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SV Mehring: Elfmeter besiegelt Niederlage in Neunkirchen

Nur haarscharf an einem Punktgewinn vorbei schrammte der SV Mehring am Samstag Nachmittag beim Tabellendritten der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, dem VfB Borussia Neunkirchen. Die 0:1-Niederlage der Moselaner kam durch einen in der 86. Minute verwandelten Foulelfmeter zustande: Der bis dahin gute Gjergj Prebreza brachte nahe des rechten oberen Strafraumecks den Neunkircher Albert Becker zu Fall. Den Strafstoß donnerte dann Mefail Kadrija in die Maschen.

Diese Entscheidung des Unparteiischen Fabian Vollmar war unstrittig. Schwer nachzuvollziehen war indes die Rote Karte, die er acht Minuten zuvor Marcel Selmane gezeigt hatte. Kurz vorm Eindringen in den Strafraum hatte der Mehringer Verteidiger den Neunkircher Kadrija von den Beinen geholt –  in etwa auf gleicher Höhe mit anderen Akteuren und somit nicht als letzter Mann… „Gelb wäre hier völlig ausreichend gewesen“, merkte auch der Mehringer Trainer Frank Meeth in der Pressekonferenz an. Um der Offensivwucht der Gastgeber Herr zu werden, hatte er zu einem ungewohnten Mittel gegriffen – und eine Fünfer-Abwehrkette nominiert. „Das hat nach ein paar Anlaufschwierigkeiten in den ersten 15, 20 Minuten gut geklappt“, lobte der Coach.

Starker Neunkircher Beginn

Sein Team hätte in der Startphase indes schon den einen oder anderen Treffer kassieren können, ja müssen. Die Borussia attackierte früh, zwang die Defensive der Blau-Weißen immer wieder zu Fehlern. Schon nach 24 Sekunden warf sich Alex Klein mit letzter Kraft in einen Schuss von Cord Flätgen, in der siebten Minute klärte erst Mario Kön in höchster Not, dann schlenzte Flätgen am langen Pfosten vorbei. Im Übrigen erwies sich Philipp Basquit über die gesamte Spielzeit hinweg als starker Rückhalt, wie etwa auch in Minute elf. Hier rettete er gegen den mal wieder aussichtsreich vor dem Mehringer Gehäuse auftauchenden Flätgen. Auf der anderen Seite rauschte ein Heber von Marc Willems nur ganz knapp am langen Pfosten vorbei (13.). Der Druck der Hausherren ließ Mitte der ersten Hälfte nach, Mehring stand sicherer. „Wir haben hier mit viel Leidenschaft gespielt uns auch immer wieder gut befreit. Der letzte Pass kam aber immer wieder leider nicht. Kontersituationen boten uns einige“, wusste Frank Meeth nur allzu genau.

Viele Ausfälle - Hesslein auf der Bank

Ohne die verletzt fehlenden Marc Mees, Domenik Kohl, André Petry, Yannik Thömmes und Kevin Heinz – Andreas Hesslein saß zumindest wieder auf der Ersatzbank – war der SVM keineswegs chancenlos: Alex Klein probierte es in der 27. Minute aus der zweiten Reihe, Albert Becker blockte ab. Zwei Minuten vor der Pause kam der Ball nach einer Kombination über Klein und Lukas Jonas zu Willems, dessen Abschluss aber zu schwach war, um Borussia-Schlussmann Malcom Little zu überwinden. Die von Michael Petry (wechselt nach der Saison zu Ligakonkurrent Hertha Wiesbach und wird durch Valentin Valtschev ersetzt) trainierten Hüttenstädter verzeichneten zweifellos mehr Offensivaktionen als die Gäste, waren aber am und im Strafraum einfach zu unentschlossen. Als auch Kadrija in der 52. Minute aus aussichtsreicher Position versagte, meinte bereits einer der 180 Zuschauer im altehrwürdigen Ellenfeldstadion: „Die könnten morgen noch spielen und würden kein Tor schießen…“ Die Unruhe in der Borussen-Abwehr wurde unterdessen mit der Zeit immer größer. Einen Fauxpas von Schlussmann Little hätte in der 67. Minute beinahe Willems ausgenutzt, der Ex-Trierer Boris Becker bügelte aber den Fehler wieder aus. Einige Minuten später kam Jan Brandscheid nach Hereingabe von Matija Jankulica nicht mehr an den Ball –ein paar Zentimeter fehlten ihm hier, um den Ball über die Linie zu drücken.  

Chancen hüben wie drüben

Nach der Roten Karte für Selmane und dem verwandelten Elfmeter rettete Little kurz hintereinander gegen Klein und Jankulica famos (88.). Auch Basquit konnte sich in der Nachspielzeit noch zwei weitere Male auszeichnen.  „Die Moral ist intakt. Wir geben uns nicht auf. Von daher können wir aus dieser Niederlage  auch Kraft schöpfen – so enttäuscht wir darüber sind, wieder einmal mit leeren Händen dazustehen“, merkte Meeth an. Fünf Spiele verbleiben seinem Team noch in der zur Neige gehenden Saison. Sollte nach dem SVN Zweibrücken (steht bereits seit der Winterpause als erster Absteiger fest) kein weiterer Klub seine Mannschaft aus der Oberliga zurückziehen, ist mindestens der viertletzte Platz in der Endabrechnung notwendig, um eine Minimalchance auf den Klassenverbleib zu haben. Und auf diese Position hat der SVM aktuell sieben Punkte Rückstand.

Samstag kommt TuS Koblenz

Kommenden Samstag, ab 15.30 Uhr, hat es Frank Meeths Team nun auf der heimischen Lay mit dem Spitzenreiter und designierten Regionalliga-Rückkehrer TuS Koblenz zu tun. Pressemitteilung SV Mehring

Statistik:

Aufstellung Borussia Neunkirchen: Little – Boris Becker, Vituzzi, Albert Becker, Kizmaz (90.+2 Leibold) – Schmitt (57. Cullmann), Mabouba (67. Czeremurzynski), Kadrija, Flätgen – Jung, Mpassi.

Aufstellung SV Mehring: Basquit – Diederich, Kön (82. Aliu), Meyer, Selmane, Prebreza – Brandscheid, Klein, Schmitt, Jonas (68. Jankulica) – Willems.

Schiedsrichter: Fabian Vollmar (Mauschbach)

Zuschauer: 180

Tor: 1:0 Kadrija (86., Foulelfmeter)

Rote Karte:  Marcel Selmane (Mehring, 78., Notbremse)  


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