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Gladiators: Entthronung vorbereitet

Im Gegensatz zu 2016 war das letzte Spiel des Kalenderjahres für die Gladiators ein gewonnenes: 369 Tage nach einem 76:95 in Thüringen gab es mit Heimvorteil ein 76:70 gegen Crailsheim.

Von Bernd Schneider und Vinzenz Anton                      Kurios: Eine Erfolgsserie mit insgesamt zwölf Siegen der Crailsheimer begann am 14. Oktober mit einem 101:82 gegen Trier und endete nun ausgerechnet in Trier. Hinzu kommt eine Serie von nicht minder spektakulären Tatsachen, quasi ein kleines Fakten-Feuerwerk kurz vor Silvester:                                      

  • Die Zuschauerzahl 3096 war die größte an der Mosel seit dem 9. April (3108, allerdings im Playoff).
  • Die Gladiators sind erstmals seit März in der oberen Hälfte der Tabelle situiert.
  • Vier Siege in Folge, so wie jetzt, gelangen den Gladiators in der vorigen Saison nicht. Da waren drei Erfolge in Serie das höchste der Gefühle, dies allerdings zweimal.
  • Erstmals seit dem Monatswechsel September/Oktober (2:2 durch den Triumph in Kirchheim) ist Triers Tabellenpunkte-Konto ausgeglichen.
  • Die Crailsheimer blieben um etwa ein Fünftel unter ihrem bisherigen Korbpunkte-Durchschnitt (85,2).
  • Die Merlins, also "Zauberer" aus Baden-Württemberg, wurden nicht nur entzaubert, sondern wohl auch mit Schonfrist entthront: Dass man die Tabellenführungsposition nicht schon letzt los ist, liegt wohl nur daran, dass Rachta Vechta seinen Rückrunde-Start erst am 3. Januar vollzieht. Dass die Niedersachsen dann verlieren und dadurch daran gehindert werden, an Crailsheim vorbeizuziehen, ist höchst unwahrscheinlich: Rasta empfängt an jenem ersten Mittwoch des neuen Jahres dieselben Ulmer, die am 10. Dezember in Trier mit 66:102 untergingen (und im Übrigen am 6. Januar nächster Gegner der Gladiators sind). Rasta ist dann am 14. Januar der nächste Gast in der Trierer Arena. Da gibt es womöglich schon die nächste Entthronung durch die Gladiators......                                      
Der Triumph der Trierer zwischen Weihnachten und Neujahrstag hatte natürlich mehrere Gründe. Zwei  davon nannte Johannes Joos, der zum siebten Mal in dieser Saison Top-Scorer seiner Mannschaft wurde und dessen Wurfqualität auch nicht unter  relativ flachen Flugkurven leidet: "Der starke Wille und die Zonenverteidigung." Ähnlich bedeutsam war zweifellos, dass man trotz miserablem Start mit dem ersten Treffer erst in der vierten Minute und 2:11-Rückstand mit einem Plus ins zweite Viertel ging. Als sich beiderseits die Nervosität gelegt hatte, ging der Spitzenreiter über einen 50:64-Rückstand baden. Und Gladiators-Coach Marco van den Berg durfte seinen Schützlingen zur Bezwingung "der stärksten Mannschaft der Liga gratulieren."                     

Nur drei Korbpunkte von  Herrera                       

Jüngstes und wichtiges Mitglied des Crailsheimer und zugleich ligaältesten Kaders ist Sebastian Herrera. Auch im zweiten Spiel gegen die Profikollegen, die bis in die erste April-Hälfte 2017 auch seine sportlichen Interessenskollegen waren, zeigte der 20-Jährige allerdings nicht, wie wichtig: "Seba" erzielte bei seinem letzten Auftritt vor dem Jahreswechsel in 18 Spielminuten nur drei Korbpunkte. Da hat dem jungen Deutsch-Chilenen nach "nettem Empfang" womöglich die Psychologie einen Strich durch die Kalkulation gemacht. Und Herrera blieb nichts Anderes übrig, als die eigene Leistung qualitativ mit der Leistung seines Teams gleichzusetzen. Dieses Team habe sehr viel Respekt vor der Trierer Mannschaft gehabt und den eigenen guten Start nicht als Beruhigungsmittel empfunden. Die Gladiators, deren neue Mitglieder ihn sehr überzeugen, sieht Herrera im Spitzenquintett der Hauptrunde-Abrechnung.         Nichts mit "Spitze" war's bei den Schiedsrichtern. Als deren auffälligstes Merkmal stellte sich ihr zweierlei Maß bei den Schwellen zum Foul heraus.   

Statistik                              

Die Quartale der Partie in der Separat-Betrachtung: 18:15, 18:22, 20:12, 20:21.       Die Erarbeiter und die Bestandteile der Gladiators-Korbpunkte-Summe 76 vom 27. Dezember,  jeweils separat für erste und zweite Halbzeit (Spieler-Reihenfolge an den Einsatzzeiten orientiert):  Dranginis (2+3),  Schmitz (5+6),  Bucknor (2+9),  Grün (2+2),  Joos (10+4),  Nortmann (4+4),  Shoutvin (7+5),  Ilzhöfer (0+3),  Hennen (2+2),  Smit (2+2),  Schmikale (0+0).                          Erfolgreichste Spieler der Gäste, die bei den Rebounds ein Minus von 35:44 aufwiesen, waren Sherman  Gay (13+7) und Frank Turner (8+8).                                  Die erfolgreichsten fünf Gladiators-Schützen nach 16 Saisonspielen:  Joos 227,  Dranginis 199,  Bucknor 153,  Schmitz 127,  Smit 107.                                 ,


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