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Illuminale: Lichter erleuchten historische Orte

Erstmals zeigt sich die diesjährige Illuminale an besonders geschichtsträchtigen Orten der Stadt Trier - wie den antiken römischen Kaiserthermen, dem Kurfürstlichen Palais und dem dazwischen liegendem Palastgarten im Rokoko-Stil. Die Illuminale findet diesmal am 28. und 29. September statt und wird damit an zwei Tagen veranstaltet.

Fabian Lasarzik hat als künstlerischer Leiter ein vielfältiges Programm mit spannenden, interaktiven und spektakulären Lichtkunstwerken zusammengestellt - bezogen auf den Ort und das Thema des rheinland-pfälzischen Kultursommers: Industriekultur. "Ich möchte eine besondere Atmosphäre und Kommunikation schaffen, die schön und poetisch wirkt, die aber auch ein wenig irritieren darf. Das schärft die Sinne und öffnet sie für den Rundgang an historischen Orten", sagt Lasarzik. Viele Aktionen sind spielerisch leicht, manches auch rauh und konkret auf das Denkmal bezogen. So wird sich zum Beispiel ein Netz oder Schachbrett aus Laserstrahlen über die Fläche legen, durch das man sich bewegen kann. Vor allem hinsichtlich des Gerüstes an den Kaiserthermen dürfen die Zuschauer gespannt sein, wie Lasarzik dieses thematisiert.

Die Kunst zwischen der Moderne und Vergangenem

Die Illuminale schafft es einen Bogen von der elementarsten und ältesten Form des Lichts, dem Feuer bis zum mondernen Laserlicht zu spannen: Deutlich wird dabei die historische Funktion der antiken Thermen und ebenso ihre Bedeutung für Industrialisierung und Moderne. Der Laser steht als modernes Lichtmedium in spielerischem Bezug zur Industrie und Gegenwart. Der Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart beginnt jedoch beim Feuer: "Es ist die archaischste Form des Lichts und war elementar für die Entwicklung der Menschheit. Es war Voraussetzung für die Industrialisierung", sagt Lasarzik.

Neuentdeckung der antiken Denkmäler

Hieran knüpft Thomas Schmitt, Kulturdezernent der Stadt Trier, an: "Mit der Energie des Feuers wurde Eisen geschmolzen, Lehm gehärtet und wurden die Thermen geheizt. Bei der Illuminale wird das Areal dank Feuer, Licht und Laser zu neuem Leben erweckt." Auch Marcus Reuter, Direktor des Rheinischen Landesmuseums, freut sich schon jetzt und ist der Überzeugung, dass es keinen besseren Ort als die Kaiserthermen für dieses Projekt gibt: "Es gibt spektakuläre Arbeiten mit Licht in und an den antiken Mauern dieser UNESCO-Welterbstätte." Norbert Kähthler, Geschäftsführer der Trier Tourismus und Marketing GmbH, ist sich sicher, dass die Illuminale einen hohen Mehrwert für die Stadt bietet: "Das Besondere der Veranstaltung besteht darin, dass die Lichtkunstwerke direkt für den Ort entwickelt werden." Er freut sich jetzt schon darauf, die Kaiserthermen und den Palastgarten beim Festival neu zu erleben.

"Wer nicht weiß, was er tut, verbrennt sich die Finger"

Die Veranstalter betonen, wie wichtig es für sie gewesen sei, dass die Illuminale ihrem partizipativen Anspruch treu bleibe. Erstellt wurden daher besondere Projekte mit der Hochschule Trier und der Integrierten Gesamtschule Trier. Die Studierenden und Schüler haben dabei mit dem Licht Objekte geschaffen, die die Besonderheiten des Ortes aufgreifen. Fabian Lasarzik hat für das partizipative Schulprojekt extra den Feuerkünstler aus Berlin, Kain Karawahn, engagiert. Er unterrichtet in Kindertagesstätten und Schulen den Umgang mit Feuer. Karawahns Motto: "Wer nicht weiß, was er tut, verbrennt sich die Finger". "Der sichere Umgang mit diesem Element macht junge Menschen zu selbstbewussten Persönlichkeiten", sagt Karawahn. Er vermittelt 15 Schülern aus der IGS Trier den verantwortungsvollen Umgang mit brennenden Schauspielen, wie zum Beispiel ein brennender Blumenstrauß oder eine brennende Kamera. Ihre Ergebnisse aus der Workshop-Woche zeigen die Schüler während der Illuminale in kleinen Auftritten.

Eine Sinnestour durch Licht, Raum und Zeit

Lasarzik war es zudem wichtig, dass die Illuminale wie ein Rundgang aufgebaut ist, in welchem der Besucher "lustwandeln kann". "Es wird Elemente geben, die witzig, ironisch, aber auch ernst und traurig sind", beschreibt der künstlerische Leiter die gute Mischung der Aktionen. Es gibt 14 verschiedene Stationen in dem Rundgang. Der optimale Eingang ist, wenn man von der Richtung Konstantin Basilika kommt und dann den verschiedenen Stationen folgt. Es ist allerdings auch jedem Besucher frei, wo anders einzutreten.

Info und Eintritt

Die Illuminale wird zusammen von der Stadt Trier und der Trier Tourismus und Marketing GmbH (ttm) am Freitag, 28. September, und am Samstag, 29. September, jeweils zwischen 19 Uhr und Mitternacht, veranstaltet. Der Eintritt in die Kaiserthermen kostet an beiden Abenden jeweils vier Euro. Tickets gibt es im Vorverkauf, aber auch an der Abendkasse. An den Kaiserthermen muss der Besucher gegebenenfalls mit kürzeren Wartezeiten rechnen, da die UNESCO-Weltkulturerbstätte eine limitierte Platzzahl hat. Der Eintritt umfasst allerdings nur den Bereich der Kaiserthermen, alle anderen Bereiche, wie der Palastkarten und das Palais, sind kostenfrei zu genießen. Weitere Informationen zum Programm, den Stationen und den Mitwirkenden gibt es hier. RED/IH


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