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Eintracht Trier bleibt auf Intensivstation der Regionalliga

Wer gedacht hatte, die Trierer Eintracht würde nach dem 1:1 bei Kickers Offenbach und dem 3:0-Pflichtsieg im Rheinlandpokal beim FC Bitburg langsam aber sicher von der Intensivstation der Fußball-Regionalliga Südwest herunter kommen, wurde am Samstag Nachmittag eines Besseren belehrt: Vor der erschreckenden Kulisse von nur noch (offiziell) 1239 Zuschauern gab es eine ganz bittere 1:2-Niederlage gegen den VfB Stuttgart II. Christian Telch traf dabei in der Nachspielzeit ins eigene Netz…

Cheftrainer Peter Rubeck, zuletzt aus gesundheitlichen Gründen verhindert, kehrte bei strahlendem Sonnenschein auf die Trainerbank der Blau-Schwarz-Weißen zurück. Doch es sollte dies nicht die einzige Personalie sein, auf der das Hauptaugenmerk liegen sollte, bevor der erste Pass überhaupt gespielt war: Chris Keilmann, vor zwei Wochen schon früh bei der bitteren Heimpleite gegen die TuS Koblenz (0:3) ausgewechselt, stand nach überstandener Verletzungspause wieder zwischen den Pfosten. Das Duell der beiden (Fast-) Tabellen-Nachbarn am unteren Ende des Klassements begann taktisch geprägt und offenbarte zunächst nur wenige Torgelegenheiten - beiden Mannschaften war die Wichtigkeit der Partie von Beginn an anzumerken.

Partie zunächst im Mittelfeld

Die Eintracht übte zwar früh Druck auf die Offensivbemühungen der Schwaben aus, konnte hieraus jedoch anfangs keinen Vorteil ziehen - es entwickelte sich eine Begegnung, die zu diesem Zeitpunkt fast ausschließlich im Mittelfeld stattfand. Nach einer guten halben Stunde verschoben sich jedoch die Kräfteverhältnisse zugunsten der Schwaben. Und so hatten dann auch die Gäste die erste nennenswerte Torchance, als Mart Ristl nach fast exakt 20 Minuten Chris Keilmann aus der Distanz prüfte, diesen jedoch vor keine großen Probleme stellte. In der 28. Minute dann Verwirrung in der Verteidigung der Eintracht: Joel Sonora kann einen öffnenden Pass auf Marvin Wanitzek spielen, der sich plötzlich nur noch Chris Keilmann gegenübersieht, doch sein strammer Schuss kann mittels einer Glanzparade zur Ecke abgewehrt werden - die bis dato mit Abstand größte Torgelegenheit der Partie. Nur Minuten später war es eben jener Wanitzek, der dieses Mal auf Mart Ristl passte. Sein Schlenzer krachte an die Latte - die Schwaben hatten nun die Oberhand im Trierer Moselstadion. Einzig Christian Telch konnte in dieser Drangphase für etwas Entlastung sorgen, als er seinerseits Benjamin Uphoff im Stuttgarter Tor mit einem Fernschuss testete (39.). Es änderte nichts daran, dass Stuttgart die Oberhand behielt - und zum ungünstigsten Zeitpunkt hieraus Erfolg erzielen konnte, als Tobias Feisthammel nach einem Durcheinander in Folge eines Freistoßes von Wanitzek völlig frei stand und zum 0:1 einschob - der Schock unmittelbar vor der Pause. Rubeck reagierte, brachte Tobias Henneböle für Simon Maurer und kurz nach der Pause zudem Sebastian Szimayer für Florian Riedel (54.), um die bislang völlig ungefährliche Eintracht-Offensive zu verstärken. Dies schien sich zunächst auszuzahlen, als eine maßgenaue Flanke von Robin Garnier punktgenau Muhamed Alawie fand, dessen Kopfball nur mit Mühe von Uphoff entschärft werden konnte (58.) - die gefährlichste Offensivaktion der Moselaner in der gesamten ersten Stunde. Am Gesamtbild sollte sich aber nichts ändern - Stuttgart zwar nicht mehr so gefährlich wie in der letzten Viertelstunde der ersten Hälfte, aber alles in allem fehlte die Durchschlagskraft im Eintracht-Spiel.

Alawie trifft, zum Punkt reicht es aber nicht

So wunderte es nicht, dass die nächste gute Gelegenheit für die Eintracht durch einen Abspielfehler der Stuttgarter entstand - doch Szimayer verfehlte freistehend knapp (72.). Das Spiel wurde zunehmend ruppiger, der Eintracht war die Unzufriedenheit förmlich anzumerken, drängte weiter nach vorne - und wurde belohnt. Nach einem Konter passte Muhamed Alawie mustergültig auf den freistehenden Szimayer, der nur noch einschieben musste - der umjubelte Ausgleich in der 82. Minute und Startsignal für die Schlussoffensive, die hüben wie drüben für Gefahr sorgte. Zunächst rettete Keilmann vor Wanitzek in höchster Not (84.), im Gegenzug verpasste Alawie eine Freistoßflanke von Dittrich nur um Zentimeter. Dann das bittere Ende: Eine Freistoßflanke von Andreas Scheidl segelt in den Strafraum, die Christian Telch unglücklich über den verdutzten Chris Keilmann ins eigene Tor verlängert - Eigentor, 1:2, Schlusspfiff. Die Eintracht bleibt damit tief im Tabellenkeller hängen und verliert langsam, aber sicher den Anschluss an das Mittelfeld....

Statistik:

Eintracht Trier - VfB Stuttgart II 1:2 (0:1) Eintracht: Keilmann - Heinz, Maurer (ab 46. Henneboele), Dingels, Schneider - Telch - Riedel (ab 54. Szimayer), Lienhard, Anton, Garnier (ab 67. Dittrich) - Alawie. Stuttgart II: Uphoff - Walter, Feisthammel, Scheidl, Peric - Besuschkow, Ristl (ab 67. Baloglu), Grgic - Breier, Wanitzek - Sonora (ab 82. Ferdinand). Tore: 0:1 Tobias Feisthammel (45.), 1:1 Sebastian Szimayer (82.), 1:2 Christian Telch (90.+2/Eigentor). Gelbe Karten: Lienhard, Heinz, Riedl / Scheidl Zuschauer: 1.239 Schiedsrichter: David Scheuermann (Winnweiler)  


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