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Auszeichnung für gelebte Inklusion

Vier Schweicher Schulen bringen mit ihrem "SKI-Projekt" Schüler aller Altersstufen und Schulformen zusammen.
Stellvertretend für ihre Schulen nahmen Schüler die Auszeichnung des Verbandes für Sonderpädagogik entgegen. Überreicht wurden sie von Anne Trinkaus (l.) und Martina Lummel-Deuschle (r.) vom Landesverband. Foto: Schmieder

Stellvertretend für ihre Schulen nahmen Schüler die Auszeichnung des Verbandes für Sonderpädagogik entgegen. Überreicht wurden sie von Anne Trinkaus (l.) und Martina Lummel-Deuschle (r.) vom Landesverband. Foto: Schmieder

Die Schulstadt Schweich macht es vor – genauer vier ihrer Schulen: Meulenwald- und Levana Schule, Bodenländchen-Grundschule und Stefan-Andres-Schulzentrum mit Gymnasium, Realschule plus (RS+) und Fachoberschule (FOS). Seit drei Jahren beweisen sie mit ihrem "Schweicher Kooperations- und Integrationsprojekt" (SKI), dass das mit der Inklusion sehr gut klappen kann. Der Clou des "SKI-Projektes" sind gemeinsame Wintersport-Freizeiten der Schüler, die vor Ort nicht nach Alter oder Schulform eingruppiert werden. Entscheidend ist allein das jeweilige skifahrerische Können, weshalb bei Fortschritten auch mal gewechselt wird. So entstehen - auf der Piste wie in den Zimmern - bunt gemischte Gruppen, in denen einer dem anderen hilft.

Ehrenpreis EINS werden - EINS sein

Der Verband für Sonderpädagogik (vds), eine Interessenvertretung für Menschen, die Unterstützung benötigen, würdigt das mit seinem Ehrenpreis "EINS werden – EINS sein". Jede Schule wird ausgezeichnet "für das innovative und konsequente Schaffen und Pflegen einer inklusiven Kultur des Lebens und Lernen". Die Plaketten überreichten Anne Trinkaus und Martina Lummel-Deuschle vom Landesverband an Schüler, die sie stolz entgegen nahmen. Grundschülerin Yara bedankte sich bei den Lehrern, "die sich sowas Schönes ausgedacht haben". Für Katharina war es ihre erste Ski-Freizeit. Dass sie dort "mit vielen anderen" in nur einer Woche das Skifahren erlernte, hätte sie nicht gedacht. Yannic war zum zweiten Mal dabei. Es sei schön, andere Leute kennen lernen zu können. Schüler des Schulzentrums freuten sich über viele Unternehmungen und die Chance, mit Schülern anderer Schulen etwas zusammen machen zu können. So hätten sie gelernt, gut miteinander auszukommen.

Eine Ski-Freizeit für alle Kinder

Etwa 60 Schüler der ersten bis zwölften Klassen waren im Januar mit dabei – plus 14 Betreuer, die, gleich von welcher Schule, Ansprechpartner für alle Kinder waren. Stephany Krauß organisierte bereits eine Art Vorläufer-Projekt der Meulenwald-Schule. Die zehnjährige Kooperation mit der Landesschule für Gehörlose und Schwerhörige und der Grundschule Neuwied barg aber einen Nachteil. Die Schüler konnten während der Freizeit geknüpfte Kontakte kaum darüber hinaus halten, was beim aktuellen Projekt gewährleistet ist.

Lob für die Initiative

Arnold Schmitt, Erster Kreis-Beigeordnete, lobte die Initiative. Während sich Politiker Gedankten machten um Inklusion und darum, was nun richtig und was falsch sei, hätten die Schüler gehandelt: "Unsere Schulen machen es einfach - ganz selbstverständlich". Christiane Horsch, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde, gratulierte zum "besonderen Preis" und dazu, dass "ganz viele Kinder, mit Spaß dabei" seien. Begeistert dabei waren auch die Betreuer: Krauß und Julia Schönhofen von der Meulenwald-Schule mit Förderschwerpunkten Sprache und Lernen, Rosi Beck (SAG), Kathrin Oldenburg (SAZ), Tamara Schmitt (Levana-Förderschule, Schwerpunkt ganzheitliche Entwicklung) und Karin Hatzenbühler (Grundschule). Das Ski-Projekt lebt von Sponsoren, die es ermöglichen, dass das Angebot allen Kindern, unabhängig vom jeweiligen Familieneinkommen, offen steht. URS


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