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Hunde-Angriff: "Ohne Reizgas gehe ich nicht mehr joggen"

Hunde-Ärger in und um Gutweiler: Ein Student ist beim Joggen von zwei Vierbeinern angefallen und gebissen worden. Probleme mit freilaufenden Hunden gibt es auch immer wieder auf der Korlinger und der Tarforster Höhe...

Als Student genießt es Julian Weber, beim Jogging etwas außerhalb von seinem Wohnort Gutweiler abzuspannen. Ungestört seinem Sport frönen kann er aber wohl so schnell nicht mehr: Gleich zwei Hunde griffen ihn vor Kurzem an, bissen ihm mehrfach in die Beine. Die im Trierer Brüderkrankenhaus behandelten (Haut-)Verletzungen sind zwar nur leicht, dennoch sitzt der Schock immer noch tief, wie er im Gespräch mit dem WochenSpiegel zu verstehen gibt: '"Es handelte sich um eine Gruppe von vier bis fünf Hunden, die freilaufend auf dem Weg waren und alle aggressiv auf mich zugerannt kamen, obwohl ich mich nicht weiter bewegt habe. Die beiden 'Frauchen' waren außer Sichtweite, konnten weder mich, noch die Hunde im Blick haben und kamen erst durch mein lautes Rufen."

Hunde haben mehrmals zugebissen

Ein mittelgroßer Mischlingshund und großer Leonberger-Mischling hätten mehrmals zugebissen. Die offenkundigen Halterinnen hätten große Schwierigkeiten gehabt, die Vierbeiner anzuleinen. Eine Strafanzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung hat Weber bei der Polizei in Trier aufgegeben und auch Schadensersatzansprüche und Schmerzensgeld geltend gemacht. Die Begegnung mit freilaufenden und/oder aggressiven Hunden habe er nicht zum ersten Mal vor den Toren von Gutweiler gemacht.

Nicht mehr ohne Reizgas joggen

Deshalb gilt jetzt für ihn: "Definitiv werde ich nun nicht mehr ohne Reizgas joggen gehen."
Die Verbandsgemeinde Ruwer ist mit der Hunde-Attacke befasst. "Uns liegt ein aktueller Fall zur Überprüfung der Gefahrenabwehrverordnung vor", berichtet Bürgermeister Bernhard Busch.

Hunde-Ärger wirklich nur selten?

"Dieses Naherholungsgebiet wird von zahlreichen Joggern, Fahrradfahrern und Wanderern verwendet. Auch junge Familien nutzen es. Die Verletzungen, die ich auf Kniehöhe erlitten habe, wären bei einem kleinen Kind schon in der Höhe des Bauchraums", mahnt Julian Weber an.  In der Verbandsgemeinde Ruwer werden nach Angaben von Bürgermeister Bernhard Busch jährlich rund 30 Fälle von Verstößen gegen den Paragrafen 3 der Gefahrenabwehrverordnung ("Umgang mit Hunden") gemeldet. Aus einigen dieser Meldungen ergäben sich Anhörungen; 2015 seien daraus zwei Bußgeldverfahren entstanden. Busch will die Relation deutlich machen: "Im Vergleich zu den etwa 1.200 steuerlich gemeldeten Hunden in unserer Verbandsgemeinde liegt der Prozentsatz der geahndeten Verstöße bei unter einem Prozent." Der Ortsbürgermeister von Gutweiler, Günter Jakobs, ergänzt: "Probleme mit unangeleinten Hunden gibt es landauf, landab."

Flyer sollen Hundehalter auf Pflichten hinweisen

Mitarbeiter des Ordnungsamtes würden regelmäßig Stichproben auf bekannten "Gassi-Routen" durchführen und dabei nicht nur die Anlein-, sondern auch die Reinigungspflicht (Hundekot) überprüfen. Grundsätzlich, so Busch, gilt auch in der Verbandsgemeinde Ruwer: "Innerhalb geschlossener Ortslagen sind Hunde stets anzuleinen. Außerhalb gilt dies, wenn sich andere Personen nähern."
Hunde-Ärger gab und gibt es auch immer wieder unweit von Gutweiler in Trier-Tarforst. Mit Flyern hat hier der Ortsbeirat auf die Pflichten der Hundehalter hingewiesen und um ein verständnisvolles Miteinander geworben. AA


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