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Es war einmal... die Werkkunstschule

Am Paulusplatz weht ein kreativer Wind – und das schon seit über 100 Jahren. Wo heute der Fachbereich Gestaltung der Hochschule Trier logiert, strebten damals begabte Junghandwerker nach Höherem.

Wie Historiker Gottfried Kentenich berichtet, hat die Einrichtung in der gewerblichen Fortbildungsschule ihren Ursprung, die im Jahr 1900 eingerichtet wurde – genauer gesagt in der ihr angegliederten gewerblichen Zeichenschule – kurz "Gewerbeschule" genannt. Ihr sei unter ihrem Direktor Carl Skomal eine außerdordentlich glückliche Entwicklung beschieden gewesen. 1908 wurde ein Bauhandwerkerkurs angegliedert und man entschloss sich, sie zu einer Handwerker- und Kunstgewerbeschule auszubauen. Dafür musste ein neues Domizil her, denn zunächst war die Schule in Baracken bei der Pauluskirche untergebracht.  

Modeklasse und bedeutende Künstler

Der Neubau wurde ab 1909 von der städtischen Bauverwaltung durch Balduin Schilling und Peter Monshausen errichtet. Am 4. Mai 1912 fand die Einweihung des neoklassizzistischen Gebäudes statt, das zu den frühesten Stahlbetonskelettbauten in Trier zählt. In ihrem ersten Jahr besuchten laut Kentenich 332 Schüler die Werkkunstschule. Etliche ihrer Absolventen machten sich später in Trier als Künstler einen Namen, etwa Willi Hahn oder Anton Veit, die wir in unserer Reihe "Es war einmal..." bereits vorgestellt haben.  1922 wurde hier übrigens eine eigene Modeklasse eingerichtet. Sie ist die älteste noch existierende Modefachklasse in Deutschland. CN


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