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"Upcycling" für Bolivien-Hilfe

Zum ersten Mal fand im Jugendzentrum am Saarburger Bahnhof der "Second-Hemd-und-Hose-Markt" statt. Im Mittelpunkt stand neben der Schnäppchenjagd das "Upcycling".
Zwei Kundinnen stöbern im Ständer mit den Fastnachtskostümen. Insgesamt kamen rund 400 Besucher zum Second-Hemd-und-Hose-Markt. Foto: FF

Zwei Kundinnen stöbern im Ständer mit den Fastnachtskostümen. Insgesamt kamen rund 400 Besucher zum Second-Hemd-und-Hose-Markt. Foto: FF

Hinter dem Begriff verbirgt sich die Idee, Abfallprodukte oder vermeintlich nicht mehr brauchbare Materialien in neuwertige Produkte umzuwandeln. "Seit den 80er-Jahren hat sich der Konsum an Kleidung in Deutschland vervierfacht", erklärt Matthias Pohlmann vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Er arbeitet im Bereich des Bolivienreferats: "Die Modezyklen wechseln sich immer schneller ab. Das geht auf Kosten der Umwelt und auf Kosten derer, die die Kleidung herstellen. Wir wollen ein Zeichen setzen gegen Fast Fashion und die Jugendlichen aufklären. Auch versuchen wir, die Scheu vor gebrauchter Bekleidung abzubauen."

Vintage der 80er und 90er

Bereits am Nachmittag des Eröffnungstages war der "etwas andere Kleidermarkt" gut besucht. Highlights wie Late-Night-Shopping, Modenschauen für Fastnachtskostüme, Abend- und Brautmode sowie ein Jugendgottesdienst lockten an beiden Tagen circa 400 Besucher in das Jugendzentrum. Das Angebot war ebenso bunt gemischt wie gut sortiert: In separaten Räumen fand der geneigte Modefan nicht nur Alltagsbekleidung oder Trachtenmode, sondern auch eine Sportabteilung mit Fan-Merchandise und sogar eine Vintage-Ecke mit Klassikern aus den 80er- und 90er-Jahren. Neben den Innenräumlichkeiten konnten die Kunden auch durch zwei Outdoor-Bereiche schlendern, die das Angebot um saisonale Wintermode und eine Upcycling-Werkstatt ergänzten. Dort konnten Änderungswünsche und kleine Reparaturen unter Anleitung von Jutta Lehnert gleich umgesetzt werden. Das Nähatelier war neben der Theke einer der Orte, an dem Jung und Alt miteinander ins Gespräch kamen.

Der Markt kommt an

Laila, 14 Jahre alt, kommt aus Saarburg und hilft im Rahmen ihrer Firmgruppe. Zunächst sei sie unzufrieden mit ihrer Wahl gewesen, weil sie eine völlig falsche Vorstellung von der Veranstaltung hatte. Nun sei sie aber überrascht, wie hochwertig das Angebot ist: "Jetzt bin ich sehr glücklich, hier gelandet zu sein", gesteht sie. Ebenso wie Laila helfen auch ihre Freundinnen Amélie, Luzia und Paula zum ersten Mal mit. Die vier sind sich einig, dass sie auch bei zukünftigen Märkten wieder mithelfen möchten: "Heute war echt ein schöner Tag!" Rund 3.000 Euro sind durch den Verkauf der Artikel zusammengekommen – dringend benötigtes Geld, das nun über 30 Bildungsprojekten im ländlichen Raum für junge Menschen sowie der jugend-pastoralen Arbeit in Bolivien zugute kommt. RED


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