomas Grün (5), Stefan Ilzhöfer (4), Jordan Geist (21) und Till Gloger (18). Beste Werfer Science City Jena: Alexander Herrera (18 Punkte), Dennis Nawrocki (14) und Kamau Stokes (13). RED                         


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