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Autofasten: vier Wochen aktiv das Klima schützen

Die Katholischen Bistümer und die Evangelischen Landeskirchen in Deutschland laden für die Fastenzeit ein, den eigenen Umgang mit dem Autofahren zu überdenken und sich mit dem eigenen Mobilitätsverhalten auseinanderzusetzen. Zum 19. Mal findet die Aktion in diesem Jahr statt. Vergangene Woche wurde sie in Trier eröffnet. Sie startet am 21. Februar und geht bis zum 20. März.

Einfach einmal auf dem Weg zur Arbeit um sich blicken und das Geschehen um sich herum bewusst wahrnehmen. Das sei einer der Gründe, warum sich Ole Seidel entschlossen hat, beim Autofasten mitzumachen. Der Trierer versucht, so oft es geht, vier Wochen lang sein Auto stehen zu lassen, und andere Wege der Fortbewegung, wie das Fahrrad zu nutzen – auch wenn das bedeutet, seine kleine Tochter auch mal bei schlechtem Wetter mit dem Rad in die Kita zu bringen. "Man muss es einfach mal ausprobieren, und so vielleicht neue Gewohnheiten entstehen lassen", so Ole Seidel. 

Zeichen für den Klimaschutz

Es gehe dabei nicht um den absoluten Verzicht auf das Auto, erklärte Gundo Lames vom Bistum Trier, sondern darum, sich Gedanken zu machen – und bewusst zu entscheiden, ob diese oder jene Fahrt wirklich nötig ist, oder ob es Alternativen gibt. Dabei könne man auch "ein Zeichen zu setzen für den Klimaschutz", und darüber mit den Menschen in der unmittelbaren Umgebung ins Gespräch kommen.  Die Schöpfung zu bewahren sei ein "maßgeblicher Teil" des Auftrags von Christen, erklärte Katinka Fries vom Evangelischen Kirchenkreis Trier. Die Aktion Autofasten sei dafür eine "kreative Idee", sagte Fries. "Wir können und sollen uns zutrauen, durch unser Verhalten Veränderungen herbeizuführen." Dies beginne oft mit kleinen Schritten, wie der Frage, wie oft man das Auto wirklich nutzt.

Gut für die eigene Gesundheit

Die Aktion Autofasten sei eine "wichtige Aktion um Bewusstsein zu schaffen", sagte Andreas Ludwig von der Stadt Trier. Zudem täte man beim Verzicht auf bloße Bequemlichkeit – was jeder für sich entscheiden müsse – nicht nur etwas für die Umwelt. Es sei auch gut für die eigene Gesundheit, wenn man etwa zu Fuß ginge oder Fahrrad führe. So könne die Aktion Autofasten auch langfristig wirken. Arnold Schmitt vom Landkreis Trier-Saarburg erinnerte an die Tradition der Fastenzeit, die besonders in einer "Überflussgesellschaft" eine besondere Rolle spiele. Autofasten sei eine Form von Fasten, die zum Mitmachen einlade und zum Nachdenken anrege. "Ich probiere es jedes Jahr wieder", sagte Teneka Becker aus Dudeldorf, die schon seit vielen Jahren dabei ist. Klimaschutz sei ihr ein wichtiges Anliegen. Dafür gelte es, Bewusstsein zu schaffen.

Angebote und Verlosung

Zur Unterstützung der Teilnehmenden bieten Partner in der Region Trier folgende Angebote an: Es gibt ein "Fastenticket" des Verkehrsverbunds Region Trier (VRT) für den gesamten Raum für 56,80 Euro. StadtMobil Carsharing gibt einen Rabatt von 10 Euro. Und die Radstation des Bürgerservice Trier bietet einen kostenlosen Fahrradcheck an. Zudem verlost die Aktion Autofasten unter allen Teilnehmenden zehn Bahncards 25 und ein Fahrrad. Austauschen können sich die Teilnehmenden auch auf der Facebookseite. Mitmachen bei der Aktion Autofasten kann jeder. Infos und Anmeldung gibt es hier.  Foto: Bistum


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