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Eintracht: Trennung von Rubeck mit fadem Beigeschmack

Zuerst die offizielle Rückendeckung – und dann nicht einmal zwei Tage später die Trennung: Seit Mittwoch Nachmittag ist Peter Rubeck nach gut zwei jähriger Amtszeit kein Trainer mehr des Fußball-Regionalligisten SV Eintracht Trier 05. Der Vertrag des 54-Jährigen wäre noch bis Juni 2018 gelaufen, wurde nun aufgelöst. „In beiderseitigem Einvernehmen“ wurde die Entscheidung getroffen. So zumindest der offizielle Wortlaut von Vereinsseite. Unterdessen hat auch der sportliche Leiter und enge Rubeck-Vertraute Heiner Semar – überdies auch nicht unmaßgeblicher Geldgeber – seinen Posten geräumt. Das SVE-Team wird am Samstag, ab 14 Uhr, im Regionalliga-Heimspiel gegen Astoria Walldorf nach sieben Niederlagen in zehn Spielen vom etatmäßigen Co-Trainer Rudi Thömmes, A-Junioren-Coach Daniel Paulus und Torwarttrainer Michael Weirich betreut. Die Trennung von Peter Rubeck wirft erneut kein gutes Licht auf die Führungsspitze des Vereins, die sich lange gar nicht, dann sehr ausführlich und doch nicht zu 100 Prozent hinter den Coach gestellt hatte – um dann nach einem noch nicht mal schlechten Auftritt am Dienstag beim 0:1 in Worms die Zusammenarbeit zu beenden. Groß schien auch der Druck aus dem Umfeld. Miese Stimmung gegen Rubeck gemacht hatten sogar ehren- und nebenamtliche Mitarbeiter des SVE….

Hier die Pressemitteilung der Eintracht im Wortlaut: "Wir waren bis zuletzt davon überzeugt, dass Peter noch die Wende schafft. Leider ist das nicht eingetreten", sagt Vorstandsmitglied Roman Gottschalk. "Peter Rubeck selbst hat uns mitgeteilt, dass es in der gegenwärtigen Situation keinen Sinn mehr habe, weiterzumachen. Das spricht für seine Größe." Und sein Vorstandskollege Harry Thiele ergänzt: "Der aktuelle Saisonverlauf ließ uns keine andere Wahl. Wir sind Abstiegskandidat, können morgen Tabellenletzter sein, sofern Homburg sein Spiel in Kassel gewinnt, und wir mussten jetzt reagieren. Unsere Saisonziele müssen neu justiert werden und lauten nun Klassenerhalt sowie - unverändert - der Gewinn des Rheinlandpokals. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, einen äquivalenten Ersatz zu präsentieren. Wir wünschen Peter für seinen weiteren Karriereweg alles erdenklich Gute."

Dank an Rubeck

"Wir danken Peter Rubeck für die überwiegend hervorragende Arbeit, die er hier geleistet hat", so Roman Gottschalk. "Als er uns im Juli 2014 übernommen hat, waren wir lange Zeit Abstiegskandidat und hatten im gesamten Saisonverlauf nie einen einstelligen Tabellenplatz inne. Unter seiner Leitung haben wir es dennoch geschafft, die Klasse zu erhalten und insbesondere in der darauffolgenden Saison 2015/16 eine Mannschaft zu formen, die eine beeindruckende Hinrunde absolvierte - ausschließlich mit Auswärtssiegen - und letztendlich einen überragenden fünften Platz am Ende der Spielzeit erreichte. Zudem gelang es dem Team, den Rheinlandpokal überzeugend zu gewinnen und sich so für die erste Hauptrunde im DFB-Pokal für das Highlight gegen Borussia Dortmund zu qualifizieren." Mit Peter Rubeck verlässt auch der Sportliche Leiter Heiner Semar den Verein, der diese Funktion ehrenamtlich seit Januar 2015 innehatte.

Suche nach dauerhaftem Nachfolger läuft

"Heiner Semar hat von sich aus in einem auf beiden Seiten sachlich geführten Gespräch den Weg für diesen Schritt freigemacht", sagt Harry Thiele. "Das rechnen wir ihm hoch an und bedanken uns für sein unermüdliches Engagement und dafür, dass er uns in den mehr als anderthalb Jahren jederzeit mit seinem Rat und seinen Kontakten zur Verfügung stand." "Sobald eine Entscheidung hinsichtlich eines Nachfolgers getroffen und eine Vertragsunterzeichnung vorgenommen wurde, wird die Öffentlichkeit informiert und der neue Übungsleiter auch offiziell vorgestellt", ergänzt Geschäftsführer Torge Hollmann. "Alle in der Zwischenzeit zirkulierenden Namen und Gerüchte wird Eintracht Trier nicht kommentieren (...)"

 


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