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Abschied und Aufbruch beim Sinfoniekonzert im Theater

Abschied und Aufbruch sind die zentralen Themen des von Victor Puhl geleiteten dritten Sinfoniekonzertes zum Abschluss des alten Jahres. Es findet am Donnerstag, 14. Dezember, um 20 Uhr im Theater Trier statt. Solistin des ist Ya-ou Xie.
Ya-ou Xie. Foto: iartschool.com

Ya-ou Xie. Foto: iartschool.com

Zu Beginn des Konzerts erklingen zwei Walzer nach Puschkin (op. 120) von Sergeij Prokofieff aus dem Jahre 1949, die er zum 150. Geburtstag des russischen Dichters schrieb, die zugleich eine eher reflektierte Grundstimmung erzeugen. Es folgt das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 Sz 119 von Béla Bartók, das dieser am Ende seines Lebens im amerikanischen Exil schrieb – schwer gezeichnet von seiner Leukämie-Erkrankung. Trotz der widrigen Entstehungsumstände besticht das Konzert durch Leichtigkeit, Optimismus und Vitalität. Im Mittelsatz, der als Adagio religioso betitelt ist, zitiert Bartók bezeichnenderweise Beethovens Dankgesang eines Genesenden an die Gottheit aus dessen Streichquartett op. 132.

Sinfonie von Schostakowitsch bildet Abschluss

Als Solistin des Konzerts ist Ya-ou Xie erneut am Theater Trier zu Gast, die Anfang des Jahres auch als Solistin beim Eröffnungskonzert der Hamburger Elbphilharmonie mitwirkte. Den Abschluss bildet die Sinfonie Nr. 15 in A-Dur op. 141 von Dmitri Schostakowitsch. Sie ist seine letzte Sinfonie und setzt sich mit dem Thema Tod als natürliches und unabwendbares Phänomen auseinander. Neben Schrecken und Trauer werden auch schöne Erinnerungen evoziert. Die 15. Sinfonie kann durchaus als abgeklärt bezeichnet werden und erscheint als Rückschau auf Schostakowitschs eigenes Leben und seinen musikalischen Werdegang. Es erklingen hier Zitate eigener Werke, ebenso wie Zitate von Rossini und Wagner.

Über Ya-ou Xie

Geboren wurde die Pianistin (und Dirigentin) in Südwestchina. Als Solistin trat sie mit renommierten Orchestern wie dem NDR Elbphilharmonie Orchester, dem China National Orchestra und dem National Orchestra Taiwan. Ya-ou Xie ist unter anderem Preisträgerin des Concours international de piano d’Orléans, des Concurso Internacional de Piano "Premio Jaén",  des Concours Olivier Messiaen sowie des Internationalen Musikinstituts Darmstadt und erhielt besondere Auszeichnungen für ihre Interpretation der Werke von Franz Liszt, Claude Debussy, Albert Roussel und Arnold Schönberg. Zu ihren Lehrern gehören Wan Ing Ong (Stuttgart), Hans Leygraf (Berlin), Pascal Devoyon (Berlin), Pierre-Laurent Aimard (Paris), Claude Helffer (Paris), Zhao Pingguo (Beijing), Li Mingqiang und Lin Eryao (Shanghai). Parallel zu ihrer pianistischen Ausbildung hat Ya-ou Xie in Shanghai bei Huang Xiaotong Orchesterdirigieren und bei Ma Geshun Chorleitung studiert.  Sie ist Mitgründerin und Leiterin des Ensembles "Berlin PianoPercussion", das international tätig ist. In 2016 und 2017 führten Tourneen das Ensemble unter ihrer Leitung durch USA und China. Neben ihrer intensiven Auseinandersetzung mit dem klassischen Repertoire liegt ihr die Beschäftigung mit chinesischer und westlicher zeitgenössischer Musik sehr am Herz. So arbeitete Ya-ou Xie mit den Komponisten George Crumb, Helmut Lachenmann, Georg Katzer und Qigang Chen zusammen und brachte zahlreiche Werke zur Uraufführung. Ya-ou Xie ist Gastrofessorin an der Ningxia Universität, Hainan Universität und Guizhou Normal University und Kayserburg-Artist des weltgrößten Klavierherstellers Pearl River Piano Group. Weitere Infos zur Vorstellung gibt es hier.


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