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Schule als Vorzeige-Projekt

Ein Vorzeigeprojekt der Energiewende in Rheinland-Pfalz macht Fortschritte. Landesregierung würdigt nachhaltige Wärmeversorgung als vorbildlich.
Bürgermeisterin Garbes (Trier) und die Landräte Schartz (Trier-Saarburg), Eibes (Bernkastel-Wittlich) und Dr. Streit (Eifelkreis Bitburg-Prüm) mit Staatssekretär Dr. Griese beim Einmauern der Zeitkapsel. Foto: Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH

Bürgermeisterin Garbes (Trier) und die Landräte Schartz (Trier-Saarburg), Eibes (Bernkastel-Wittlich) und Dr. Streit (Eifelkreis Bitburg-Prüm) mit Staatssekretär Dr. Griese beim Einmauern der Zeitkapsel. Foto: Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH

Das Integrative Schulprojekt Schweich (IGS) erhält eine Anlagentechnik, die von der Landesregierung als besonders vorbildlich eingestuft und mit einem Förderbeitrag von 700.000 Euro bezuschusst wird. Das Besondere ist ein großer Wärmespeicher von den Dimensionen eines Schwimmbeckens, ein sogenannter Eisspeicher.Wo dieser Speicher einmal seinen Platz finden soll, erstreckt sich derzeit noch eine Wiese. Ist er fertiggestellt und in Betrieb, wird er eine große Menge Heizwärme-Energie bei Temperaturen zwischen etwa 30°C und 0°C im Eis bzw. im Wasser speichern können. Bei Bedarf wird mit Wärmepumpen Energie aus dem Speicher entzogen und den Schulräumen zugeführt, wobei der Wasservorrat des Speichers sich im Gegenzug abkühlt - und am Ende des Energie-Entzuges vereisen kann (daher der Name „Eisspeicher“). Innovative Synergieeffekte Weitere Innovation und Synergieeffekt im Projekt ist die Möglichkeit der „Heizverfahrensumkehr“ zur Kühlung der Neubauten im Sommer. Denn zunehmend ist mittlerweile in Neubauten als Folge des hohen Wärmeschutzes eine Aufheizung der Räume durch innere Wärmequellen zu beobachten. Der Klimawandel und längere Perioden mit erhöhten sommerlichen Temperaturen tragen dazu bei, dass die niedrigeren Nachttemperaturen nicht mehr ausreichen, um die Innenräume zu kühlen. Dies stellt insbesondere in Schulgebäuden ein zunehmendes Nutzungsproblem dar.
Die Möglichkeit zur Kühlung bzw. Temperierung der Schulräume ergibt sich durch die Eisspeicher-Technologie als hoch willkommener Nebeneffekt. Wärme, die den Klassenräumen entzogen wird, erhöht dabei die Temperatur im Wärmespeicher; sie steht dann bei Bedarf wieder für das Beheizen der Räume zur Verfügung. Energetisch gespeist wird dieses System von einer Photovoltaikanlage auf dem Dach, die klimaneutralen Strom für die Wärmepumpen liefert. Ingenieur Robert Jöres vom Planungsbüro (DTF Ingenieure GmbH & Co.KG, Velbert) ist sicher, dass die Heizungsanlage durch die Nutzung von Sonneneinstrahlung und der Umgebungswärme einen Wirkungsgrad von 380 Prozent erreicht – und ihn wahrscheinlich sogar deutlich überschreiten wird. Durch die Umsetzung dieses Modell-Projekts werden jedes Jahr rund. 131 Tonnen CO2-Äquivalent eingespart.
Die Qualität dieser Innovationen hoben neben den Gastgebern auch Staatssekretär Dr. Thomas Griese vom Umweltministerium und Bildungsministerin Stefanie Hubig in ihren Ansprachen hervor, als kürzlich Richtfest für das Großprojekt gefeiert wurde. Staatssekretär Griese betonte dabei, dass solche Verfahren und Speichertechniken zwingend flächendeckend benötigt würden, wenn das Klimaschutzkonzept-Ziel des klimaneutralen Heizens erreicht werden soll. Dieses Lob gilt vor allem dem Zweckverband Integratives Schulprojekt Schweich (IGS), beim Richtfest vertreten durch die Verbandsvorsteherin Christiane Horsch, (Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Schweich an der römischen Weinstraße) und den stellvertretenden Verbandsvorsteher Landrat Günther Schartz (Landkreis Trier-Saarburg). Der Zweckverband betritt – neben den energetischen Innovationen – auch pädagogisches Neuland. Sein bislang einmaliges Inklusionskonzept sieht vor, dass die Schüler/innen der Grundschule Schweich und jene der Treverer-Schule gemeinschaftlich in barrierefreien Räumen betreut und gebildet werden. red


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