Seitenlogo
SP

Handball-WM: 500.Tor durch Rumänin

80 Prozent des rheinland-pfälzischen Teils der 23. Frauenhandball-Weltmeisterschaft sind absolviert, bevor am heutigen Freitag die letzten 180 Spielminuten in Angriff genommen werden. Wobei die vier Qualifikanten für die Achtelfinal-Partien am Sonntag und Montag in Leipzig und in Magdeburg bereits feststehen, weil Angola und Paraguay noch immer keinen Punkt haben.

Von Bernd Schneider   Die Rumänin Valentina Ardean-Elisei hatte die inoffizielle und verborgene Ehre, das 500. Weltmeisterschafts-Tor in der 2033-jährigen Geschichte von Trier zu erzielen. Es war das 6:7 in der 13. Minute des Matchs gegen Angola. Dank seiner Unerschrockenheit und Torhüterin Cristina Branco baute der Außenseiter aus dem mit Abstand größten Teilnehmerland seine Führung sogar auf 12:8 aus, und der unbesiegte Bronzemedaillengewinner der vorigen WM konnte froh sein, mit einem 14:14 in die zweite Halbzeit gehen zu können. Zumal die Afrikanerinnen wenige Sekunden vor der Pause eine Siebenmeter-Chance vergaben. Es wurde aus Favoriten-Sicht langenicht besser: Immer wieder ein neuer Rückstand, bevor es über 23:23 zu einem guten 27:24-Ende kam. Angola-Trainer Morten Suback, dessen Team auch bei einem Sieg keine Qualifikatiins-Chance gehabt hätte, hofft, dass seine jungen Schützlinge viel gelernt haben und davon beim nächsten Mal profitieren. Amtskollege José Ambrosio schloss aus, dass seine Spielerinnen den Gegner unterschätzt hätten ("allenfalls irgendwo im Hinterkopf"). Das wäre auch grob fahrlässig gewesen: Bei Olympia in Rio scheiterte Rumänien gravierend an Angola......                          

Steigerung der Südamerikanerinnen                 

Die Paraguayerinnen erzielten erstmals fast so viele Tore, wie der komplette Name ihrer Torhüterin Buchstaben hat (26). Keeper Analia Araceli Yaryes-Estaque feiert auch bedeutungslose Erfolge: Als sie das 10:20 verhinderte, formte sie eine Triumph-Faust. Bei der 22:28-Niederlage gegen das klar favorisierte slowenische Team entschieden die Südamerikanerinnen die zweite Halbzeit separat mit 13:10 für sich. Wobei sie von Leichtfertigkeit der Europäerinnen profitierten, die ihre Souveränität einbüßten, als sie plötzlich nur noch vier Treffer voraus waren (25:21). Sieger-Trainer Uros Bregar führte die schwächere zweite Halbzeit darauf zurück, dass er mehr Spielerinnen als sonst mehr Einsatzminuten gewährte. Verlierer-Spielerin Sabrina Fiore verriet, dass es ihr im Südwesten Deutschlands gut gefalle.       

Das erste Unentschieden                   [

Spannendstes Spiel des vorletzten Tages war erwartungsgemäß das letzte. Passend dazu produzierte es per 25:25 das erste Unentschieden aller vier bisherigen Trierer Termine. Wodurch sich ergab, dass zwar Rumänien als Gruppensieger feststeht, alle fünf Platzierungen darunter jedoch offen sind - abgesehen davon, dass Angola und Paraguay bestenfalls den fünften Rang belegen können. Der Drittplatzierte wird einen Tag mehr Pause bis zum ersten Achtelfinal-Einsatz gut 500 Kilometer entfernt haben als der Zweitplatzierte. Sowohl Frankreichs als auch Spaniens Trainer wollten dies nach ihrer Punkteteilung offiziell partout nicht thematisieren. Die Spanierinnen, die sich vor der Pause durch einen Wechselfehler reduziert hatten, entgingen durch einen Siebenmeter-Treffer sieben Sekunden vor Schluss ihrer zweiten Niederlage.                                            

OB Wolfram Leibe angetan                          

Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe äußerte sich sehr erfreut darüber, dass die "Trierer sich so fair, freundlich und freundschaftlich präsentiert haben und sich dadurch für ein weiteres Großereignis empfahlen." Er habe bisher nur Positives gehört, ergänzte der Stadtchef. Bei den ausländischen Gästen würde man da wahrscheinlich keinen Widerspruch finden, ergänzt der noch neutralere Beobachter.

Statistik

Donnerstag, 7. Dezember  Paraguay - Slowenien 22:28 (9:18) * 1590 Zuschauer                           Angola - Rumänien 24:27 (14:14) * 3123 Zuschauer                      Spanien - Frankreich 25:25 (10:11) * 3316 Zuschauer (Rekord)                     Als 20.000. Zuschauer der Trierer Tage wurde Norman Dick ausgemacht.                   

Info

Freitag, 8. Dezember                        14 Uhr:  Paraguay - Angola                                          18 Uhr:  Frankreich - Rumänien                          20.30 Uhr:  Spanien - Slowenien


Meistgelesen